Roman Polanski am 19. Februar im Filmmuseum Potsdam
27.01.2009 - Jetzt ist es offiziell! Nach „Der Pianist“ arbeitet Polanski wieder in Potsdam. Die Dreharbeiten für die Verfilmung des Robert-Harris-Thrillers „The Ghost“ starten bereits in wenigen Tagen. Das Filmmuseum Potsdam wird den Regisseur am 19.2. als Gast begrüßen. Das Museum und die Studio Babelsberg AG setzen mit dieser Veranstaltung die Reihe der Studio Babelsberg film.talks fort. Diese haben zum Ziel, über aktuelle Produktionen und Entwicklungen des Studios zu informieren. Die Gäste - Regisseure, Szenenbildner, Produzenten, aber auch Vertreter von Studio Babelsberg - werden über ihre Arbeit berichten und sich den Fragen des Publikums stellen. Eine jeweilige Werkschau im aktuellen Kinoprogramm des Museums ergänzt die Gespräche.
19.2. 18:00
Polanski in Potsdam
Chinatown R: Roman Polanski, D: Jack Nicholson, Faye Dunaway, John Huston, USA 1974, 129’
Eintritt 5,-€, erm. 4,-€
20:30
Studio Babelsberg film.talks: Roman Polanski
Begrüßung durch Dr. Carl Woebcken vom Studio Babelsberg
Roman Polanski im Gespräch
Moderation: Petra Castell (rbb Kulturradio)
Anschließend:
Der Mieter
R: Roman Polanski, D: Roman Polanski, Isabelle Adjani, Melvin
Douglas, F 1976, 124’
Eintritt: 12,50 €, erm. 9,50 €
Polanski in Potsdam
Filmreihe vom 26. Januar bis 28. Februar
Den Anfang macht das frühe Meisterwerk Ekel (GB 1965) mit der jungen Catherine Deneuve. Die attraktive Carole empfindet Abscheu bei Berührungen mit Menschen. Die Arbeit im Schönheitssalon ist eine Qual für sie. Unfähig zu sozialer Kommunikation, fixiert auf ihre lebenslustige Schwester Hélène, gelingt es Carole nur mit Hélènes Hilfe, den Schein von Normalität aufrecht zu erhalten. Als Hélène jedoch für einige Tage verreist und Carole in der gemeinsamen Wohnung allein zurückbleibt, drängen ihre Dämonen mit aller Macht an die Oberfläche.
26.1., 18 Uhr; 28.1., 21 Uhr; 29.1., 22:30 Uhr, 30.1., 18 Uhr; 31.1., 20:30 Uhr und 1.3., 20:30 Uhr
Der mehrfach preisgekrönte, in den Babelsberger Studios gedrehte Film Der Pianist (F/D/PL/GB 2002) zeichnet das Schicksal des gefeierten, jüdischen Konzertpianisten Wladyslaw Szpilman nach. Nach dem Einmarsch der Deutschen werden Szpilman und seine Familie im Warschauer Ghetto interniert. Während des Transports ins Konzentrationslager gelingt Szpilman mit Hilfe eines polnischen Aufsehers die Flucht, während seine Familie umkommt. In einer leer stehenden Wohnung kann er sich verstecken. Für ihn beginnt eine Zeit existenzieller Einsamkeit und ständiger Bedrohung.
26.1., 20 Uhr; 27.1., 17:30 Uhr; 29.1., 20 Uhr; 30.1., 22 Uhr; 31.1., 18 Uhr und 1.3., 18 Uhr
Das Messer im Wasser (PL 1961/62) Polanskis erster längerer Kinofilm. Ein Ehepaar nimmt einen per Anhalter reisenden Studenten mit zu den Masurischen Seen. Dort angekommen, laden sie ihn ein, das Wochenende mit ihnen auf der Segelyacht zu verbringen. Bald kommt es zu Konflikten zwischen dem machtbesessenen Ehemann und dem rebellischen Studenten. Eine subtile erotische Spannung und die ständige Bedrohung durch latente Gewalt prägen die Stimmung des Films, der sich zugleich als politische Parabel auf die Verbürgerlichung der (schein-)sozialistischen Gesellschaft Polens zu dieser Zeit lesen lässt. Eine messerscharfe Kritik.
3.2., 20 Uhr; 5.2., 18 Uhr, 6.2., 20 Uhr und 7.2., 22 Uhr
Für Polanskis Zeit in den USA und eine Affinität zu New-Hollywood ist Chinatown (USA 1974) beispielhaft. Privatdetektiv Jake erhält den Auftrag, die Affäre eines Ehemannes aufzuspüren. Dabei kommt er einer weitreichenden Korruptionsaffäre auf die Spur, die im Zusammenhang mit dem Bau eines großen Staudammes steht. Ihm wird zunehmend bewusst, dass sein Auftrag bereits selbst Teil des Komplotts ist. Zwar bleibt die Schilderung in vielen Details Raymond Chandlers Kriminalromanen und dem Film Noir verpflichtet, ihr realitätsnahes Verfahren lässt die Vorgänger aber auch weit hinter sich.
10.2., 18 Uhr; 14.2., 22 Uhr; 15.2., 20 Uhr und 19.2., 18 Uhr
Von den späten 1970er-Jahren an durfte Polanski aufgrund eines Justizfalles die USA nicht mehr besuchen. 1976, als er sich in der französischen Hauptstadt niederlassen möchte, entsteht Der Mieter. Das Bild vom Paris der 1970er Jahre, in dem der von Polanski selbst gespielte, schüchterne Büroangestellte Trelkovsky mit feindseligen oder absolut gleichgültigen Mitmenschen und Nachbarn konfrontiert ist, gerät jedoch in keiner Weise schmeichelhaft. Trelkovsky fühlt sich von seinen Nachbarn dazu gezwungen, die Identität seiner Vormieterin anzunehmen, die einen Selbstmordversuch begangen hat. Wie auch in anderen seiner Filme, zeigt Polanski auf, wie in einer vermeintlich normalen Welt, die nichts Übernatürliches aufzuweisen scheint, Ängste entstehen, die schließlich zu Panik und Verwirrung bis hin zu Wahnvorstellungen führen.
19.2., 20:30 Uhr; 23.2., 18 Uhr und 26.2., 22 Uhr
Veröffentlicht von:
Filmmuseum Potsdam
