Navigation überspringen
Potsdam, 01.02.2014

AStA beklagt Ausbeutung im Praktikum

Das SPD-geführte Brandenburger Arbeitsministerium weigert sich, eine generelle Vergütungspflicht für in Studienordnungen aufgeführte Pflichtpraktika einzuführen. Dies gilt auch für die in Landesbehörden absolvierten Pflichtpraktika.

Dies ging aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage des arbeitsmarktpolitischen Sprechers der Linken, Andreas Bernig, hervor. Bezüglich der Situation von studentischen Praktikantinnen in Brandenburg sieht das Landesarbeitsministerium unter der Leitung von Günter Baaske demnach keinen Handlungsbedarf. Darüber hinaus würde laut Baaske eine Vergütungspflicht wohl das Angebot an Praktikumsplätzen in Brandenburg einschränken.

Der AStA der Universität Potsdam kritisiert die Haltung des Ministeriums scharf.

“Die Scheindrohung, Praktikums- oder Arbeitsplätze würden verloren gehen, wird bei jedem Vorstoß für Praktikantinnen- bzw. Arbeitnehmerinnenrechte hervorgekramt.”, meint Juliane Lehmann, AStA-Referentin für Sozialpolitik, dazu. “Die Forderung umfasst ein paar Hundert Euro im Monat, damit in der Zeit des Praktikums der Lebensunterhalt gesichert werden kann. Das ist immer noch weitaus weniger, als regulär Beschäftigte kosten.”

“Pflichtpraktika stellen zweifelsohne eine wertvolle Lerngelegenheit dar. Nichtdestotrotz werden von Studierenden in Praktika mindestens entlastende, meist sogar fachlich qualifizierte Arbeiten erledigt. Diese haben einen Wert und müssen vergütet werden”, ergänzt Lehmanns Mitreferentin Freya Peiler. Zudem fielen während eines Vollzeit-Pflichtpraktikums andere Erwerbsmöglichkeiten weg: “Das muss man sich erst einmal leisten können.”

Laut der 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks sind über 60% der Potsdamer Studierenden erwerbstätig. “Dass durch BAföG und Co. genug für die finanzielle Sicherheit von Studierenden getan sei, ist ein verbreiteter Irrglaube, dem offenbar auch Herr Baaske aufsitzt. Wer kein BAföG bekommt, ist nicht automatisch Kind reicher Eltern”, so Paul Möller, Referent für Hochschulpolitik. Tatsächlich seien die Gründe, warum Studierende wenig oder gar kein BAföG bekommen, vielfältig.

Der AStA betont, dass der Hinweis auf die Unterfinanzierung vieler Studierender nicht mit Bittstellerei zu verwechseln sei. Möller: “Wir fordern lediglich die Mindestvergütung von Arbeitsleistung. Pflichtpraktika sind kein Ehrenamt”.

Potsdam, 01.02.2014

Veröffentlicht von:
Allgemeiner Studierendenausschuss der Universität Potsdam (AStA)

Info Potsdam Logo 2014-02-01 19:11:00 Vorherige Übersicht Nächste


2082

Das könnte Sie auch interessieren:

Casting Day am 21.09.2025 im Filmpark Babelsberg

Casting Day am 21.09.2025 im Filmpark Babelsberg

Dein erster Schritt ins Rampenlicht! 11.09.25 - Du träumst schon lange davon, vor der Kamera zu stehen oder als Walk Act live vor Gästen zu spielen? Dann nutze deine Chance am Casting Day im Filmpark Babelsberg! Am 21. September hast du die Möglichkeit, dein ...
STEP-Geschäftsführung wieder komplett

STEP-Geschäftsführung wieder komplett

Philipp Moritz wird neuer technischer Geschäftsführer der STEP 11.09.25 - Auf Empfehlung des Aufsichtsrates der Stadtentsorgung Potsdam GmbH (STEP) stellte sich heute Herr Philipp Moritz als neuer technischer Geschäftsführer der STEP im Hauptausschuss der Landeshauptstadt Potsdam vor. ...
Nächtliche Bauarbeiten an Trinkwasserleitung in Babelsberg

Nächtliche Bauarbeiten an Trinkwasserleitung in Babelsberg

Vom 10.09 zum 11.09 zwischen 22:00 und 6:00 Uhr 08.09.25 - Die Energie und Wasser Potsdam (EWP) muss zur Sicherung der Trinkwasserversorgung in Babelsberg dringende Arbeiten am Trinkwassernetz durchführen.  Die Trinkwasserversorgung wird unterbrochen. Betroffen ist die ...
Bundesweiter Warntag am 11. September

Bundesweiter Warntag am 11. September

Potsdam beteiligt sich 06.09.25 - Die Landeshauptstadt Potsdam beteiligt sich auch in diesem Jahr am bundesweiten Warntag am Donnerstag, 11. September 2025. Der Warntag ist eine gemeinsame Aktion von Bund, Ländern und Kommunen, um die vorhandenen Warnsysteme ...
Verkehrsprognose für die Woche

Verkehrsprognose für die Woche

vom 8. bis 14. September 06.09.25 - Schopenhauerstraße Die Fahrstreifen werden im Laufe des 5. September 2025 wieder freigegeben. Im Anschluss erfolgen noch Anpassungsarbeiten ab dem 8. September 2025 an den Regenabläufen. Hierzu wird tagsüber der ...

 
Facebook twitter