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Potsdam, 21.11.2019

Die Potsdamer Villa Kellermann im Spiegel der Kunst


Blick in die Ausstellung zur Villa Kellermann (© Potsdam Museum)

Das Potsdam Museum stellt bis zum 18. Dezember 2020 aus aktuellem Anlass, der Neueröffnung des Restaurants in der Villa Kellermann, zwei Neuzugänge seiner Gemäldeabteilung vor und präsentiert sie im Kontext der eigenen Sammlung. Das geschichtsträchtige Haus in der Berliner Vorstadt, das gleichermaßen für die deutsche und Potsdamer Geschichte des 20. Jahrhunderts steht, ist auch thematisch für die neue Ständige Ausstellung zur Stadtgeschichte vorgesehen.

Die Villa in der Mangerstraße 34-36 wurde 1914 für den königlichen-preußischen Zeremonienmeister Wilhelm von Hardt errichtet. In der Weimarer Republik war das Domizil am Heiligen See im Besitz des jüdischen Bankiers Emil Wittenberg, der von den Nationalsozialisten enteignet wurde. Nach 1945 übernahm der „Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands“ die Villa, die bis 1989 ein öffentliches Kulturhaus blieb und mit Veranstaltungen und Festivitäten gleichermaßen ein Ort für Intellektuelle und Künstler war. Seit seiner Eröffnung am 24. März 1946 war das Ausstellungswesen ein wichtiger Bestandteil der Kulturbundarbeit.

Als Dauerleihgabe aus süddeutschem Privatbesitz hat das Potsdam Museum ein Porträt des Künstlers Moritz Coschell erhalten, das den Schriftsteller und Namensgeber des ehemaligen Potsdamer Kulturbundhauses, Bernhard Kellermann, zeigt. Neben dem Astronomen und Schriftsteller Bruno H. Bürgel zählten Bernhard Kellermann und Otto Nagel zu den Künstlern von nationalem Rang, die den Kulturbund in Potsdam begründeten. Kellermann zog nach dem Ersten Weltkrieg von Bayern nach Potsdam und erlangte als Schriftsteller mit seinem 1913 im S. Fischer Verlag veröffentlichten Roman „Der Tunnel“ Weltruhm.

Ein weiteres Bildnis Bernhard Kellermanns befindet sich im Sammlungsbesitz des Potsdam Museums. Der Berliner Maler und Grafiker Walter Wellenstein schuf das Porträt des inzwischen 70-jährigen Bernhard Kellermann 1949 und somit in dem Jahr, in dem Kellermann den Nationalpreis der DDR für Literatur verliehen wurde. Im gleichen Jahr entstand auch die Bronzebüste Kellermanns von Walter Bullert, die im Kulturbundhaus in der Mangerstraße Aufstellung fand. Die fotografische Innenansicht von Werner Taag gibt über die Präsentation Auskunft.

Als zweiten Neuzugang stellt das Potsdam Museum ein Gemälde von Peter Rohn vor, das unter dem Titel „Fasching“ vor wenigen Wochen für die Sammlung erworben wurde. Es ist ein künstlerisches und kulturelles Zeugnis, das Rohns frühe Potsdamer Jahre und seine Beteiligung an den Faschingsfeiern im Kulturbundhaus der Villa Kellermann visualisiert. Das Gemälde aus dem Jahr 1965 markiert auch Rohns Beteiligung an der künstlerischen Ausschmückung des Kulturbundhauses. Die Vorbereitungen übernahm er gemeinsam mit zahlreichen Potsdamer Künstlern und Bühnenbildnern der DEFA-Filmstudios – unter ihnen befanden sich auch Christian Heinze, Karl Raetsch, Heinz Böhm und Peter Wilde. Zwei der gezeigten Werke, das Kellermann-Porträt von Coschell und das Rohn-Gemälde werden demnächst als hochwertiges Digitalisat in der Villa Kellermann zu sehen sein.

Potsdam Museum - Forum für Kunst und GeschichtePotsdam, 21.11.2019

Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam

Info Potsdam Logo 2019-11-21 11:40:47 Vorherige Übersicht Nächste


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