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Potsdam, 20.06.2018

Europa in Potsdam - Kulturerben zeigen am Sonntag ihre Stadt


Landeshauptstadt Potsdam

Im Rahmen ihrer Jahreskampagne des Europäischen Kulturerbejahrs 2018 bespielen viele Potsdamer Vereine, Gemeinden, Stiftungen und Initiativen ihre Baudenkmale mit einem vielseitigen Programm! Am Sonntag, 24. Juni, gibt es die Möglichkeit, gleich zwei Ereignisse parallel wahrzunehmen: Von 14 bis 17 Uhr können der Große Refraktor sowie der Nachbau der Signalanlage des Optischen Telegraphen auf dem Telegrafenberg in Potsdam besichtigt werden. Anschaulich berichten Ehrenamtliche des Fördervereins Großer Refraktor Potsdam e.V. und der Interessengemeinschaft Optische Telegraphie 4 über die Geschichte, Bedeutung und Funktion der Orte. Diese Veranstaltung findet ebenso am 29. Juni, am 26. August sowie am 30. September statt.

Der Große Refraktor, das viertgrößte Linsenteleskop der Welt, stellt ein Denkmal der feinmechanisch-optischen Industrie und der Anfänge astrophysikalischer Forschung Ende des 19. Jahrhunderts dar. 1945 erlitt es schwere Kriegsschäden, wurde jedoch 1950 bis 1953 wieder instandgesetzt und modernisiert.  Auf seine Stilllegung 1968 folgten Jahre des Verfalls. Nach einer umfangreichen denkmalgerechten Restaurierung, die mit finanziellen Mitteln der Pietschker-Neese-Stiftung 2003 bis 2006 in Jena durchgeführt wurde, erhielt er seine volle Funktionsfähigkeit zurück.  Das historische Institutsgebäude, gerade durch Bund und Land ebenfalls restauriert, umgibt eine Parkanlage. Am Sonntag zeigen die Mitglieder des Fördervereins Großer Refraktor einen Film über die Restaurierung und erläutern die Geschichte und die astrophysikalischen Bedeutung des Teleskops. Spenden sind erwünscht. Weitere Informationen: www.aip.de/grosser_refraktor.

Erst Anfang der 1830er Jahre entwickelte Preußen auch eine schnelle Nachrichtenverbindung bis nun in das Rheinland reichende Territorium. Die Nachrichten wurden zwischen Berlin und Koblenz über 62 Stationen optisch-mechanisch in chiffrierter alphanumerischer Form „übermacht“. Die Königlich-Preußische Optische Telegraphenlinie war zwar als militärische Einrichtung für schnelle staatliche Reaktionen bei Aufständen in der Rheinprovinz, oder bei erneutem Einfall französischer Truppen errichtet worden, aber die Kommunikation zu den europäischen Nachbarn profitierte auch davon: sei es für die schnelle Nachricht über die Geburt eines Prinzen (in 48 Stunden aus Paris in Berlin) oder über das an Louis Philipp mit einer „Höllenmaschine“ verübte Attentat im Jahre 1835 und nicht zu vergessen über Börsenwerte, die aber geheim blieben.

Bei der Signalanlage (Hardware) stützte man sich auf den Engländer Bernard L. Watson, aber die Software wurde in Windeseile ganz neu erfunden und zwar von Franz August O’Etzel, der in Potsdam aufgewachsen war und dessen irische Herkunft sich im Namen eindeutig widerspiegelt. Zudem kann er als geistiger Vater der preußischen optischen Telegrafie angesehen und geehrt werden. Als verantwortlicher Betreiber der Telegrafenlinie erkannte er aber schon zeitig, dass der elektromagnetischen Übertragung die Zukunft gehört. Am 8. Oktober 1840 demonstrierte er dem gerade inthronisierten Friedrich Wilhelm IV. auf der Terrasse vor dem Schloss Sanssouci in einem erfolgreichen Versuch eine „galvanische“ Nachrichtenübermittlung.

Am Sonntag können die Besucher selbst Signale einstellen und bekommen die Funktionsweise der Anlage erklärt. Veranstalter ist die Interessengemeinschaft Optische Telegraphie 4. Weitere Informationen: www.optischertelegraph4.de.

 

Potsdam, 20.06.2018

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Landeshauptstadt Potsdam

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