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Potsdam, 08.02.2014

Ethische Spendenpolitik bei Garnisonkirchenprojekt?

08.02.2014 - Der theologische Vorstand der Garnisonkirchenstiftung, MARTIN VOGEL, kündigte gegenüber der Bürgerinitiative Für ein Potsdam ohne Garnisonkirche (BI) an, dass die Erarbeitung einer "Compliance" zur Einhaltung von ethischen Kriterien bei der Einwerbung von Spenden in Prüfung sei. Damit reagiere die Stiftung auf einen epd-Artikel vom letzten Jahr, in dem die BI die Stiftung zum Wiederaufbau der Garnisonkirche aufgefordert hatte, sich von der Rüstungsindustrie zu distanzieren. Zuvor gaben Deutschlands beide großen Kirchen den Alternativen Rüstungsexportbericht heraus, in dem die deutsche Rüstungsindustrie scharf kritisiert wird. Während die BI die abschließende Erklärung der Kirchen auf Bitten VOGELs umgehend auf ihrer Internetseite veröffentlichte, erschien die Erklärung auf der Webseite der Garnisonkirchenstiftung erst nach mehreren Wochen und nach zahlreichen Nachfragen.

Die BI erwartet von der Garnisonkirchenstiftung nun klare Schritte hin zu einer transparenten und ethischen Spendeneinwerbung. "Seit Jahren macht die Stiftung den Eindruck, dass ihr jedes Spendengeld recht sei, egal ob es aus der Rüstungsindustrie oder aus dem Privatvermögen von Altnazis stammt. Diese ignorante Haltung passt nicht zu einer Kirche, die sich Friedens- und Versöhnungsarbeit auf die Fahnen schreibt. Die Erarbeitung einer ethischen Spendenrichtlinie ist da nur konsequent", so SIMON WOHLFAHRT, Mitglied der BI.

Der nächste Schritt einer glaubwürdigen Neuorientierung der Spendenpraxis ist die Rückgabe der Millionenspende an die Werner-Siemens-Stiftung.

Die größte Einzelspende von 1 Mio. Euro stammt von der Werner Siemens-Stiftung. Es ist hinlänglich bekannt, dass die Firma Siemens nicht nur jahrelang Atomkraftwerke exportierte, sondern auch ein wichtiger Zulieferer für Rüstungsgüter ist, die aus Deutschland exportiert werden. Bis Ende 2010 hielt Siemens 49 % der Anteile an der Firma Krauss-Maffei Wegmann, die besonders für die Herstellung von Kampfpanzern bekannt ist und immer wieder durch Rüstungsexporte auch in Krisenregionen und an Diktaturen für Schlagzeilen sorgt. Krauss-Maffei Wegmann war erst neulich mit einem großen Korruptionsskandal wegen eines Rüstungsdeals in den Schlagzeilen.

Potsdam, 08.02.2014

Veröffentlicht von:
Bürgerinitiative Für ein Potsdam ohne Garnisonkirche

Info Potsdam Logo 2014-02-08 12:16:56 Vorherige Übersicht Nächste


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