Vom „Wissensspeicher“ zum „klügsten Haus der Stadt“
Drei Jahre Bildungsforum in der Potsdamer Mitte – Bilanz und Ausblick
Das Bildungsforum in der Potsdamer Mitte feiert dreijähriges Bestehen. Grund genug, Bilanz zu ziehen, was die Einrichtungen des Hauses in dieser Zeit erreicht haben. Wesentliches Merkmal: Das im September 2013 als „Wissensspeicher“ eröffnete Bildungsforum Potsdam, das die Stadt- und Landesbibliothek (SLB), die Volkshochschule (VHS) und Wissenschaftsetage (WIS) unter einem Dach vereint, wirbt jetzt als „klügstes Haus der Stadt“ für sich. Das Fazit aller Beteiligten ist positiv – so Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs, zugleich Vorsitzender des Vereins proWissen Potsdam e.V., Prof. Dr. Robert Seckler, Vizepräsident der Universität Potsdam, und Vertreter der sechs Einrichtungen des Hauses. Dazu gehören noch neben SLB und VHS: der Verein proWissen Potsdam e.V. als Netzwerk der Wissenschaftseinrichtungen, die Potsdam Graduate School (PoGS), die UP Transfer GmbH und das pearls - Potsdam Research Network.
„Vor drei Jahren wurde das Bildungsforum Potsdam eröffnet, als Treffpunkt für alle, die neugierig sind und Freude daran haben, etwas dazuzulernen. Mit dieser Kombination, die in Deutschland ihresgleichen sucht, von städtischen und universitären Einrichtungen sowie einem gemeinnützigen Verein, haben wir erfolgreich Neuland betreten. Das Haus hat sich hervorragend etabliert und ist zu einem echten Magneten geworden“, bilanziert Oberbürgermeister Jann Jakobs. Professor Seckler schließt sich dieser Bewertung an: „Die Wissenschaftsetage ist für unsere Universität, deren Standorte mit Golm, Griebnitzsee und dem Neuen Palais peripher gelegen sind, ein zentraler Ort mitten im Herzen der Stadt. Hier wird die Uni sichtbar. Unsere Entscheidung für das Bildungsforum war richtig.“
Die „Wohngemeinschaft“ in der WIS beherbergt seit Anfang 2014 den Verein proWissen Potsdam e.V. als Netzwerk der Wissenschaftseinrichtungen in und um Potsdam, die Potsdam Graduate School (PoGS), die UP Transfer GmbH und das pearls - Potsdam Research Network.
Die Abstimmung zwischen Universität und Landeshauptstadt Potsdam läuft über einen Lenkungskreis. „Die Tatsache, dass die Abstände zwischen den Terminen länger und deren Agenda kürzer geworden ist, verdeutlicht, dass sich die Kooperation eingespielt hat“, unterstreichen Jann Jakobs und Robert Seckler.
Jann Jakobs hob die Gemeinschaftsprojekte hervor. Zu den erfolgreich etablierten Formaten gehören das monatliche Lunchpaket als Kooperation von SLB, VHS und WIS sowie die Themenwochen, die mindestens zwei Mal im Jahr stattfinden und ebenfalls von allen drei Einrichtungen ausgestaltet werden. Die in diesem Jahr entwickelte Führung „Hinter den Kulissen des Bildungsforums“ hatte eine so große Resonanz erfahren, dass sie über das Ende der Jahreskampagne hinaus angeboten wird. Das „klügste Haus der Stadt“ beteiligt sich gemeinschaftlich am Format „Unterwegs im Licht“, das immer am 3. Sonnabend im Januar in der Potsdamer Mitte stattfindet sowie am Potsdamer Tag der Wissenschaft im Mai. Bewährt haben sich darüber hinaus spezielle Kooperationsprojekte von VHS und SLB, wie beispielsweise die „Lernwerkstatt“ und „Literatur im Gespräch“.
„Natürlich haben die Stadt- und Landesbibliothek, die 2017 übrigens gleich zwei Jubiläen feiert, nämlich 25 Jahre SLB und 95 Jahre Landesbibliothek, und die Volkshochschule auch schon zusammen gearbeitet als wir noch an unterschiedlichen Standorten waren“, hebt SLB-Direktorin Marion Mattekat hervor. „Der räumliche Zusammenhalt macht jedoch eine neue Qualität und auch eine andere Quantität der Kooperation möglich.“ Das unterstreicht auch Dr. Myrtan Xhyra, seit März 2016 neuer Direktor der Volkshochschule. „Ich bin mit der Volkshochschullandschaft in Deutschland sehr gut vertraut, kenne aber kein vergleichbares Modell.“ Ein Schwerpunkt für ihn ist die interkulturelle Bildung. „Integration ist keine Einbahnstraße“, so der aus Albanien stammende VHS-Direktor. Für die Reihe „HIS-WIS! – Historische Seiten der Wissenschaft“ kooperieren Volkhochschule und Wissenschaftsetage miteinander. Die Vortragsreihe „Schon heute an morgen denken im klügsten Haus der Stadt“ resultiert aus der Zusammenarbeit des Bildungsforums mit dem Institute for Advanced Sustainability Studies e.V.(IASS). Bei der Kür des EMYS – des Sachbuchpreises für Titel aus der Kinder- und Jugendliteratur - arbeiten proWissen Potsdam e.V. und die SLB zusammen.
Der Ausbau des Angebots für Geflüchtete ist einer der Schwerpunkte für die Zukunft, sei es bezüglich von Kursen, der Ausbau einer Themenmediathek oder anderen Formen der Willkommenskultur. Das Motto der Partner im Haus lautet: „Lebendig, weltoffen, fragend und forschend, so wollen wir Bildung gestalten und damit allen eine Vielzahl von Möglichkeiten eröffnen“. Konstante Kooperationen gibt es auch mit anderen Potsdamer Akteuren. Unter der Überschrift „Saitenweise“ arbeiten z. B. die Stadt- und Landesbibliothek und die Kammerakademie Potsdam zusammen. Bewährt hat sich aus Sicht der Akteure die Etablierung eines Standortmanagements für Bildungsforum und Potsdamer Mitte. Das zweiköpfige Team ist im Bereich Marketing angesiedelt und steuert u. a. zusammen mit diesem Bereich die Vermarktung des Hauses. Sichtbare Ergebnisse sind neben dem Programmheft und den Kommunikationsmedien für die Veranstaltungsreihen vor allem die Bildungsforums-TRAM und seit Neuestem die Kennzeichnung des Eingangsbereichs von VHS und WIS mit dem markanten Design des Bildungsforums. Zu den in den nächsten Monaten zu lösenden Aufgaben gehört die Gestaltung des Treppenaufgangs, der Umbau der Website www.bildungsforum-potsdam.de mit einem responsive Design sowie die Erhöhung der Auslastung des Veranstaltungsraumes in der SLB. Der Bekanntheitsgrad des Bildungsforums und seine Sichtbarkeit im Stadtbild sollen weiter gesteigert werden – darin sind sich alle Nutzer des Bildungsforums mit dem Standortmarketing einig.Stadt
Den mit dem Auszug der Fachhochschule nach der Fertigstellung des Campus im Bornstedter Feld einhergehenden Veränderungen sehen die Einrichtungen optimistisch entgegen. „Der Abriss des Gebäudes und die anschließende Neubebauung werden natürlich Herausforderungen mit sich bringen hinsichtlich der Erreichbarkeit sowie der Beeinträchtigungen, die mit Baumaßnahmen nun mal einhergehen. Dank unserer eingespielten Kooperation werden wir aber damit fertig. Und wir freuen uns auf die neuen Nachbarn, denn in den Quartieren sollen ja auch Wohnungen, u.a. für Studierende entstehen“, fasst Dr. Simone Leinkauf zusammen. Herausforderungen für die inhaltliche Arbeit der Akteure sind das sich rasant verändernde Mediennutzungsverhalten und der demografische Wandel. „Von der hohen Besucherfrequenz der Stadt- und Landesbibliothek möchten wir in Zukunft noch intensiver profitieren. Dafür brauchen wir nicht nur ein optimiertes Wegeleitsystems sondern weiterhin spannende Angebote.“
Potsdam, 07.09.2016Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
