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Potsdam, 07.12.2009

Un-Wirklichkeiten: HFF-Filme aus der Nachwendezeit

Die Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ setzt am kommenden Donnerstag, dem 10. Dezember 2009, die Reihe 55 Jahre HFF, 20 Jahre nach dem Mauerfall – Die Geschichte in Filmen mit unwirklichen Geschichten aus der Wendezeit fort.

Die drei kurzen Spielfilme, die für den Abend ausgewählt wurden, entstanden in den Jahren 1990-95 an der HFF und bei aller Konkretheit scheinen die drei Geschichten aus ihren Raum- und Zeitbezügen gelöst. Sie transportieren eine merk-würdige Stimmung, die fremd und doch vertraut wirkt.

Grönland von Jens Becker (1990) erzählt von einer Zeit des Umbruchs in einem fiktiven Land, von Herrn Ypsilon und Frau Kah und ihren ungeheuerlichen Erlebnissen.

Grönland wurde 1991 für den Studenten-Oscar nominiert. Jens Becker, Jahrgang 1963, beendete sein Regiestudium 1991 mit dem Diplom, war Meisterschüler bei Wim Wenders und debütierte 1993 mit „Adamski“ erfolgreich im Kino. Es folgten Fernsehfilme, eine Kinderserie und ein Tatort fürs Fernsehen und mehrere Dokumentarfilme. Jens Becker unterrichtete im Rahmen eines Lehrauftrags im Fach „Drehbuch“ an der Berliner Humboldt-Universität und ist seit 2004 Professor für Drehbuch an der HFF. Aktuell arbeitet er mit Uta Kolano am Buch für seinen neuen Kinderspielfilm „Nellys Abenteuer“.

Schwere Jungs und leichte Mädchen, Verlockung und Bedrohung im Varieté von Thomas Frick (1991). Ein geheimnisvoller Magier schickt das Tingeltangel-Publikum ins eigene Verderben und „wenn Hironymus Bosch Filme gemacht hätte, sähen seine Protagonisten wohl so aus“ (Neues Deutschland). Es ist die alte Geschichte, die wir so schon mal gehört haben. Ein handwerklich perfektes Spiel mit Illusionen, fast ohne Dialoge meisterlich erzählt – Kino eben. Varieté lief auf der Berlinale 1992 im Forum.

Thomas Frick, 1992 geboren, machte 1996 sein Regiediplom. Seinen Diplomfilm „Der unbekannte Deserteur“ drehte er in Koproduktion mit der U.C.L.A. in Amerika und mit Udo Kier in der Hauptrolle. Seinen ersten abendfüllenden Spielfilm, eine low-budget Produktion, drehte er später mit Horst Buchholz - „Detective Lovelorn und die Rache des Pharao”. Frick drehte mehrere Kurzfilme, führte bei 34 Folgen GZSZ Regie, inszeniert für das Potsdamer Theaterschiff und arbeitet mit Jugendlichen in Medienprojekten. Er lebt und arbeitet in Potsdam.

Nr. 73, von Jens Alpermann (1995), ist im gleichnamigen Spielfilm der letzte Insasse einer maroden Strafanstalt, die außer ihm nur noch einen alten Wärter (Rolf Ludwig) und gelegentlich den Untersuchungsrichter beherbergt. Nach dem Regimewechsel tauschen Dissident (Hermann Beyer) und Staatsbeamter (Otto Sander) die Rollen. Nr. 73 wurde 1996 auf dem Filmkunstfest Schwerin mit dem Hauptpreis im Kurzfilmwettbewerb und 1997 auf dem Internationalen Kurzfilmfestival in Santiago de Chile mit dem Drehbuchpreis ausgezeichnet.

Jens Alpermann, 1964 geboren, Diplom im Fach Regie 1996, lebt und arbeitet als freier Regisseur in Berlin.

Die knapp 90 Filmminuten sind ein spannender Exkurs in die jüngste deutsche Vergangenheit und mit der Optik von heute noch um eine Dimension reicher. „Man kann sich die Geschichte länglich denken. Sie ist aber ein Haufen.“, meint Thomas Heise. Recht hat er, und wir sind mittendrin.

Die Versanstaltung ist öffentlich und der Eintritt frei.

Wann: Do 10.12.2009, 17:00 Uhr
Wo: Kinosaal der HFF „Konrad Wolf“
Marlene-Dietrich-Allee 11, 14482 Potsdam

Potsdam, 07.12.2009

Veröffentlicht von:
HFF Hochschule für Film und Fernsehen

Info Potsdam Logo 2009-12-07 16:56:46 Vorherige Übersicht Nächste


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