Navigation überspringen
Potsdam, 13.11.2020

Graffiti-Protestaktion gegen Reichsbürger-Aufmarsch


Bündnis-Chef „Potsdam! bekennt Farbe“ und Kaiser-Ururenkel verteidigen Demokratie

Das Bündnis „Potsdam! bekennt Farbe“ wird sich am Samstag, 14. November, künstlerisch-kreativ mit der angemeldeten Versammlung auseinandersetzen. Reichsbürger planen, in der Nähe des Neuen Palais den letzten Deutschen Kaiser zum „Friedenskaiser“ auszurufen. Das will das Bündnis nicht unwidersprochen hinnehmen und beabsichtigt, eine künstlerische, aber auch politische Antwort darauf zu geben. Dies diene dazu, der gefährlichen und antidemokratischen Ideologie der Reichsbürger etwas entgegenzusetzen und die Botschaft des Potsdamer Bündnisses einer zukunftsorientierten, toleranten und demokratischen Gesellschaft zu verkünden.
 
Oberbürgermeister Mike Schubert, der Vorsitzender des Bündnisses „Potsdam! bekennt Farbe“ ist, sagt: „Aufgrund der aktuellen Infektionslage rufen wir nicht zu einer Demonstration auf. Dafür werden beispielsweise Graffitikünstlerinnen und -künstler rund um den Veranstaltungsort der Reichsbürger künstlerisch darstellen, was wir von der Ideologie dieser Menschen halten. Wir sind eine weltoffene und tolerante Gemeinschaft – und das soll auch so bleiben.“
 
In einem Telefonat haben sich Oberbürgermeister Mike Schubert und der Ururenkel des letzten Deutschen Kaisers und Königs von Preußen Wilhelm II., Georg Prinz von Preußen, über den Umgang mit der Demonstration und das Thema des Aufmarsches verständigt. „Wir nehmen das Thema sehr ernst. Wir sehen es mit Sorge, dass sich Bürger mit ihren Positionen außerhalb unseres Grundgesetzes stellen. Die Grundlage jeglichen Diskurs in der Gesellschaft ist das klare Anerkenntnis der geltenden Gesetze und unserer im Grundgesetz paraphierten gemeinsamen Werte“, sagte Mike Schubert.
 
Georg Prinz von Preußen machte im Gespräch deutlich, dass er sich persönlich dafür einsetze, die ganze deutsche Geschichte in allen ihren Licht- und Schattenseiten in den Blick zu nehmen. „Es gilt, sich dieser Geschichte zu stellen“, so Georg Prinz von Preußen, „das Positive nicht zu unterschlagen und das Negative in der Verantwortung vor unserer Vergangenheit zu benennen.“ Die Diskussion über die deutsche Geschichte dürfe nicht ideologisch geführt werden – und das gelte für alle politischen Lager. Grundlage unseres Zusammenlebens sei die freiheitliche demokratische Grundordnung. Wenn wir auf etwas „stolz“ sein dürften, dann darauf, dass wir aus der Geschichte gelernt hätten. Wir würden heute in einem Land zusammenleben, das Freiheit, Frieden und früher nicht gekannten Wohlstand für die meisten biete. Das dürfe man nicht nur sagen, das müsse man sagen. Diese Ordnung gelte es zu erhalten.

 

Potsdam, 13.11.2020

Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam

Info Potsdam Logo 2020-11-13 16:04:31 Vorherige Übersicht Nächste


904

Das könnte Sie auch interessieren:

Verkehrsprognose für die Woche

Verkehrsprognose für die Woche

vom 15. bis 21. September 12.09.25 - Alleestraße Wegen einer Havarie der Schmutzwasserleitung, die in den Ferien provisorisch repariert wurde, müssen nun die weiteren Arbeiten zur Behebung des Schadens durchgeführt werden. Hierzu muss die ...
Digitaler Self-Service-Wertstoffhof Drewitz

Digitaler Self-Service-Wertstoffhof Drewitz

STEP zieht Bilanz nach den ersten sechs Wochen 12.09.25 - Der Wertstoffhof Potsdam-Drewitz kann seit dem 22. Juli 2025 auch außerhalb der Öffnungszeiten genutzt werden. Möglich ist dies mit dem neuen Self-Service per App. Für das Pilotprojekt der Stadtentsorgung ...
Tag des offenen Denkmals 2025 in Potsdam

Tag des offenen Denkmals 2025 in Potsdam

Mehr als 60 Orte laden ein 12.09.25 - Am 14. September öffnen mehr als 60 Potsdamer Wohnhäuser, Villen, Kirchen, Museen, Parks und andere historisch bedeutende Orte für interessierte Besucherinnen und Besucher – darunter viele Gebäude, die ...
40 Jahre Städtepartnerschaft Potsdam – Jyväskylä

40 Jahre Städtepartnerschaft Potsdam – Jyväskylä

Jubiläumsfeier mit Gästen aus Finnland 12.09.25 - Potsdam und Jyväskylä in Finnland feiern in diesem Jahr das 40-jährige Bestehen ihrer Städtepartnerschaft: Am 30. September 1985 wurde der Vertrag unterzeichnet – vier Jahrzehnte, in denen zahlreiche ...
Standorte und Termine des Schadstoffmobils im September 2025

Standorte und Termine des Schadstoffmobils im September 2025

Privathaushalte können Schadstoffe kostenlos abgeben 12.09.25 - Die Landeshauptstadt Potsdam bietet in Zusammenarbeit mit der Stadtentsorgung Potsdam auch im September wieder Schadstoffabholung in den Stadtteilen an. Schadstoffe sind gefährliche Abfälle, die nicht in den ...

 
Facebook twitter