Intelligentes Stromsparen - neue Verbrauchserfassung
Wissenschaftler der Uni Potsdam entwickeln neues System der Verbrauchserfassung in Wohnungen
Für das Messen des Leistungsverbrauchs ist in den meisten Haushalten immer noch der gute alte Stromzähler zuständig. Diese Geräte ermitteln aber nur den Gesamtverbrauch in einer Wohnung. Welchen Anteil die Waschmaschine, der Fernseher oder die Stereoanlage jeweils zur Stromrechnung beitragen, kann man auf diese Weise nicht ermitteln. Bis jetzt, denn Wissenschaftler der Uni Potsdam haben eine neue Generation von Strommessgeräten entwickelt, die genau das können.
Die Experten am Lehrstuhl für Technische Informatik der Universität Potsdam konzipierten ein System, das die Erfassung des Leistungsverbrauchs sowohl einzelner Geräte als auch von Gerätegruppen, ja sogar ganzer Stromkreise gestattet. "Smart Meter" nennen sich die Strommessgeräte der Zukunft, kleine technische Wunderwerke, die einfach zwischen Verbraucher und Stromnetz geschaltet werden. Die ermittelten Leistungsdaten werden per Funk an einen zentralen Rechner übertragen, der neben der automatischen Ansteuerung von z.B. Licht oder Fenstern auch die Darstellung des individuellen Leistungsverbrauchs übernimmt. Zum Nutzen des Verbrauchers, denn Studien haben gezeigt, dass die Kenntnis des Leistungsverbrauchs zum einem stromsparenden Verhalten führt, das ein Einsparpotential von bis zu 15 Prozent mit sich bringen kann. Aber das neue intelligente Strommessgerät kann noch mehr, denn mit seiner Hilfe kann man frühzeitig fehlerhafte Geräte identifizieren, indem Leistung, Strom und Spannung überwacht werden. Im Ernstfall bereitet so die genaue Lokalisierung der Kurzschlussquelle keine Probleme mehr. Und so ganz nebenbei erhält man auf diese Weise auch eine gute Entscheidungshilfe bei der Anschaffung neuer Geräte, wenn die alten kontinuierlich erkennbar mehr Strom verbrauchen. Bislang sind die neuartigen Geräte nur in einem Modellhaus im Einsatz, das auf Messen wie der CEBIT präsentiert wurde, doch ihre Marktreife haben sie bereits bewiesen.
Veröffentlicht von:
Universität Potsdam
2009-11-23 2009-11-23 10:08:53 Vorherige Übersicht Nächste