Transparentes Verfahren zu Flugrouten gefordert
Gestern Abend fand auf Einladung der Beigeordneten für Soziales, Jugend, Gesundheit, Ordnung und Umweltschutz Elona Müller ein Gespräch mit Vertretern der Bürgerinitiativen in Vorbereitung einer Bürgerversammlung zum Thema Fluglärm statt. Diese haben sich unter der Dachorganisation „Weltkulturerbe Potsdam" zusammen geschlossen.
„Ich halte den Dialog mit der Bürgerinitiative zum Thema der künftigen Flugrouten über der Landeshauptstadt und den damit zusammenhängenden Beeinträchtigungen für außerordentlich wichtig. Ich erwarte, dass uns von den zuständigen Behörden so schnell wie möglich verlässliche Daten und Lärmprognosen zur Verfügung gestellt werden, um die voraussichtlich betroffenen Bürgerinnen und Bürger nicht weiter zu verunsichern. Wir wollen genau wissen, wie gestaltet sich der Flugverkehr über der Stadt im Vergleich zur momentanen Situation, nach Eröffnung des BBI und ab dem Jahr 2023 bei Vollbetrieb des Flughafens", so Müller.
Stadtverwaltung und Bürgerinitiative sind sich einig, in engem Informationsaustausch zu bleiben. So wird die Stadt die Bürgerinitiative zeitnah über die Ergebnisse des für Anfang November geplanten Gespräches bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) informieren, an dem auch Vertreter der Stadtverordnetenversammlung teilnehmen. Gleichzeitig wird Potsdam Kontakt mit den betroffenen Umlandgemeinden aufnehmen, um sich abzustimmen.
Kritisiert wurde von den Gesprächspartnern, dass die bisherige Planung offensichtlich auf Grundlage veralteter Daten erfolgte und derzeitige und geplante Bauvorhaben überhaupt nicht berücksichtigt wurden. Frau Müller sicherte zu, dass aktuelle Unterlagen und Pläne, die u.a. auch den Wohnungsbau im Bornstedter Feld beinhalten an das Ministerium für Infrastruktur und ländliche Entwicklung (MIL) geschickt werden.
Die Vertreter der Bürgerinitiative „Weltkulturerbe Potsdam" machten deutlich, dass sie im Vertrauen auf die früheren Aussagen im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens zum BBI fordern, dass die Flugrouten so gelten wie in diesem Verfahren zugrunde gelegt.
Im Ergebnis des Gespräches wurde vereinbart, eine gemeinsame Bürgerversammlung am 23. November durchzuführen, um die Potsdamerinnen und Potsdamer über den gegenwärtigen Stand der Flugroutenplanung zu informieren und Fragen zu beantworten. Eingeladen werden dazu auch Fachleute des Bundesaufsichtsamtes für Flugsicherung (BAF) und der zuständigen Ministerien.
Potsdam, 26.10.2010Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
2010-10-26 2010-10-26 21:25:26 Vorherige Übersicht Nächste