Zukunftswerkstatt Naturschutzkommunikation
Zahllose Beiträge, auch in Brandenburger Tageszeitungen, belegen, wie wichtig der bürgernahe und informative Dialog mit betroffenen Landnutzern ist, wenn es darum geht, Naturschutzprojekte umzusetzen. Die Zukunftswerkstatt Naturschutzkommunikation diskutiert heute in Potsdam auf Anregung des Naturschutzbeirats des Landes dieses Thema mit Umweltstaatssekretärin Carolin Schilde und vielen Akteuren, die im Land Brandenburg im Naturschutz aktiv sind.
Schilde: „Kommunikation ist eines der wichtigsten Instrumente, um Naturschutzziele umzusetzen. Frühzeitige Information und Diskussionen auf Augenhöhe mit den Bürgerinnen und Bürgern können Verzögerungen oder auch Streit und letztlich sogar teure gerichtliche Auseinandersetzungen vermeiden.“
In einer Reihe von F+E-Vorhaben unter der Ägide des Bundesamts für Naturschutz wurde in der Vergangenheit untersucht, welche Chancen sich ergeben, wenn sich Naturschützer differenzierter mit ihren Zielgruppen befassen und ihre Kommunikation verbessern. Die Ergebnisse wurden unter anderem in der Schriftenreihe "Naturschutz und Biologische Vielfalt" publiziert. Daneben wird von BmuB und BfN seit 2009 im zweijährigen Turnus die „Naturbewusstseinsstudie“ herausgegeben.
So kann der Naturschutz von der Lokalkenntnis und der Begeisterung der Menschen für ihre Naturschönheiten viel profitieren. 93 Prozent der Menschen sagen, dass es zu ihrer Pflicht gehört, die Natur zu schützen. „Das ist eine eindrucksvoll Zahl, die belegt, dass die Einstellung der großen Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger zur Natur - von Natur aus - positiv ist“, so die Staatssekretärin: „Dies ist auch eine gute Voraussetzung, wenn es darum geht, schwierige oder sperrige Themen zu kommunizieren. Wir müssen naturschutzfachliche Inhalte so vermitteln, dass sie von der jeweiligen Zielgruppe verstanden und akzeptiert werden.“
Die weitere Umsetzung des europäischen Schutzgebietsnetzes Fauna-Flora-Habitat in Brandenburg bedeutet in den kommenden Jahren auch eine Riesenkraftanstrengung für die Öffentlichkeitsarbeit. Dabei wird in der Kommunikation mit Landnutzern und Naturschutzverbänden nicht nur auf die Präsentation von Erhaltungszielverordnungen oder Managementplanungen gesetzt. Bei Bürgerveranstaltungen und Exkursionen wollen die Planer mit den Betroffenen frühzeitiger als in der Vergangenheit ins Gespräch kommen.
Potsdam, 24.06.2016Veröffentlicht von:
MLUL
