Mehr Ausleihen in der Potsdamer Stadt- und Landesbibliothek

Rund 843.000 Medien haben die Nutzerinnen und Nutzer der Stadt- und Landesbibliothek im vergangenen Jahr entliehen. Damit griffen sie etwa 12.000 Mal mehr zu als noch im Jahr 2010. "Trotz der Interimslösung der Stadt- und Landesbibliothek bis zum Ende der Umbauarbeiten unseres Haupthauses haben uns die meisten Potsdamerinnen und Potsdamer die Treue gehalten. Auch wenn die Räumlichkeiten nicht so ansprechend sind, macht sich die Erhöhung des Medienetats bemerkbar: Es stehen viel mehr aktuelle Titel zur Verfügung als früher", sagte Marion Mattekat, Direktorin der Stadt- und Landesbibliothek. Insgesamt wurden in der Hauptbibliothek und den Stadtteilbibliotheken 245.000 Bibliotheksbesucher gezählt. Etwa 11.000 Kunden haben einen gültigen Benutzerausweis - das bedeutet im Durchschnitt 76 Medienausleihen pro Besucher im Jahr 2011.

"Dabei ist für uns immer interessant, welche Bücher die Potsdamer Bibliothekskunden am meisten ausleihen", so Marion Mattekat. Ausleihrenner gibt es quer durch alle Genres und Medienarten. Kaum im Regal anzutreffen, weil 23-mal im Jahr 2011 entliehen, war das Buch "Photoshop CS3 für digitale Fotografie". Gleich darauf folgt der 2009 erschienene Essay-Band von Daniela Dahn "Wehe dem Sieger". "Let‘s make money - was macht die Bank mit unserem Geld" wurde 17-mal entliehen, das Werk des Berliner Rechtsmediziners Michael Tsokos "Dem Tod auf der Spur", in dem mysteriöse Todesfälle beschrieben werden, brachte es auf 16 Ausleihen, ebenso der praktische Ratgeber für die Küche "Noch mehr Kochen für Faule".

Bei einer Frist von vier Wochen bedeutet dies: Die Bücher sind, sobald sie zurückgegeben werden, gleich wieder entliehen und vermutlich nur über Vormerkungen erhältlich - und das, obwohl die meisten Ausleihrenner 2011 mehrfach im Bibliotheksbestand vorhanden sind. "Es lohnt sich deshalb immer, im elektronischen Katalog zu recherchieren, wenn man ein Buch sucht. Das kann man natürlich via Internet auch von zu Hause aus", sagte Marion Mattekat.

Die Potsdamer Bibliothekskunden bilden sich nicht nur mit gedruckten Medien weiter. Sehr beliebt sind auch Sach-DVDs, 440 neue wurden im vergangenen Jahr erworben. Bei einer Leihfrist von einer Woche wurde die DVD "Feldenkrais: Bewusstes bewegen" 47-mal entliehen, "Das Vorstellungsgespräch" via Film wurde 34-mal geübt.

Bei den Romanen haben eindeutig Krimis die Nase vorn. Die drei Exemplare von Jo Nesbos Thriller "Leopard" waren insgesamt 45-mal entliehen, die fünf Exemplare Simon Becketts "Leichenblässe" kommen auf 71 Ausleihen. Aber auch anspruchsvolle Literatur findet ihre Leser. Drei Exemplare von Peter Wawerzineks "Rabenliebe" verließen insgesamt 43-mal die Bibliothek.

Sehr beliebt sind auch Hörbücher. Hier ist durchschnittlich 50 Prozent des Angebotes immer ausgeliehen. Auch Potsdams Kinder sind überaus lesefreudig, 40 Prozent der Kinderbücher sind stets unterwegs.

Rund 12.300 Medien wurden im vergangenen Jahr häufiger als 15-mal entliehen, das sind aber nur fünf Prozent des ausleihbaren Bibliotheksbestandes. "Das ist auch gut so, ansonsten würden die Kunden meistens vor leeren Regalen stehen", sagte Marion Mattekat.