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Potsdam, 28.02.2020

Eine rote Bank als Zeichen gegen Gewalt an Frauen


La Panchina Rossa am 8. März 2020 in der Stadt- und Landesbibliothek im Bildungsforum Potsdam

Als Mahnmal gegen Gewalt an Frauen wird anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März 2020, um 16 Uhr, in Anwesenheit der Gleichstellungsbeauftragten und Leiterin des Büros für Chancengleichheit und Vielfalt der Landeshauptstadt Potsdam, Martina Trauth, im Foyer der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam (SLB) im Bildungsforum Potsdam eine rote Bank aufgestellt. Mit der aus Italien stammenden Kunstaktion soll ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt werden. „Es ist ein großartiges Geschenk und gleichzeitig wichtiges Zeichen, dass wir, unmittelbar am Internationalen Frauentag, La Panchina Rossa als Mahnmal gegen Gewalt an Frauen in Potsdam aufstellen können. Mein großer Dank gilt der Initiative des Freundeskreises Potsdam-Perugia, die dies möglich gemacht hat“, so Martina Trauth.

Tatsächlich war es der Freundeskreis Potsdam-Perugia, der das Projekt "La Panchina Rossa" (übersetzt „Die Rote Bank“) nach Potsdam geholt hat. „Die Stadt Potsdam begrüßte die Idee von Anfang an“, sagt Bernd Malzanini, Vorsitzender des Freundeskreises.

113.965 Frauen in Deutschland wurden im Jahr 2018 Opfer von Partnerschaftsgewalt, jede dritte Tat endete tödlich. Das besagen die jüngst vorgestellten Zahlen der statistischen Auswertung des Bundeskriminalamtes. In Italien sind die Zahlen vergleichbar. Um Menschen über das Thema „geschlechtsspezifische Gewalt“ zu informieren und dafür zu sensibilisieren, wurde 2016 das Projekt "La Panchina Rossa" (Die Rote Bank) ins Leben gerufen. Seither sind rote Bänke in vielen italienischen Städten zu sehen – unter anderem auch in Potsdams Partnerstadt Perugia. Dort hat die Kunstschule „Liceo Artistico Bernardino di Betto“ sich künstlerisch mit dem Thema auseinandergesetzt, um das Thema ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Seit zwei Jahren ist im Atrium des Palazzo della Penna nun eine rote Bank sowie die Skulptur „Senza Catene“ (übersetzt „Ohne Ketten“) zu sehen. Die Skulptur ist nicht nur Symbol der Gewalt gegen Frauen. „Für die Kunstschaffenden des Liceo ist sie vielmehr auch Sinnbild dafür, dass Frauen sich selbst heute noch gegen die gesellschaftliche Dominanz von Männern wehren müssen“, erklärt Bernd Malzanini. „Die Frauenskulptur steht für die ursprüngliche Freiheit und ist versehen mit einem goldenen Tuch, das kostbar und notwendig erscheint. Letzten Endes ist es aber nur eine Fessel“.

Der Platz neben der Frau ist leer und sie schaut auf ihn mit einer gewissen Melancholie. Dieser leere Platz ist das eigentliche drängende Problem, auf das dieses Werk hinweist: Die Abwesenheit des Mannes als wirklichem „männlichem Gegenüber“.

Mit Unterstützung der Stadt Perugia, der Schulleitung des Liceo sowie des Professors für Bildhauerei Marco Mariucci wurde für Potsdam die rote Bank und eine zweite Skulptur der auf der Bank sitzenden Frau angefertigt. Das Material für die Bank und den Transport nach Deutschland sponsorte der Lions Club Perugia Centenario.

Bei der offiziellen Einweihung am 8. März 2020 in der Stadt- und Landesbibliothek, zu der interessierte Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen sind, werden auch elf Schülerinnen und Schüler aus Perugia anreisen. Dieser Besuch ist auch der Beginn eines Schüleraustauschs, der zwischen den beiden Partnerstädten Potsdam und Perugia im Rahmen der Einweihung vereinbart wird. Künftig werden Schülerinnen und Schüler des Einstein-Gymnasiums in Potsdam und des „Liceo Artistico Bernardino di Betto“ sich gegenseitig in ihren Städten besuchen und mit- und voneinander lernen.

Ort: Stadt- und Landesbibliothek im Bildungsforum Potsdam, Am Kanal 47
Datum: 8. März 2020 um 16 Uhr

Potsdam, 28.02.2020

Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam

Info Potsdam Logo 2020-02-28 14:45:31 Vorherige Übersicht Nächste


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