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Potsdam, 21.07.2010

Gedenkveranstaltung auf dem Hiroshima-Platz Potsdam

Der Hiroshima-Platz Potsdam e.V. organisiert gemeinsam mit der Landeshauptstadt Potsdam die Gedenkveranstaltung auf dem Hiroshima-Platz und den Lichter-Abend an der Anlegestelle Griebnitzsee am Sonntag, den 25. Juli 2010. Zu den wichtigsten Ereignissen, die am Ende des zweiten Weltkrieges nachhaltig Bedeutung erlangten, gehörten die Abwürfe der Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki, die hunderttausende Opfer zur Folge hatten. Den Befehl zum Abwurf der beiden Atombomben erteilte der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Harry S. Truman, sehr wahrscheinlich unter strengster Geheimhaltung am Rande der Potsdamer Konferenz 1945 in seiner Residenz in Babelsberg „Little White House".
Wegen der zahlreichen unschuldigen Opfer, aber auch wegen des Beginns der Konfrontation zwischen den einstigen Alliierten, die zum kalten Krieg führte, soll an den Ort erinnert werden, von dem der Befehl zum Abwurf der Atombomben ausgegangen ist.

Der Hiroshima-Platz Potsdam e.V. hat die Errichtung einer Gedenkstätte sowie die Pflege des Gedenkens an die Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki zum Ziel. Dies will der Verein mit der Konzipierung des Gedenkortes und durch das Einwerben von Spenden zur Errichtung der Gedenkstätte umsetzen.

Das Konzept zur künstlerischen Gestaltung des Hiroshima-Platzes wurde mit dem japanischen Steinbildhauer Prof. Makoto Fujiwara erarbeitet. Prof. Makoto Fujiwara lehrte an der Fachhochschule für Gestaltung in Hannover und lebt jetzt in Hannover und in Norwegen. Nach seinem Konzept wird der Gedenkort geprägt von:

- einem Syenite-Steinblock (8,9 x 1,6 x 1,1 m, ca, 36 t) matt geschliffen
- einem Syenit - Sockelstein (2,86 x 1,83 x 025 m, ca. 3,6 t)
- einem Stein aus Hiroshima der im Straßenbahngleis verlegt war (0,8 x 0,4 x 0,1 m, ca. 100 kg)
- einem Shinto - Schrein Stein aus Nagasaki ( 0,6 x 0,5 x 0,3 m, ca. 220 kg)

Die beiden Steine aus Hiroshima und Nagasaki und die Gedenktafel als Inschrift werden in den Sockelstein eingebettet. Der große Steinblock und der Sockelstein werden parallel zur gegenüberliegenden Truman-Villa gelegt. Der Sockelstein kann auch für die Niederlegung von Blumen dienen. An der Gestaltung und Ausführung beteiligen sich Absolventen und Künstler von Kunsthochschulen aus Hiroshima und Nagasaki und Berlin die zurzeit in Deutschland wohnen. Eine Inschrift im Sockelstein am Gedenkort Hiroshima-Platz wird in deutscher, japanischer und englischer Sprache an die Opfer der Atombombenabwürfe erinnern.

 

Der Text der Inschrift lautet:
Im Gedenken an die Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki
am 6. August und 9. August 1945
Während der Potsdamer Konferenz der alliierten Großmächte vom 17. Juli
bis zum 2. August 1945 wohnte der damalige Präsident der Vereinigten Staaten
von Amerika, Harry S. Truman, in der gegenüberliegenden Villa.
Am 25. Juli 1945 wurde mit Zustimmung des amerikanischen Präsidenten
aus Washington D.C. der militärische Befehl zum Abwurf der Atombomben erteilt.
Die zerstörerische Kraft der Bomben brachte hunderttausendfachen Tod und entsetzliches Leid über die Menschen.
In der Hoffnung auf eine atomwaffenfreie Welt
Die Gestaltung des Hiroshima-Gedenkortes soll am Sonntag, 25. Juli 2010, zur Gedenkveranstaltung abgeschlossen sein.

Programm, 25. Juli 2010:
Gedenkveranstaltung Hiroshima-Platz Potsdam

Zum Ablauf:
11 Uhr Begrüßung: Uwe Fröhlich, Vorsitzender des Hiroshima-Platz Potsdam e.V.

Grußwort des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Potsdam:
Elona Müller, Beigeordnete für Soziales, Jugend, Gesundheit, Ordnung und Umweltschutz

Grußwort, Botschaft von Japan
N.N.

Verlesung der Grußworte der Bürgermeister von Hiroshima und Nagasaki: Christine Pape

Im Gedenken an die Opfer von Hiroshima und Nagasaki:
Uwe Fröhlich, Vorsitzender des Hiroshima-Platz Potsdam e.V.
Prof. Dr. Hideto Sotobayashi (Überlebender des Atombombenabwurfs von Hiroshima)
Makoto Fujiwara, Künstler und Bildhauer
dazwischen musikalisch begleitet durch den Chor der Deutsch - Japanischen Gesellschaft Berlin

Enthüllung des Gedenkortes, Niederlegen von Kranichen.

Übergabe von jeweils 1000 aufgefädelten Kranichen von Elona Müller und Christine Pape an die aus Hiroshima angereisten Herren, Herrn Kaneko und Herrn Kubo, verbunden mit der Bitte diese an die Bürgermeister von Hiroshima und Nagasaki zu übergeben.

Übergabe von 1000 aufgefädelten Kranichen an die Stadt Potsdam. Prof. Dr. Hideto Sotobayashi wird die Kraniche an Elona Müller übergeben.
Die über 3000 Kraniche wurden von der Origami-Gruppe an der Universität Potsdam mit Christine Pape und Japanologie-Studenten der Universität Leipzig und Berlin gefaltet.

Hintergrundgeschichte: 1000 Kraniche:
SASAKI, Sadako war zweieinhalb Jahre alt, als die Atombombe am 06.08.1945 auf Hiroshima abgeworfen wurde. Sie wuchs danach gesund heran, aber im Herbst 1954 wurde sie plötzlich sehr müde. Durch die medizinische Untersuchung wurde festgestellt, dass sie Leukämie hat. Das war die Spätfolge der Strahlung von der Atombombe. Sie musste ins Krankenhaus gebracht werden.
Sie erfuhr vor einer Freundin die japanische Legende, dass man seinen Wunsch erfüllen kann, wenn man 1000 Kraniche faltet. Sie begann sofort mit dem Falten und hoffte, wieder gesund zu werden. Sie soll über 1600 Kraniche gefaltet haben, weil sie dachte, dass ihre Anstrengung, nur 1000 Kraniche zu falten, nicht ausreicht. Sie starb aber am 25.10.1955.
Durch diese Geschichte wurden 1000 Origami-Kraniche zum Symbol für den Frieden und gegen Atomwaffen. 1958 wurde im Friedenspark in Hiroshima mit Spenden ein Monument für den Kinderweltfrieden errichtet. Zu dem Monument werden immer wieder aus ganz Japan Origami-Kraniche geschickt.

ab 20.30 Uhr
Lichter-Gedenkabend an der Anlegestelle Griebnitzsee
Der Abend steht unter dem Motto „Lichter für den Frieden - für eine atomwaffenfreie Welt" - Man gedenkt der Opfer der Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki.

Jedes Jahr am Abend des Tages des Abwurfes der Atombombe auf Hiroshima werden Papierlaternen auf dem Fluss abgesetzt und sie schwimmen durch den Fluss, in unmittelbarer Nähe des „Ground Zero". Mit dieser Aktion wollen die Menschen, die Seelen der Opfer rufen und beruhigen. Sie drücken damit auch ihre Hoffnung auf Frieden aus. An die Laternen schreiben die beteiligten Menschen ihre persönliche Botschaft für den Frieden.

Solche Laternen können von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Griebnitzsee selbst gestaltet werden. Dazu werden von den Veranstaltern Materialien zur Verfügung gestellt. Für das Material aber auch für jede Laterne möchte der Hiroshima-Platz-Potsdam e.V. eine Spende von mindestens 5 Euro einnehmen, um die Ausgestaltung des Gedenkortes auf dem Hiroshima-Platz zu ermöglichen. Im Anschluss an die Aktion werden die Laternen wieder eingesammelt und nach Wunsch an die Besucher übergeben.

Einige Laternenpapiere wurden extra aus Hiroshima nach Potsdam mitgebracht. An den Papieren hatten vorher einige "Hibakusha" (Überlebende vom Atombombenabwurf) ihren Friedenswunsch geschrieben oder Skizzen mit dem Friedenswunsch gezeichnet.

Zum Ablauf:
Als erstes werden die Biker for Peace herzlich in Potsdam begrüßt. Konni Schmidt erzählt von der Friedensfahrt 2010, die von Paris über Potsdam, Berlin, Warschau nach Moskau führt.

Zum Lichter-Abend werden 3 japanische Tänzerinnen mit einer Tanz-Performance zu Gast sein. (ca. 15 - 20Min.)
Inszenierung : Miki Isojima
Performance : Miki Isojima, Yurie Ido, Izumi Ose
Ko - Produktion mit dem Theaterhaus Berlin Mitte

Die Tänzerin Miki Isojima inszeniert ihr Stück nicht tragisch, obwohl die drei Personen auf der Bühne Opferrollen spielen. Die Bewegungen und die veranschaulichten Emotionen der drei Künstlerinnen, die drei verschiedenen Charaktere und Arten, werden individuelle menschliche Züge in der Gleichzeitigkeit des gemeinsam erlebten darstellen.

Miki Isojima: Tänzerin (Japan). Sie studierte Modern Dance bei Mieko Nakamura und Mika Kurosawa. Zurzeit ist sie Stipendiatin des Japanese Government Overseas Study Programme für Künstler.
Izumi Ose: Musikerin (Japan). Seit 2003 arbeitet sie in Berlin und improvisiert meistens mit Stimme, Melodica und Klavier.
Yurie Ido: Performance-Künstlerin und Malerin (Japan), Studium am Institut Kunst im Kontext, Universität der Künste Berlin.

Die Ausgestaltung des Gedenkortes und die begleitenden Veranstaltungen entstehen in Zusammenarbeit mit vielen Spenderinnen und Spendern und Partnern, die am 25. Juli extra in einer Liste veröffentlicht werden.

Potsdam, 21.07.2010

Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam

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