
Siebenjähriger Schüler stirbt an Meningokokken-Infektion
Bürgermeister Exner drückt Anteilnahme aus und bittet Kontaktpersonen um Mitwirkung bei der Prophylaxe
In der Landeshauptstadt Potsdam ist ein siebenjähriger Schüler im Krankenhaus an einer Meningokokken-Infektion verstorben. „Tief betroffen habe ich vom Tod des Kindes erfahren. In dieser schmerzhaften Zeit möchte ich der Familie unser tief empfundenes Beileid aussprechen. Wir stehen in Trauer an ihrer Seite und auch an der Seite der Freunde und Schulkameraden des Kindes“, sagt Potsdams Bürgermeister Burkhard Exner.
Um das Risiko einer möglichen Ansteckung für die betroffenen Kontaktpersonen zu minimieren, hat das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Potsdam umgehend reagiert und heute zunächst eine vorsorgliche Antibiotika-Behandlung für die Schülerinnen und Schüler der betroffenen Klasse veranlasst. Auch das pädagogische Personal und die Kinder aus der Sportgruppe des verstorbenen Kindes sowie aus dem Wohnumfeld werden vorsorglich behandelt. Mögliche weitere Kontaktpersonen werden derzeit ermittelt und kontaktiert. Burkhard Exner betont die Wichtigkeit der prophylaktischen Versorgung und bittet alle betroffenen Eltern, deren Kinder Kontaktpersonen des verstorbenen Kindes sind, um Mitwirkung.
Dazu erläutert Marco Solinski, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamtes: „Die vorbeugende Gabe von Antibiotika ist eine bewährte und wichtige Maßnahme, um eine mögliche Erkrankung zu verhindern. Denn auch wenn eine Impfung vor Ansteckung schützen kann, gibt es unterschiedliche Typen von Meningokokken, die eine Erkrankung hervorrufen können. Das Gesundheitsamt rät daher allen Kontaktpersonen dringend zu einer prophylaktischen Gabe des Antibiotikums.“ Alle Erziehungsberechtigten der betroffenen Kinder wurden darüber mit einem Schreiben informiert und um Vorstellung im Gesundheitsamt gebeten.
Meningokokken sind Bakterien, die schwere, in seltenen Fällen auch lebensbedrohliche Erkrankungen wie Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Blutvergiftung (Sepsis) verursachen können. Die Erreger werden durch engen Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen. In Potsdam hatte es im Jahr 2018 zuletzt einen Meningokokken-Fall gegeben.
„Alle festgestellten relevanten Kontaktpersonen wurden durch das Gesundheitsamt schriftlich informiert, jeweils über die entsprechende Institution, wie Schule oder Sportverein. Die vorbeugende Antibiotikagabe wurde bereits verabreicht oder ist kurzfristig geplant. Die Reihenfolge der Vergabe richtet sich nach der Risikoeinstufung der betroffenen Personen. Für die allgemeine Bevölkerung besteht kein erhöhtes Risiko“, so Solinski weiter.
Die Eltern der betroffenen Kinder wurden informiert, dass es besonders wichtig ist, mögliche Symptome frühzeitig zu erkennen. Das Gesundheitsamt hat sie darauf hingewiesen, dass bei Auftreten von Beschwerden bei Kontaktpersonen in den nächsten Tagen sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden muss und die Ärztin oder der Arzt über den Kontakt zu einem Meningokokken-Fall informiert werden sollte. Die Beschwerden können sich mit Fieber, starken Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Hautausschlag (kleine punktförmige Blutungen) oder einem allgemeinen schweren Krankheitsgefühl äußern.
Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam
