Potsdamer Menschenrechtstag auf Uni-Campus Griebnitzsee
Das Menschenrechtszentrum der Universität Potsdam richtet am 26. Oktober auf dem Campus Griebnitzsee den Potsdamer Menschenrechtstag aus. Anlass der öffentlichen Veranstaltung ist die Tatsache, dass die Einrichtung in jüngster Zeit zwei neue Direktoren erhielt. Prof. Dr. Andreas Zimmermann nahm 2010 seine Tätigkeit im Zentrum auf, 2011 kam Prof. Dr. Logi Gunnarsson hinzu. Beide Wissenschaftler werden bei der um 18.15 Uhr im Haus 6 beginnenden Vortragsveranstaltung aus Sicht ihrer jeweiligen Disziplin zu aktuellen Fragen des Menschenrechtsschutzes Stellung beziehen.
Der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Andreas Zimmermann untersucht in seinem Vortrag, inwieweit Menschenrechtsschutzverträge wie etwa die Europäische Menschenrechtskonvention oder der Internationale Pakt über Bürgerliche und Politische Rechte das tradierte Völkerrechtssystem weiterentwickelt haben. Zum Beispiel im Hinblick auf Vorbehalte zu völkerrechtlichen Verträgen, die dynamische Weiterentwicklung von Verträgen oder bei der Frage, ob neu entstehende Staaten automatisch an die Verträge ihres Vorgängerstaates gebunden sind. Der Wissenschaftler diskutiert außerdem, ob Menschenrechtsschutzverträge Sonderfälle bilden, die nicht auf das allgemeine Völkerrecht übertragbar sind. Dabei untersucht er auch, welches die Initiatoren, die treibenden Kräfte und maßgeblichen Gestaltungsfaktoren einer solchen wechselseitigen Befruchtung sind.
Der Philosoph Prof. Dr. Logi Gunnarsson betrachtet Fragen der Begründung und der Universalgültigkeit von Menschenrechten, wobei er vom Verbot grausamer und erniedrigender Strafen in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ausgeht. In der Diskussion der Begründungsfrage steht unter anderem die Rolle der Menschenwürde im Mittelpunkt. Die Frage der Universalgültigkeit behandelt der Wissenschaftler ausgehend von der Kairoer Erklärung über Menschenrechte im Islam.
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Universität Potsdam
2011-10-21 2011-10-21 09:50:10 Vorherige Übersicht Nächste