Navigation überspringen
Potsdam, 07.02.2013

Potsdam nimmt die Sorgen und Nöte der Eltern ernst

Die Landeshauptstadt Potsdam wird ihr Dienstleistungsangebot für die Potsdamerinnen und Potsdamer in Fragen lerntherapeutischer Leistungen ausbauen. „Wir nehmen die Sorgen und Nöte der Eltern sehr ernst", sagte die Beigeordnete für Soziales und Jugend, Elona Müller-Preinesberger.

Hintergrund: Am 30.01.2013 wurde den Stadtverordneten der Lokale Teilhabeplan der Landeshauptstadt Potsdam als Mitteilungsvorlage zur Kenntnis gegeben. Darin wird für die Landeshauptstadt Potsdam die Vision einer Gesellschaft gezeichnet, die ihre Strukturen an Menschen mit Behinderungen anpasst und nicht umgekehrt. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist auch die Nutzung einer „Leichten Sprache", die in Beratungen, behördlichen Schriftstücken und Formblättern angewandt wird. Dies gilt umso mehr, wenn gesetzliche Vorgaben und Formulierungen wie im § 35 a SGB VIII nur schwer verständlich sind und die Eltern sich an den Regularien zu zerreiben drohen.

Die Landeshauptstadt Potsdam bietet daher ab dem 05. März 2013 jeweils am ersten Dienstag im Monat in der Zeit von 16:30 Uhr bis 18:00 Uhr im Haus 2, Zimmer 434 eine Beratung für Eltern und ihre Kinder zu lerntherapeutischen Leistungen (Dyskalkulie und Legasthenie) nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) an. „Wir wollen an dieser Stelle unser Dienstleistungsangebot für die Eltern und deren Kinder weiter verbessern", stellt die zuständige Beigeordnete Elona Müller-Preinesberger fest. Bei den vorbenannten Leistungen handelt es sich zwar um gesetzliche Vorgaben des Kinder- und Jugendhilfegesetzes, dennoch hat die Landeshauptstadt Potsdam unter Beachtung der UN-Konvention über Rechte von Menschen mit Behinderungen und dem damit verbundenen Inklusionsgedanken die Hilfen im Fachbereich Soziales, Gesundheit und Umwelt verortet. Ziel ist es dabei, Hilfen für behinderte Kinder- und Jugendliche so weit wie möglich aus einer Hand zu gewähren. Die Komplexität der Leistung ergibt sich bereits aus den Anspruchsvoraussetzungen.

Die betroffenen Kinder müssen in ihrer seelischen Gesundheit von dem für ihr Lebensalter typischen Zustand abweichen und zum Anderen muss infolgedessen die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt sein oder eine solche Beeinträchtigung zu erwarten sein. Ziel der Eingliederungshilfe im Sinne des § 35 a SGB VIII ist es, den Betroffenen bei der seelischen Behinderung nach Möglichkeit wieder in die Gesellschaft einzugliedern bzw. bei einer drohenden seelischen Behinderung dessen Ausgliederung zu vermeiden.

Die Lese- und Rechtschreibstörung und Rechenstörung sind Teilleistungsstörungen, für deren Kompensation und eine entsprechende Förderung vorrangig die Schule verantwortlich ist. Wenn Lese-, Rechtschreib- und/ oder Rechenschwierigkeiten auftreten, hat die Schule auf Grund ihres vorrangigen Bildungsauftrages zu gewährleisten, dass Kinder vom Beginn ihrer Schullaufbahn rechtzeitig und professionell gefördert werden, so dass einer Störung der kindlichen Psyche präventiv begegnet wird und eine Verfestigung im Sinne einer (drohenden) seelischen Behinderung vermieden wird.

Um auch hier eine optimalen Verfahrensweg für Eltern und Kinder zu gewährleisten, hat bereits die Kontaktaufnahme und Abstimmung mit dem zuständigen Schulamt stattgefunden. Im Ergebnis dessen fand eine erste Abstimmung mit den Schulleitern der weiterführenden Schulen in der Landeshauptstadt statt. Gleiches erfolgt noch mit den Schulleitern der Grundschulen. Geplant ist darüber hinaus auch die Kontaktaufnahme zu den entsprechenden Elternbeiräten der Schulen um auch hier die Chance zu nutzen, bestehende Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.

„Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht das Wohlbefinden der Kinder, ein Sparen auf Kosten der Kinder kommt für die Landeshauptstadt Potsdam nicht in Frage", sagte die Beigeordnete. „Dennoch müssen grundsätzliche Voraussetzungen einer Leistungsgewährung geprüft werden und vorliegen. Ich erhoffe mir von der Einrichtung des Beratungsangebotes eine Aufklärung der Eltern zu diesem komplizierten und emotionsgeladenen Thema noch vor der Antragstellung".

Potsdam, 07.02.2013

Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam

Info Potsdam Logo 2013-02-07 17:44:48 Vorherige Übersicht Nächste


1563

Das könnte Sie auch interessieren:

Siebenjähriger Schüler stirbt an Meningokokken-Infektion

Siebenjähriger Schüler stirbt an Meningokokken-Infektion

Bürgermeister Exner drückt Anteilnahme aus und bittet Kontaktpersonen um Mitwirkung bei der Prophylaxe 18.09.25 - In der Landeshauptstadt Potsdam ist ein siebenjähriger Schüler im Krankenhaus an einer Meningokokken-Infektion verstorben. „Tief betroffen habe ich vom Tod des Kindes erfahren. In dieser schmerzhaften Zeit ...
Versorgungsunterbrechungen in der Steinstraße und in der Schloßstraße

Versorgungsunterbrechungen in der Steinstraße und in der Schloßstraße

Fernwärmebaumaßnahmen der Netzgesellschaft Potsdam (NGP) 18.09.25 - In den kommenden Wochen stehen zwei Baumaßnahmen der Netzgesellschaft Potsdam (NGP) im Fernwärmebereich an, die zu lokalen Unterbrechungen der Fernwärmeversorgung, jeweils für Heizung und Warmwasser, ...
EWP-Geschäftsführer Eckard Veil scheidet zum 31. März 2026 aus

EWP-Geschäftsführer Eckard Veil scheidet zum 31. März 2026 aus

Aufsichtsrat der Energie und Wasser Potsdam GmbH 18.09.25 - Der Aufsichtsrat der EWP hat am Dienstag in Potsdam getagt und teilt im Ergebnis seiner 72. Sitzung mit: Die Gesellschaft und Herr Eckard Veil haben einvernehmlich entschieden, dass Herr Veil seine Tätigkeit für die ...
Verkehrsprognose für die Woche

Verkehrsprognose für die Woche

vom 15. bis 21. September 12.09.25 - Alleestraße Wegen einer Havarie der Schmutzwasserleitung, die in den Ferien provisorisch repariert wurde, müssen nun die weiteren Arbeiten zur Behebung des Schadens durchgeführt werden. Hierzu muss die ...
Digitaler Self-Service-Wertstoffhof Drewitz

Digitaler Self-Service-Wertstoffhof Drewitz

STEP zieht Bilanz nach den ersten sechs Wochen 12.09.25 - Der Wertstoffhof Potsdam-Drewitz kann seit dem 22. Juli 2025 auch außerhalb der Öffnungszeiten genutzt werden. Möglich ist dies mit dem neuen Self-Service per App. Für das Pilotprojekt der Stadtentsorgung ...

 
Facebook twitter