Förderverein übergibt dem Potsdam Museum wertvolle Gemälde
Museumsdirektorin Dr. Jutta Götzmann stellte heute gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Fördervereins Markus Wicke vier Neuerwerbungen für die Kunstsammlung des Potsdam Museum vor. Dabei handelt es sich um zwei Aquarelle und zwei Ölgemälde des bekannten Potsdamer Malers Otto Heinrich. Die Finanzierung folgte zu 75 Prozent aus Mitteln des Fördervereins und zu 25 Prozent aus dem Ankaufetat des Museums.
„Der Ankauf der Werke von Otto Heinrich ergänzt unseren großen Sammlungsbestand, den wir gerade für einen Bestandskatalog aufarbeiten“, so Dr. Jutta Götzmann.
Bei dem Ölbild mit dem Titel "Jahrmarkt in Potsdam" (ohne Jahr, um 1939) handelt es sich um ein großformatiges Gemälde. Auf ihm ist eine Marktszene in der Breiten Straße mit Blick vom Stadtschloss in Richtung Garnisonkirche zu sehen. Das Bild wurde aus Münchner Privatbesitz angekauft und hing ursprünglich in einem Haushalt im Berliner Westen. Das zweite, kleinere Ölgemälde zeigt einen Blick auf die Schlossfreiheit in Berlin.
Die zwei gut erhaltenen Aquarelle von Otto Heinrich sind aus dem Jahr 1934 und zeigen jeweils eine Potsdamer Straßenszene. Auf beiden Bildern ist eine Trauerbeflaggung zu sehen, die vermutlich den Tod des Reichspräsidenten Hindenburg am 2. August 1934 zum Anlass hatte. Darauf deutet auch die Mischung aus Hakenkreuzfahnen und Reichsflagge (Schwarz-Weiß-Rot) hin. Eine Straßenszene zeigt den Blick aus Brandenburger Straße / Ecke Jägerstraße in Richtung der katholischen Kirche St. Peter und Paul. Die andere Szene zeigt die frühere Burgstraße mit Blick in Richtung Osten zur Heiliggeistkirche. Beide Aquarelle wurden dem Förderverein von einem Potsdamer Antiquitätenhändler angeboten und stammen aus Berliner Privatbesitz.
Otto Heinrich wurde am 23. Januar 1891 in Berlin geboren und starb am 20. Januar 1967 in Potsdam. Ab 1901 lernte er bei Philipp Franck an der Königlichen Kunstschule. Nach einer Ausbildung als Theatermaler am Königlichen Theater Berlin wurde er 1910 Schüler in der Landschaftsklasse der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin bei Friedrich Kallmorgen und Ullrich Hübner. Zum ersten Mal stellte Otto Heinrich 1912 auf der Großen Berliner Kunstausstellung und im Münchner Glaspalast aus. 1919 wurde er mit dem Rompreis geehrt. Später wurden seine Werke auch in der Ausstellung der Preußischen Akademie der Künste ausgestellt. Das Potsdam Museum besitzt den umfangreichen Nachlass des Künstlers und hat unter anderem in den Jahren 2004 und 2007 Ausstellungen mit seinen Werken veranstaltet.
Potsdam, 10.02.2017Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
