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Potsdam, 15.03.2023

Naturkundemuseum: Direktor bilanziert das Jahr 2022 mit fast 21.000 Besuchenden


Wiedereröffnung des Kaltwasseraquariums im Juni

Der Direktor des Naturkundemuseums Potsdam, Dr. Jobst Pfaender, hat heute die Pläne des Museums für das Jahr 2023 vorgestellt und einen Rückblick über das vergangene Jahr gegeben. Das Naturkundemuseum Potsdam wurde im Jahr 2022 von insgesamt 20.632 Gästen besucht. „Nach zwei Corona- Jahren merken wir, dass die Museumsbesuche wieder zunehmen, dennoch sind wir nicht wieder auf Vor-Pandemie-Niveau“, resümiert der Museumsdirektor. „Zuletzt waren im Jahr 2020 14.068 Besuchende gekommen, 2021 waren es hingegen nur 9.361 Museumsgäste. Ziel ist es, in diesem Jahr wieder 25.000 Besuchende zu begrüßen. Die Monate Januar und Februar starteten vielversprechend mit fast 7.000 Gästen“, so Dr. Jobst Pfaender. Im vergangenen Jahr waren knapp die Hälfte der Museumsgäste Erwachsene (47 Prozent). Kinder bis fünf Jahre machten 19 Prozent der Gesamtbesuchenden aus, während Kinder von sechs bis zwölf Jahren einen 31-prozentigen Anteil hatten.

Der Direktor Dr. Jobst Pfaender ist mit 275 Veranstaltungen 2022 im Freizeitbereich für Familien, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mehr als zufrieden: „Neben inzwischen etablierten Formaten wie Taschenlampenführungen, Führungen für Eltern mit Babys, der Grünen Stunde für Erwachsene oder Kunstkursen in Kooperation mit der VHS, wurden auch 134 Kindergeburtstage durchgeführt – ein neuer Rekord. Auch neue barrierefreie Führungen wurden angestoßen, die Familienführung „Tierische Stars“ wird nun durch das Zentrum für Kultur und visuelle Kommunikation der Gehörlosen Berlin / Brandenburg e.V. in Gebärdensprache angeboten. Weiterhin gibt es barrierefreie Veranstaltungen für Menschen mit und ohne Demenz sowie Pflegebedürftige. Für blinde und seheingeschränkte Menschen werden feste Termine als auch Gruppenführungen angeboten“, erklärt der Direktor.

Bis zum 2. Oktober 2022 lief die Mitmachausstellung „Mensch Biene!“ im Naturkundemuseum Potsdam, in der Museumsgäste den Alltag eines Bienenvolkes mit allen Sinnen entdecken konnten. Insbesondere bei Familien kam die Leihgabe vom Museum Natur und Mensch der Städtischen Museen Freiburg sehr gut an. Am 20. Oktober 2022 folgte dann die Eröffnung der Sonderausstellung „SUS – Mensch verändert Schwein“, eine Leihgabe des Zentralmagazins Naturwissenschaftlicher Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Sie ist in diesem Jahr noch bis zum 27. August zu sehen.

Eines der größten Highlights steht in diesem Jahr an: das Kaltwasseraquarium wird in zwei Teilen wiedereröffnet. „Aufgrund von dringenden Baummaßnahmen wurde das Aquarium im November 2020 kurzfristig geschlossen. Die Umbauten sind nun größtenteils abgeschlossen, sodass wir im Juni 2023 den ersten sanierten Raum des Aquariums öffnen können. Am 16. November wird die Fotoausstellung „Geheimnisvolle Unterwasserwelt“ mit Aufnahmen von Mario Merkel im Treppenhaus präsentiert und zeitgleich soll der zweite Raum des Aquariums eröffnet werden. Dort werden in einem neuen Bereich die Anpassungen an den Lebensraum Unterwasser gezeigt“, verkündet der Direktor Dr. Jobst Pfaender. 

Als außerschulischer Lernort wurde das Museum im letzten Jahr von 2.882 Schülerinnen und Schülern besucht, die Klassenstufen 1. bis 3. hatten insgesamt einen 60-prozentigen Anteil, während die Klassenstufen 4. bis 7. mit 35 Prozent vertreten waren. Es wurden insgesamt 237 Führungen für Bildungseinrichtungen wie Kitas, Schulen oder Hochschulen sowie Gruppen angeboten – auch hier eine deutliche Steigerung zum Jahr 2019 mit 180 gebuchten Führungen und Workshops. Im Rahmen der Sonderausstellung „Mensch Biene!“ gab es zwei neue Führungsformate, die von 618 Kindern und Jugendlichen wahrgenommen wurden. Ohne Führung nutzten über 60 Einrichtung mit 755 Kindern und 203 Jugendlichen das Angebot des kostenfreien Eintritts. 1.050 Kitakinder besuchten das Museum im vergangenen Jahr.

Ende 2022 bewarb sich das Museum als Projektpartner für das Projekt „BildungKlima-plus-56“. Das Bildungsnetzwerk für Klimaschutz wurde im Jahr 2017 gegründet und hat das Ziel, die Anzahl der Bildungsangebote zum Klimaschutz bundesweit zu erhöhen und qualitativ weiterzuentwickeln. Damit soll ein Beitrag zur Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung geleistet werden. Das Projekt wird im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert. Seit Februar 2023 ist das Museum zertifiziert, es liefen erste Workshops sowie Treffen um das Programm des Museums weiterzuentwickeln – so wird momentan beispielsweise eine neue Führung zum Thema Klimawandel mit Schwerpunkt Brandenburg erarbeitet und getestet.

„Besonders freue ich mich über den personellen Zuwachs innerhalb der Museumspädagogik, sodass im letzten Jahr mehr Kapazitäten verfügbar waren und beispielsweise das Projekt ‚Wörterwelten. Literatur lesen und schreiben mit Autor*innen‘ im Rahmen des Programms ‚Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung‘ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Kooperation mit dem Bundesverband der Friedrich-Bödecker-Kreise e. V. umgesetzt werden konnte. Zehn Schülerinnen und Schüler der Voltaireschule Potsdam besuchten von März bis Mai 2022 gemeinsam mit der Potsdamer Autorin Jana Franke das Museum und wurden in Workshops zum Schreiben angeregt. Teil des Projekts waren Museumsbesuche, die durch spezielle Führungen sowohl vor als auch hinter den Kulissen Einblicke und kreative Eindrücke förderten. Am Ende entstand das Buch ‚Hinter den Kulissen: unter die Haut‘, das am Voltaire-Fest der Schule präsentiert wurde“, erklärte der Direktor des Museums. Für dieses Projekt gab es eine Nachauflage des Projekt-Bündnisses mit der Autorin, einer Lehrerin der Voltaire-Schule und Schülerinnen und Schülern der 7. Klasse.

Das Sammlungsjahr 2022 war durch zwei Übernahmen großer Sammlungen geprägt. Die jagdlich ausgerichtete Sammlung aus Hohenbocka (Oberspreewald-Lausitz) umfasst knapp 240 Präparate, meist einheimischer Tiere. Beachtlich sind die über 50 Gänse- und Entenvögel und knapp 100 Singvogelpräparate. Eine weitere große Sammlung wurde vom Städtischen Gymnasiums Riesa (Sachsen) übernommen. Die teils fast 80 Jahre alte Schulsammlung umfasst etwa 150 Objekte, darunter Vogel-Standpräparate, Insektenkästen und Entwicklungsstadien. Bemerkenswert ist die Fülle an nordamerikanischen Vogelarten, die nun die Sammlung bereichern, da sie derzeit die einzigen Exemplare dieser Arten im Museum sind. Wie auch in den Jahren zuvor konnte die Insektensammlung im Naturkundemuseum Potsdam durch kleine und mittlere Übernahmen und eigene Forschungstätigkeiten erweitert werden. Die Übernahme einer regional sehr bedeutenden Käfersammlung wird die Insektensammlung in den nächsten Jahren um etwa 5.000 Käfer bereichern. Mit über 300.000 Präparaten ist sie die umfangreichste Sammlung im Naturkundemuseum Potsdam, wovon die Käfer etwa 9.000 erfasste Individuen ausmachen. Auch die Bearbeitung der verschiedenen Teilsammlungen wurde 2022 konsequent weitergeführt. Beachtlich ist die Inventarisierung, Sortierung und Etikettierung von knapp 44.600 Schneckengehäusen des Sammlers Hans Leufert, die zum Teil fast über 100 Jahre alt sind. Viele der Belege stammen aus Potsdam und Brandenburg. Die bereits in 2021 begonnene Bearbeitung der Vogelskelett-Sammlung wurde auch 2022 weitergeführt. Zu den bereits 750 Kleinvogelskeletten kamen in 2022 weitere 490 Skelette von vor allem größeren Vögel, wie Enten, Gänse, Greifvögel und Eulen dazu. Insgesamt umfasst die Skelettsammlung etwa 1.240 bestimmte Objekte.

Besucheradresse
Naturkundemuseum Potsdam
Breite Straße 13
14467 Potsdam

www.naturkundemuseum-potsdam.de 
naturkundemuseum@rathaus.potsdam.de 

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag von 9 bis 17 Uhr geöffnet
Museumsmontag: Jeden 1. Montag im Monat von 9 bis 17 Uhr geöffnet mit 50% Rabatt auf den Eintrittspreis

Potsdam, 15.03.2023

Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam

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