Statistischer Bericht zum Verkehr in der Landeshauptstadt Potsdam erschienen
Als neue Veröffentlichung des Statistischen Informationsdienstes der Landeshauptstadt Potsdam ist aktuell das Themenheft "Verkehr in der Landeshauptstadt Potsdam 2001 bis 2011" erschienen. Dies ist bereits der dritte Bericht zur Verkehrsstatistik in Potsdam.
Für die Veröffentlichung wurden ausgewählte Ergebnisse aus einer Vielzahl von vorhandenem Datenmaterial zusammengestellt, ausgewertet und erläutert. Neben rein statistischen Daten der Stadt zur Einwohnerentwicklung und zum Kfz-Bestand sowie der Unfallstatistik der Polizei beinhaltet der Bericht Auswertungsergebnisse zum Kfz-Verkehr auf den Havelbrücken, auf ausgewählten Hauptnetzstraßen, innerhalb von Kreuzungsbereichen sowie zum Durchgangsverkehr in der Landeshauptstadt.
Als ein wichtiges Ergebnis des Berichtes lässt sich festhalten, dass trotz steigender Pkw-Bestandszahlen - als Folge der wachsenden Einwohnerzahl - die Verkehrsbelastung auf den Havelbrücken im Untersuchungszeitraum 2001 bis 2011 gleich geblieben ist.
In der Statistik stehen ebenfalls Erhebungen zum Fußgängerverkehr im Fokus der Betrachtungen. Es wurden Fußgängerzahlen auf der Langen Brücke, an den Uferwegen und Kreuzungen sowie das Verhalten von Fußgängern an Ampeln untersucht und ausgewertet. Informationen zum Radverkehr in Potsdam sind ebenfalls enthalten. Als Ergebnis kann hervorgehoben werden, dass es trotz Witterungsschwankungen und vorhandenen Baustellen eine anhaltend steigende Tendenz bezüglich der Radfahrerzahlen auf den Havelbrücken gibt.
Verkehrsbefragungen werden in Potsdam regelmäßig alle fünf Jahre im Rahmen des Forschungsprojektes "Mobilität in Städten" (SrV = System repräsentativer Verkehrsbefragungen) der Technischen Universität Dresden durchgeführt. Diese findet auch in diesem Jahr statt. Ein Teil der umfangreichen Auswertungen der letzten Befragungen der Jahre 2003 und 2008 werden in diesem Bericht erläutert: Zahlen zum privaten Fahrzeugbesitz, zu den zurückgelegten Wegen (Zweck, Dauer, Länge), zum Verkehrsverhalten und zur Verkehrsmittelwahl (Modal Split). Besonders interessant sind die Vergleiche zum Modal Split mit anderen Kommunen (z.B. Berlin, Berliner Umland) sowie landes- und auch bundesweit. Zu letzteren wurden Vergleichswerte aus der deutschlandweiten Verkehrsbefragung "MiD - Mobilität in Deutschland" herangezogen.
Sie finden die Veröffentlichung auch online unter www.potsdam.de/verkehrsentwicklung.
Hintergrundinformationen
Wozu Verkehrserhebungen?
Begriffe wie Verkehrserfassung, Verkehrsleit- und Rechnerzentralen, Verkehrsinformationen, Verkehrsmanagementsysteme, Mobilitätsdienste und Stadtentwicklungskonzept Verkehr (StEK-Verkehr) wecken hohe Erwartungen: Verkehrsinformationen von A - Z über Internet, Baustelleninformationen, Informationstafeln, Verkehrsstörungen über Handy und freie Parkplätze. Verkehrsinformationen erhalten Fahrzeugführer über das Internet sowie Anzeigetafeln an den Ortseingängen von Potsdam, wie z. B. aktuelle Baustelleninfos oder Stauwarnungen. Diese Informationen beruhen auf Verkehrsdaten, die durch Induktionsschleifen in der Fahrbahn oder Infrarotdetektion erfasst werden.
Seit der Installation des Verkehrsleitrechners der Stadt Potsdam im BUGA-Jahr 2001 werden elektronisch erhobene Verkehrsdaten zur Abbildung des Straßenverkehrs herangezogen. Damit kann der Verkehr auf Potsdams Straßen jedoch nur ohne Verkehrsbeziehungen (Abbieger, Ziele und Quellen der Fahrten) abgebildet werden.
Dazu sind aufwändigere Erhebungen (z.B. Knotenpunktzählungen, Kordon-Erhebungen nach der "Kennzeichenmethode") oder gar Verkehrsbefragungen (z.B. "Mobilität in Städten", SrV 2008) erforderlich, die durch die Stadt wiederholt in regelmäßigen Abständen in Auftrag gegeben werden. Die Verkehrsbefragung wird in diesem Jahr mit einer erweiterten Stichprobe in Potsdam sowie auch im Landkreis Potsdam-Mittelmark durchgeführt, eine rege Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger ist ausdrücklich erwünscht. Erste Ergebnisse sind im Sommer 2014 zu erwarten.
Um für die verkehrsplanerische Arbeit das Verkehrsgeschehen auf den Straßen der Landeshauptstadt Potsdam darüber hinaus zu analysieren und bewerten zu können, werden durch die Stadtverwaltung bereits seit 1968 regelmäßig manuelle Erfassungen mit Manpower (Verkehrszähler mit Zählbrettern) an Straßenquerschnitten und Kreuzungen durchgeführt.
Alle diese Daten sind Grundlage für die mengenmäßige Darstellung des Verkehrszustandes in der Analyse sowie für die prognostischen Verkehrsberechnungen im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes Verkehr.
Aussichten
Mit dem weiteren Ausbau des Verkehrsleitrechners wurde es möglich, den Straßenverkehr auf dem Hauptnetz mittels automatischer Datenerfassung (Verkehrs- und Umweltdaten) zeitnah und umfassend qualitativ und quantitativ darzustellen und die Technik für die Umweltorientierte Verkehrssteuerung nutzbar zu machen.
Für die Verkehrsplanung wird es zur Ergänzung jedoch stets erforderlich sein, durch manuelle Verkehrserhebungen diesen Datenpool zu ergänzen, um einerseits auch Aussagen zur Verkehrsbelastung für das Nebennetz zu gewinnen und andererseits die Fahrzeugmischung zu qualifizieren (z.B. Fahrräder, Motorräder, Schwerverkehr).
Für das StEK-Verkehr und dessen Fortschreibung sind die Verkehrserhebungen ein unverzichtbarer Bestandteil, um das Verkehrsgeschehen zu analysieren und darauf aufbauend Prognosen zu erstellen.
Potsdam, 12.07.2013Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
