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Potsdam, 23.02.2012

Brandenburgische Hochschulkonferenz am 7. März 2012

Am 7. März 2012 findet auf dem Campus Griebnitzsee der Universität Potsdam die erste Sitzung der Brandenburgischen Hochschulkonferenz statt, auf der EU-Kommissar a.D. Prof. Günter Verheugen das Impulsreferat halten wird. Über die Grenzen und Probleme der eigenen Hochschule hinweg engagieren sich in diesem Verbund brandenburgische Hochschullehrer und Forscher gemeinsam mit Studierenden für den Aufbau und die Sicherung des Hochschulwesens. Anlass für die Initiative sind die drastischen Einsparungen der Regierung im Wissenschaftsetat des Landes. Für 2012 haben die Regierungsparteien über die Hochschulen des Landes eine globale Minderausgabe von zwölf Millionen Euro verhängt. Anfang März fallen die politischen Vorentscheidungen für den Doppelhaushalt 2013/2014. In Hochschulkreisen wachsen die Befürchtungen, dass, entgegen anderslautenden Darstellungen, mit einer Lockerung des Sparkurses nicht zu rechnen ist und die Hochschulen erneut reale finanzielle Einbußen hinnehmen müssen.

Die Analyse fällt vernichtend aus: In Brandenburg werden mehr Studierende pro Professor ausgebildet als in jedem anderen Bundesland. In Brandenburg werden weniger Euro pro Studierendem ausgegeben als in jedem anderen Bundesland. Und in Brandenburg werden auch weniger Euro in einen Lehrstuhl investiert als in jedem anderen Bundesland. Wagt man den Vergleich in absoluten Zahlen nur an einer Stelle, so entsteht bereits ein unmissverständliches Bild. Kann die Universität Potsdam über den Zeitraum von zwei Semestern lediglich 7 000 Euro für die Ausbildung ihrer Studierenden ausgeben, so stehen an der Humboldt-Universität zu Berlin 15 000 Euro pro Kopf zur Verfügung, in Berkeley 40 000 Euro, an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich 62 000 Euro und in Harvard 112 000 Euro. An die seit langem angemahnte Annäherung an bundesdeutsche Mittelwerte ist in Brandenburg unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht zu denken. Prof. Oliver Günther, Ph.D., Präsident der Universität Potsdam, erklärt dazu: „Ziel sollte es sein, die rote Laterne in Sachen Bildungsinvestitionen endlich abzugeben. Stattdessen wird aber über weitere Kürzungen diskutiert. Fünf Prozent ihres Haushalts soll die Universität Potsdam mittelfristig einbüßen. Fünf Prozent weniger Mittel, das bedeutet vor dem Hintergrund der Fixkosten für Gehälter und den Unterhalt und Betrieb der Standorte fünf bis zehn Prozent weniger Studierende, das bedeutet fünf bis zehn Prozent weniger Forschung und damit auch weniger Potenzial zur Einwerbung von Drittmitteln und der damit verbundenen Arbeitsplätze.“

In absehbarer Zeit wird diese Entwicklung zu einem Abbau an Studienplätzen und Studienangeboten führen müssen. Der über zwei Jahrzehnten erfolgte erfolgreiche Aufbau einer leistungsfähigen Wissenschafts- und Forschungslandschaft in Brandenburg ist akut gefährdet. Das Land verliert drastisch an Zukunftssicherheit und Perspektiven.

In Brandenburg gibt es elf öffentliche Hochschulen, an denen aktuell zirka 50 000 Studierende immatrikuliert sind. Vertreter aller Hochschulen und aller Statusgruppen sind zur Mitarbeit in der Brandenburgischen Hochschulkonferenz eingeladen. Thematisch stehen bei der konstituierenden Sitzung die desolate Finanzlage der Hochschulen, die Verbesserung der Studien- und Arbeitsbedingungen sowie die stärkere Beteiligung der Hochschulen an den Strukturreformen im Mittelpunkt der inhaltlichen Arbeit. EU-Kommissar a.D. Günter Verheugen hält ein Impulsreferat zum Thema „Wachstumsmotor Bildung“, an das sich eine Podiumsdiskussion anschließen wird. (Den Ablaufplan finden Sie im Anhang.)

Der Gründungsaufruf der Brandenburgischen Hochschulkonferenz trägt die Unterschriften des Präsidenten der Universität Potsdam, Prof. Oliver Günther, Ph.D., des Rektors der Fachhochschule Potsdam und Vorsitzenden der Brandenburgischen Landesrektorenkonferenz, Prof. Dr.-Ing. Johannes Vielhaber, sowie von Dr. Fred Albrecht, Mitglied des Senats der Universität Potsdam und Angehöriger des akademischen Mittelbaus und von Silvia Domel und Christian Mewes, Sprecherin und Sprecher der Brandenburgischen Studierendenvertretung (BrandStuVe).

Unterstützt wird die Initiative von den Mitgliedern der Brandenburgischen Landesrektorenkonferenz (BLRK).

Potsdam, 23.02.2012

Veröffentlicht von:
Universität Potsdam

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