Potsdam baut Angebot an Kitaplätzen weiter aus
Knapp 5000 neue Plätze geplant / Schubert: Bis Jahresende 460 weitere Plätze
Die Landeshauptstadt Potsdam baut ihr Angebot an Betreuungsplätzen für Kinder von 0 Jahren bis einschließlich zum Grundschulalter weiter bedarfsgerecht aus. Im Jahr 2019 sollen zwölf neue Kindertagesbetreuungseinrichtungen eröffnet werden, in den folgenden Jahren sind es nach heutigen Planungen 19 weitere. „Unser Plan sieht vor, dass wir bis zum Jahr 2022 gemeinsam mit den Trägern insgesamt knapp 5000 neue Kita-Plätze in der Landeshauptstadt schaffen. Bereits bis zum Ende dieses Jahres sollen 460 neue Plätze fertiggestellt werden“, sagte Mike Schubert, Beigeordneter für Soziales, Jugend, Gesundheit und Ordnung. Die entsprechende Vorlage mit dem Titel „Bedarfsplan für die Kindertagesbetreuung der Landeshauptstadt Potsdam 2018/2019“ liegt den Stadtverordneten vor und wird im September diskutiert.
„Wir wollen den Ausbau der Kindertagesbetreuung in Potsdam weiter vorantreiben. Schon heute werden 99 von 100 Kindern im Alter von drei Jahren bis zum Schulanfang in einer Kindertagesstätte betreut. Nun soll das Angebot weiter ausgebaut werden, um der steigenden Nachfrage auch in den kommenden Jahren gerecht zu werden“, sagte Mike Schubert. Von den knapp 5000 Plätzen bis zum Jahr 2022 sind 1352 Krippen-Plätze, 1687 Kita-Plätze und 1926 Hort-Plätze vorgesehen. Die Plätze entstehen sowohl in Neubauten als auch in Erweiterungsbauten an bestehenden Einrichtungen. Zudem plant die Landeshauptstadt in den kommenden Jahren eine kommunale Kita zu eröffnen. Der Ausbau der Kapazitäten in Potsdam ist enorm: Gab es im Jahr 2008 noch 10.195 Plätzen, sollen es im Jahr 2019 etwa 20.000 sein.
Für die aktuelle Bedarfsplanung werden zahlreiche Faktoren beachtet. Dazu zählen die aktuelle Bevölkerungsprognose, aktuelle und geplante Sanierungen von Kitas, konzeptionelle Besonderheiten von Einrichtungen, Altersstrukturen in den Stadtteilen und die Erwerbsquote in Potsdam. Mit dem „Bedarfsplan für Kindertagesbetreuung der Landeshauptstadt Potsdam 2018/2019“ gibt die Verwaltung einen Überblick über die aktuelle Planung sowie einen Ausblick auf die Folgejahre. In der Landeshauptstadt gibt es derzeit 123 Kitas bei 48 verschiedenen freien Trägern, zudem acht „Andere Kinderbetreuungsangebote (AKI)“, sieben pädagogisch begleitete Eltern-Kind-Gruppen, eine Kurzzeitkinderbetreuung sowie Tagespflege bei etwa 95 Tagespflegepersonen.
Statistisch gesehen werden derzeit in Potsdam 99 von 100 Potsdamer Kindern (99,69 Prozent) zwischen drei und sechs Jahren in Kitas betreut. Bei den kleinsten zwischen 0 und drei Jahren sind es etwa 56 Prozent der Kinder, im Bereich der Hortkinder 66,5 Prozent. Mit diesen Betreuungsquoten nimmt die Landeshauptstadt Potsdam im bundesweiten Vergleich insbesondere im Krippenalter einen absoluten Spitzenplatz ein. Der Zuschuss der Landeshauptstadt für die Kindertagesbetreuung beträgt in diesem Jahr voraussichtlich etwa 65,7 Millionen Euro, bis 2022 wird der städtische Zuschuss zur Kindertagesbetreuung auf 72,1 Million Euro steigen.
„Um weiterhin den kommunalen Herausforderungen Rechnung zu tragen und eine gemeinsame Zielsetzung zu entwickeln, soll im Zuge der nächsten Schulentwicklungsplanung eine integrierte Planung von Kita- und Schulbedarfen erarbeitet werden. Ziel ist es für den Doppelhaushalt 2020/2021 ein strukturiertes mittel- und langfristiges Planwerk vorzulegen. Um dieses Ziel zur Umsetzung zu bringen, müssen schnellstmöglich verwaltungsinterne Entscheidungen getroffen werden“, sagte Mike Schubert.
Der Zuzug von Familien mit Kindern hält auch weiterhin an. Ein stabiles und verlässliches Angebot und der damit verbundene notwendige Ausbau der Kindertagesbetreuungsangebote sind für Eltern und deren Kinder besonders wichtig. Die Versorgung mit Betreuungsplätzen in Potsdam konnte bisher für fast alle Bedarfe, die gegenüber der Landeshauptstadt Potsdam geltend gemacht wurden, gesichert werden, auch wenn die Zeit zwischen November und Mai eines Folgejahres häufig mit einem erhöhten Suchaufwand und einer sehr engen Zusammenarbeit zwischen Eltern, Kindertagesbetreuungsstandorten, freien Trägern und dem Betreuungsplatzservice Kita-Tipp verbunden ist und die Wunscheinrichtung nicht immer in Anspruch genommen werden kann. „Wir werden kurzfristig temporär drei neue Stellen und dauerhaft eine Stelle ausschließlich für die fachliche Beratung im Bereich des Kita-Tipps schaffen, damit die Eltern bei der Anlauf- und Beratungsstelle im Rathaus künftig kürzere Wartezeiten haben und eine noch qualifiziertere Beratung angeboten werden kann“, sagte Mike Schubert.
Potsdam, 21.08.2018Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam
