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Potsdam, 23.11.2011

Neuer Bericht „Wohnungsmarkt Potsdam“ veröffentlicht

Mit dem vorliegenden Bericht „Wohnungsmarkt Potsdam" setzt die Stadtverwaltung ihre kontinuierliche Berichterstattung zur Entwicklung des Wohnungsmarktes in der Landeshauptstadt fort. Seit dem Jahr 2000 hat Potsdam eine positive Entwicklung der Bevölkerungszahl, im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Neu-Potsdamer erstmals auf über 2000 in einem Jahr. Mit dem heutigen Tag leben rund 157.000 Menschen in der Landeshauptstadt. Der am Freitag veröffentlichte Bericht mit Daten aus dem Jahr 2010 gibt unter anderem einen Überblick über die Wohnraumversorgung in der Landeshauptstadt, die Mietentwicklungen, erstmals das Thema Wohnungslosigkeit, die Entwicklung von Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindungen sowie eine Leerstandsanalyse.

Erfreulich ist, dass Investoren im Jahr 2010 auf die immer knapper werdenden Wohnungsangebote mit einem deutlichen Zuwachs der Neubautätigkeit reagiert haben. So konnte der im Stadtentwicklungskonzept Wohnen beschriebene Neubaubedarf von jährlich ca. 1.000 Wohnungen im zurückliegenden Jahr mit 1.389 fertiggestellten Neubauwohnungen erstmals deutlich überschritten werden. Vor allem kleine Wohnungen sind entstanden, allein 684 neue Wohnungen sind 2-Raumwohnungen. Dennoch reicht die Anzahl der neuen Wohnungen nicht aus, um der Wohnungsnachfrage in erforderlichem Maße Rechnung zu tragen.

Hinzu kommt, dass auch die Mieten im Bestand durch Neuvermietungen, und weiterhin erforderliche Sanierungsmaßnahmen weiter ansteigen, so dass die Zahl preiswerter Wohnungen im zurückliegenden Jahr weiter zurückgegangen ist. Auch die Zahl der Miet- und Belegungsbindungen mit Benennungs- oder Besetzungsrechten ist weiter rückläufig. Bezogen auf den Wohnungsbestand von 84.223 Wohnungen in der Stadt unterlagen 2010 lediglich noch 1.286 Wohnungen (1,5 %) einer solchen Bindung. Im Jahr zuvor waren es 2603 Wohnungen. „Dazu gibt es Gespräche mit dem Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, um weitere Belegungs- und Mietpreisbindungen zu erhalten. Die Abstimmungen dazu laufen", erklärte Elona Müller-Preinesberger, zuständige Beigeordnete für Soziales, Jugend, Gesundheit, Ordnung und Umweltschutz.

Um diesem rasanten Abwärtstrend entgegenzuwirken hat die Stadt gemeinsam mit ihrem kommunalem Wohnungsunternehmen Pro Potsdam reagiert und das Modell „Flexible Wohnungs- und Mietbindungen" entwickelt. In dem wohl bundesweit einmaligen Konzept werden in den Jahren 2011 und 2012 die Möglichkeiten zur Schaffung von Wohnungen mit flexibel handhabbaren Bindungen getestet. Die Pro Potsdam fördert einkommensschwachen Potsdamern den Mietpreis - allerdings nur so lange, wie dies aufgrund der wirtschaftlichen Situation notwendig ist. Bis September 2011 wurden etwa 60 Wohnungen im Modellversuch gefördert, dies soll 2012 ausgebaut werden. Elona Müller-Preinesberger sagte dazu: „Wir sind in 2011 zunächst mit wenigen Wohnungen in die Modellphase gestartet, aber die Erfahrungen sind sehr positiv. Wir wollen das Modell im nächsten Jahr ausbauen, es sichert uns die dringend benötigten Mietpreis- und Belegungsbindungen in Potsdam."

Ein weiterer Baustein sind Bonusprogramme der Pro Potsdam: Bis September 2011 wurden knapp 400 Haushalte gefördert, dazu wurden insgesamt 286.000 Euro eingesetzt. Sie stammen aus dem zwischen Stadt und Pro Potsdam vereinbarten Budget von 2 Millionen Euro jährlich, die für die Bonusprogramme, Sanierung im Bestand und Neubau eingesetzt werden. Neben den flexiblen Bindungen werden konkret gefördert: Familien mit Kindern (Familienbonus, 50 Euro pro Monat und Kind), Umziehende mit dem Wohnflächenbonus und mit dem Mobilitätspaket Haushalte, die auf das Auto verzichten und dafür eine VIP-Jahreskarte bekommen.

Matthias Klipp, Beigeordneter für Stadtentwicklung und Bauen der Landeshauptstadt, erklärte zum Thema geförderter Wohnraum: „Wir haben uns über die Wiederaufnahme der Neubauförderung durch das Land im Jahr 2010 gefreut - auch wenn Potsdam im ersten Jahr bei über 500 beantragten Wohnungen nur 50 bekommen hat. Wir wurden auf die nächsten Jahre vertröstet. Aber in 2011 ist das Programm aus Geldmangel still und heimlich ausgesetzt worden, in 2012 sieht es nicht besser aus. Die Probleme der Mieter in Potsdam und auch in anderen Städten mit angespannten Wohnungsmärkten in der Nähe Berlins werden offensichtlich vom Land nach wie vor nicht ernst genommen. Ohne Landesförderung gibt es nur noch frei finanzierten Neubau mit entsprechenden Mieten. Und es fällt die Kombination der Neubauförderung mit Flexiblen Bindungen im Bestand aus, die wir uns gewünscht hätten."

Potsdam, 23.11.2011

Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam

Info Potsdam Logo 2011-11-23 20:43:06 Vorherige Übersicht Nächste


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