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Potsdam, 22.10.2021

Zwischenbilanz der Beauftragten für Menschen mit Behinderung nach erstem Jahr


Landeshauptstadt Potsdam

Seit dem 1. Oktober 2020 ist Dr. Tina Denninger neue Beauftragte für Menschen mit Behinderung in der Landeshauptstadt Potsdam. Heute hat sie eine erste Zwischenbilanz gezogen. Dass diese Position kein eindimensionaler Job ist, wusste die promovierte Sozialwissenschaftlerin, als sie inmitten der Corona Pandemie im letzten Jahr ihre Tätigkeit aufnahm.

„Das war eine ganz besonders große Herausforderung“ so Tina Denninger. „Die Aufgaben einer Beauftragten leben von persönlichen Kontakten, von guter und intensiver Netzwerkarbeit, die im Lockdown nur sehr eingeschränkt möglich waren“, sagt die Beauftragte. Als oberstes Ziel ihrer Arbeit sieht Tina Denninger die Verwirklichung der gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen. Ein hoher Anspruch, dem sie sich mit jeder Faser verpflichtet fühlt. „Hinter diesem Ziel steckt eine Vielzahl von Themen und eine Vielfalt von Menschen, was meine Arbeit gleichzeitig reizvoll und herausfordernd macht“, so Denninger.

Trotz der erschwerten Bedingungen hat Tina Denninger wichtige Projekte und Kooperationen auf den Weg gebracht. Eines davon ist die Bewerbung der Landeshauptstadt Potsdam als Host Town für die Special Olympics World Games 2023, für die sie sich sehr engagiert hat. Getragen wird die Bewerbung durch das Netzwerk Inklusion im und durch Sport, an dem neben der Landeshauptstadt Potsdam und dem Stadtsportbund weitere inklusive Akteure, wie bspw. der Circus Montelino, beteiligt sind. Tina Denninger hofft sehr auf den Erfolg der Bewerbung: „Die Aufnahme einer Delegation von Athlet*innen der Special Olympic World Games wird das Feuer der Inklusion nach Potsdam tragen. Die Teilnahme an dem Projekt bietet die Chance, inklusive Strukturen und Angebote im Sport zu schaffen und auch sie weiter zu etablieren.“

Einen weiteren Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht Tina Denninger darin, Informationen barrierefrei und verfügbar für alle zu machen. „Nur wer ausreichende, gut verständliche Informationen hat, kann sich eine Meinung bilden und selbstbestimmt entscheiden“ so die Beauftragte. Hierzu gehört unter anderem, Informationen in Leichter Sprache bereitzustellen. Aufgrund ihres Engagements hat die Landeshauptstadt Potsdam seit September eine Webseite in Leichter Sprache. Hier finden sich umfangreiche Infos zur Stadt Potsdam, beispielsweise in den Bereichen Bildung, Arbeit und Freizeit. Hinweise zur Geschichte Potsdams, zu Sehenswürdigkeiten und zu Fragen der Mobilität und Barrierefreiheit sowie Dienstleistungen sind ebenfalls zu finden.
Auch die Aktualisierung und Überarbeitung des barrierefreien Stadtführers „Einfach Potsdam“ hat Frau Denninger im ersten Jahr ihrer Beauftragtentätigkeit auf den Weg gebracht. Demnächst wird er unter dem neuen Titel „Unterwegs in Potsdam“ in den Tourist-Informationen sowie dem Rathaus erhältlich sein.

Die Arbeit des vergangenen Jahres war auch durch die Probleme innerhalb des Beirats für Menschen mit Behinderung geprägt. Die Beauftragte hat den Beirat von Beginn ihrer Amtszeit an vielfältig unterstützt, mit dem Ziel, eine tragfähige und konstruktive Arbeitsstruktur und Arbeitsatmosphäre zu etablieren. „Ein gut funktionierender Beirat für Menschen mit Behinderung ist wichtig für eine Kommune, damit die Belange von Menschen mit Behinderung Gehör finden und Teilhabe und Inklusion durch die Mitbestimmung von den Expert*innen selbst vorangebracht werden“, sagt Tina Denninger. „Für die Zukunft muss ein professionalisiertes Gremium mit erhöhter Wirksamkeit geschaffen werden. Dabei ist es von großer Wichtigkeit, dass der kommunale Beirat die Interessen aller Menschen mit Behinderung in der Stadt und nicht nur Einzelinteressen vertritt“, so Denninger.

Voraussetzung für Inklusion ist vielfach auch die Herstellung von Barrierefreiheit. Etliche Stunden hat Tina Denninger daher bei Begehungen und auf Baustellen verbracht, um die Stadt und andere Institutionen in Fragen der Barrierefreiheit zu beraten und zu unterstützen. „Hierbei war und ist die Expertise einzelner Beiratsmitglieder und die gute Kooperation mit dem Bereich Stadtentwicklung und Bauen der Landeshauptstadt sehr hilfreich“, so Denninger. Und es gibt auf diesem Feld noch viel zu tun: Holprige Bodenbeläge, fehlende Blindenleitsysteme, zu hohe Bordsteine und falsch abgestellte E-Roller sind nur einige wenige Beispiele, die Menschen in der Stadt in ihrem alltäglichen Leben behindern.
Weit oben auf der Prioritätenliste der Beauftragten stand und steht außerdem die Umsetzung des Lokalen Teilhabeplans 2.0, dem kommunalen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Durch die Gründung einer Steuerungsgruppe, bestehend aus Verwaltung, Politik und Verbänden, hat Tina Denninger wieder Wind in die Segel des 2018 beschlossenen Maßnahmenpakets gebracht. Der Teilhabeplan umfasst circa 100 Maßnahmen einer breiten Themenpalette, unter anderem Barrierefreiheit, Mobilität, Bildung und Arbeit und kann als Selbstverpflichtung der Stadtverwaltung zur Verbesserung von Teilhabe in der Landeshauptstadt gelten.

Als Resümee des vergangenen Jahres ist Denninger vor allem begeistert von den vielen engagierten Menschen in Potsdam: „Ich durfte so viele neue, beeindruckende Persönlichkeiten und Initiativen kennenlernen, die mich und meine Arbeit bereichern. Mit diesen guten Kontakten und Kooperationen kann der durchaus steinige und holprige Weg hin zu einer barrierefreien und inklusiven Gesellschaft für alle in Angriff genommen werden“, sagt die Beauftragte für Menschen mit Behinderung.

Potsdam, 22.10.2021

Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam

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