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Potsdam, 08.04.2011

Potsdam im Vergleich deutscher Landeshauptstädte sehr gut

Gestern ist der seit 1995 jährlich von der städtischen Statistikstelle herausgegebene Landeshauptstadtvergleich erschienen. Er verdeutlicht, dass Potsdam im Vergleich der 17 Landeshauptstädte, insbesondere aber im Vergleich mit den fünf ostdeutschen Hauptstädten und Berlin, weiterhin eine sehr gute Entwicklung genommen hat. „Das ist alles in allem sehr positiv", sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs. „Und es zeigt, dass Potsdam eine attraktive, moderne und familienfreundliche Stadt ist. Wir arbeiten weiter daran, das auch zu bleiben."

Seit nunmehr elf Jahren verzeichnet Potsdam ein stabiles Wachstum der Bevölkerungszahl. Ende 2009 lebten 153.117 Einwohner in der Landeshauptstadt. Damit hatte Potsdam über 1400 Einwohner mehr als vor einem Jahr. Das ist eine Steigerung um 0,9 Prozent, gemeinsam mit Dresden die größte Steigerungsrate aller Hauptstädte. Derzeit (Ende 2010) leben in Potsdam 155.354 Einwohner, also nochmals ca. 2250 Einwohner mehr als 2009. Diese Entwicklung wird insbesondere durch die guten demographischen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen in Potsdam unterstützt.

Potsdam zählt hinsichtlich des Durchschnittsalters zu den jüngsten Landeshauptstädten. Mit durchschnittlich 42,0 Jahren ist Potsdam nach Mainz (40,9), Kiel (41,3) und München (41,4) die viertjüngste Landeshauptstadt.

Potsdams Geburtenrate von 10,7 je 1000 der Bevölkerung ist nach Dresden (11,0 ‰) die zweithöchste aller betrachteten Städte. Da die Sterberate mit 8,8 je 1000 der Bevölkerung nach München (8,0 ‰) die zweitniedrigste ist, hat Potsdam nach München das zweitgrößte natürliche Bevölkerungswachstum. Insgesamt sieben Landeshauptstädte können in ihrer Entwicklung auf ein natürliches Bevölkerungswachstum verweisen.

Seit 1994 steigt in Potsdam die Geburtenrate. Damit verbunden ist in der brandenburgischen Landeshauptstadt ein starker Anstieg der Anteile an der Bevölkerung in den Altersgruppen 0 bis unter 3 Jahre, 3 bis unter 6 Jahre sowie 6 bis unter 12 Jahre. Im Vergleich zum Jahr 2000 ist das der größte Anstieg aller Landeshauptstädte. Infolge dieser demographischen Entwicklung besitzt Potsdam in der Altersgruppe von 0 bis unter 3 Jahre und von 3 bis unter 6 Jahre den größten Bevölkerungsanteil. Allen Hauptstädten ist gemein, dass seit 1997 der Anteil der Bevölkerung im Alter von 65 Jahren und älter bedeutend gestiegen ist, im Osten schneller als im Westen. Bis auf Potsdam (19,9 %) haben nun alle ostdeutschen Landeshauptstädte in dieser Altersgruppe einen Anteil, der über 20 Prozent liegt.

Seit 2000 hat Potsdam auch in der außerstädtischen Wanderung (Migration) positive Salden zu verzeichnen. Dieser Trend setzte sich 2009 (10.101 Zuzüge, 8962 Wegzüge) fort. Der Migrationsgewinn war mit 7,4 Personen bezogen auf 1000 der Bevölkerung der zweitgrößte Bevölkerungsgewinn aller Landeshauptstädte. Es gab fünf Landeshauptstädte mit Migrationsverlusten. Die Zuzüge nach Potsdam kommen insbesondere aus dem Potsdamer Umland (22,2 %) und Berlin (19,9 %).

Der Anteil der ausländischen Bevölkerung in Potsdam ist auch 2009 weiter gesunken. Er beträgt jetzt 4,3 Prozent, die höchste Quote der ostdeutschen Hauptstädte. Allerdings haben die westdeutschen Landeshauptstädte im Vergleich dazu deutlich mehr ausländische Einwohner. Hier liegt der Anteil zwischen 12,7 Prozent (Bremen) und 22,6 Prozent (München), Ausnahme Kiel (8,1 %). Im Vergleich zum Vorjahr hat sich nur in Düsseldorf die Ausländerquote vergrößert und zwar um 0,1 Prozentpunkte. In Potsdam sind die größten ausländischen Bevölkerungsgruppen Ukrainer (12,7 %), Russen (11,9 %) und Polen (7,0 %).

Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vorjahr (2008) nur in sechs Landeshauptstädten gesunken, auch in Potsdam. Potsdam hat nach wie vor unter den ostdeutschen Hauptstädten mit 7,7 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote am Jahresende. Im Februar 2011 lag die Quote in Potsdam bei 8,7 Prozent. Nur München, Mainz und Stuttgart hatten 2009 eine geringere Arbeitslosigkeit. Auch hinsichtlich der kleinsten Quote an Arbeitslosengeld II-Empfän¬gern je 1000 Personen im erwerbsfähigen Alter nimmt Potsdam den 5. Rang ein vor allen anderen ostdeutschen Landeshauptstädten nach München, Stuttgart, Mainz und dem Hauptamtsbezirk Saarbrücken.

Potsdam ist ein wichtiger Arbeitsstandort für sein Umland und Berlin. Werden die Einpendler an den Beschäftigten (72.900) des Arbeitsortes Potsdam gemessen, wird deutlich, dass mit 60,4 Prozent weit über die Hälfte der Arbeitsplätze durch Einpendler in Anspruch genommen werden. Im Vergleich zu den Landeshauptstädten ist dies der vierthöchste Wert und unterstreicht die Bedeutung Potsdams als Arbeitsort für das Umland.

Andererseits ist der Anteil der Einpendler am Pendlervolumen von 71 356 (Summe der Ein- und Auspendler) mit 61,7 Prozent am geringsten. Das bedeutet andersherum betrachtet, dass der Auspendleranteil am größten ist. Das Umland und Berlin haben somit auch große Bedeutung für die Beschäftigung der in Potsdam lebenden Einwohner.

Zehn der 16 Städte wiesen eine positive Entwicklung der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr aus. Im Jahr 2008 hatte Potsdam noch die größte Steigerungsrate aller Landeshauptstädte. 2009 hat Potsdam allerdings einen Rückgang von 0,8 Prozent zu verzeichnen. Somit wurden 2009 ca. 72.900 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte registriert.

Die Beschäftigungsstruktur in Potsdam wird vom Dienstleistungsgewerbe geprägt. Bei Erziehung und Unterricht sowie bei Kunst, Unterhaltung und Erholung besitzt Potsdam den höchsten Beschäftigtenanteil aller Hauptstädte und bei Information und Kommunikation den zweithöchsten Anteil. Dagegen ist der Beschäftigtenanteil im Verarbeitenden Gewerbe und beim Handel der niedrigste aller Landeshauptstädte. Nach wie vor existieren zwischen Ost und West große Unterschiede in dem Vorhandensein von Arbeitsplätzen im Verarbeitenden Gewerbe, beim Handel, bei Information und Kommunikation und bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, wo die Beschäftigtenanteile überwiegend im Westen höher sind als im Osten. Umgekehrt ist die Situation im Baugewerbe, in der Öffentlichen Verwaltung und Sozialversicherung sowie in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, Erziehung und Unterricht.

In Potsdam studieren ca. 24.000 Studenten. Ihre Zahl hat im Vergleich zum Vorjahr wieder zugenommen. Damit besitzt Potsdam nach Mainz die zweithöchste Zahl an Studierenden je 1000 Einwohner (157 Studierende pro 1000 Einwohner).

Im Vergleich zum Vorjahr ist in der Hälfte der Städte die Kaufkraftkennziffer gestiegen, das heißt die Kaufkraft der Einwohner hat sich in diesen Städten im Vergleich zum Bundesdurchschnitt vergrößert. Das trifft auch auf Potsdam zu, wo die Steigerung mit 0,7 Prozentpunkten am größten war. Die Potsdamer Kaufkraft von den ostdeutschen Hauptstädten seit mehreren Jahren am höchsten. Mit 95,3 Prozent ist sie sogar noch größer als in Berlin, Kiel, Saarbrücken und Bremen. Es existieren in den Einkommensverhältnissen zwischen Ost und West noch spürbare Unterschiede, die sich unter anderem in den Umsätzen des Einzelhandels widerspiegeln.

Der Tourismus entwickelte sich 2009 in den meisten Landeshauptstädten positiv. In 10 Hauptstädten erhöhte sich die Anzahl der Gästeankünfte. Allerdings gehörte Potsdam zu den sechs Städten, bei denen diese Zahl sank. Mit knapp 2300 Gästen je 1000 Einwohner liegt Potsdam im vorderen Mittelfeld der Städte. In der Hotelbettenausstattung hatte Potsdam einen deutlichen Zuwachs. Hier führen die Städte München und Düsseldorf mit 40 bzw. 38 sowie Dresden und Potsdam mit 37 bzw. 33 Betten je 1000 Einwohner. Die Verweildauer der Touristen beträgt in Potsdam durchschnittlich 2,4 Tage je Gast und ist somit länger als in allen anderen Landeshauptstädten. Das heißt, dass Potsdam nicht nur für Tagesbesucher interessant ist, sondern auch für den Urlaubs- und Tagungstourismus.

Beim Versorgungsgrad mit Plätzen in Kindereinrichtungen haben die ostdeutschen Städte traditionell ein höheres Ergebnis als die westdeutschen Landeshauptstädte. Auch hier hat Potsdam mit 68,5 Prozent eine führende Quote.

Die Zahl der in den Hauptstädten erfassten Fälle krimineller Handlungen nahm in der Hälfte der Hauptstädte im Vergleich zum Vorjahr ab. In Potsdam ist die Anzahl der Fälle bezogen auf 1000 Einwohner auf 105 (Vorjahr 112) gefallen und befindet sich so im unteren Mittelfeld der Hauptstädte mit einer relativ niedrigen Kriminalitätsrate.

Hinsichtlich der Kommunalfinanzen (Verwaltungshaushalt) existieren immer noch zwischen den ost- und westdeutschen Landeshauptstädten große Unterschiede. Dies wird insbesondere bei der Gewerbesteuer und Lohn- und Einkommenssteuer deutlich. Die Gewerbesteuereinnahmen liegen in den westdeutschen Städten um das zwei- bis dreifache höher als in den ostdeutschen Landeshauptstädten.

Potsdam, 08.04.2011

Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam

Info Potsdam Logo 2011-04-08 10:19:04 Vorherige Übersicht Nächste


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