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Potsdam, 24.04.2013

Tack: Auch alte Obstgehölze tragen zur Artenvielfalt bei

Anlässlich des diesjährigen Internationalen Tag des Baumes am morgigen 25. April hat Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack am Beispiel des Wildapfels auf die Bedeutung alter Obstgehölze für den Erhalt der Artenvielfalt hingewiesen. Das Kuratorium der Stiftung „Baum des Jahres“ hatte den Wildapfel aus eben diesem Grund zum „Baum des Jahres 2013“ gekürt. In Brandenburg besteht nach Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg das drittgrößte Vorkommen des Wildapfels in Deutschland.

Wegen seiner harten und herben Früchte, daher rührt auch die Bezeichnung Holz-Apfel oder wissenschaftlich Malus sylvestris, ist dieses Obst nicht im Supermarkt zu finden. Dennoch ist es ökologisch überaus wertvoll. „Im Naturhaushalt bereichert er die Artenvielfalt und die Struktur der Kulturlandschaft. Seine Blüten im Frühjahr sind nicht nur für uns eine Augenweide, sondern eine wahre Weide für Bienen und Hummeln, seine Früchte eine begehrte Nahrung für zahlreiche Tiere, von denen einige auch in seinem Stamm Unterschlupf finden“, erklärte Tack. 

Zwar ist der heimische Wildapfel nicht die Stammform unserer fast 3.000 bekannten Kulturapfelsorten, denn diese wurden aus dem süßeren Wildapfel Zentralasiens (Malus sieversii) gezüchtet und gelangten auf Handelswegen schließlich über die Römer auch nach Mitteleuropa. Im frühen 19. Jahrhundert erlebte die Apfelkultivierung hier ihren Höhepunkt. Damit haben zunächst die Früchte und später auch das Stammholz des Wildapfels die ursprüngliche wirtschaftliche Bedeutung verloren. Obwohl sich der in fast ganz Europa vorkommende, höchstens 10 Meter Höhe erreichende Baum klimatisch recht resistent und dank seiner geringen Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit variabel zeigt, wird er mangels wirtschaftlichen Interesses kaum noch gepflegt und gefördert, wodurch er schließlich sehr selten geworden ist. Zudem unterliegt er trotz seiner Lebenserwartung von etwa 100 Jahren schnell der Konkurrenz anderer Bäume, und ist deshalb fast nur noch an Waldrändern und Waldwegen sowie in Gehölzinseln außerhalb des Waldes meist als Strauchwuchs zu finden. 

Im Sinne seiner Förderung als seltene Art kann der Wildapfel aus gebietseigener Herkunft auch nach den geltenden Vorschriften zur Verwendung gebietseigener Gehölze in der Landschaft angepflanzt werden. Tack: „So ist dem Wildapfel als Genressource und ökologische Bereicherung der Kulturlandschaft eine Renaissance dringend zu wünschen.“

Mit dem „Internationalen Tag des Baumes“ sollte ursprünglich auf die Bedeutung des Waldes für den Menschen und die Wirtschaft hingewiesen werden. Mit dem Wildapfel wird seit 1989 als nunmehr 25. „Baum des Jahres“ eine selten gewordene Art in den Fokus gestellt. 

Potsdam, 24.04.2013

Veröffentlicht von:
Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MUGV)

Info Potsdam Logo 2013-04-24 11:13:45 Vorherige Übersicht Nächste


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