Biokohle für Bodenaufwertung und Klimaschutz
Potsdam-Bornim. Brandenburgs Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger besucht am morgigen Donnerstag die erste Agrarforschungseinrichtung seit seinem Amtsantritt Ende Februar. Er folgt der Einladung des wissenschaftlichen Direktors des Leibnitz-Institutes für Agrartechnik in Potsdam-Bornim (ATB), Prof. Dr. Reiner Brunsch, zum Expertengespräch. Thema: „Biokohle aus Biomasse – ein Beitrag der Landwirtschaft zur Dekarbonisierung.“
Wie aus Biomasse künftig nicht nur der Energieträger Methan, sondern auch ein landwirtschaftliches „Düngemittel“ zur Bodenverbesserung und CO2-Senke gewonnen werden kann, wird seit Ende des vergangenen Jahres von einer Nachwuchs-wissenschaftlergruppe im Bornimer ATB erforscht. Das 16-köpfige Team um Dr. Jan Mumme widmet sich der Entwicklung eines neuen kombinierten Verfahrens, das aus den Gärrückständen der Methanherstellung per Verkohlung die sogenannte Biokohle entstehen lässt.
Der Biokohle wird von Agrarforschern aus zwei Gesichtpunkten ein enormes Potenzial zugesprochen: In Böden eingearbeitet, kann sie die Funktion von natürlichem Humus übernehmen und die Aufnahmefähigkeit des Bodens für Nährstoffe und Wasser nachhaltig erhöhen. Zugleich bindet die Biokohle dauerhaft CO2 im Boden und wirkt so als Senke für den Klimakiller. Agrarminister Jörg Vogelsänger ist gespannt auf die Ausführungen der Wissenschaftler: „Dieses Projekt zeigt, welches Zukunftspotenzial in unserer Landwirtschaft steckt und welche vielfältigen Funktionen Biomasse noch erfüllen kann. Die Aussicht auf bessere Bodeneigenschaften ist gerade für Brandenburg von hohem Wert. Deshalb verfolge ich die Forschungen von Dr. Mumme mit großem Interesse.“
Am Rande des Expertengespräches, bei dem verschiedene Wissenschaftlicher zu Biokohle-Forschungen und Potenzialen für den Klimaschutz und die Bödenrevitalisierung referieren, stellt Vogelsänger die englische Fassung der Broschüre „Forschen für den ländlichen Raum“ („Research for rural development“) vor. Die gemeinsame Publikation von Agrar- und Umweltministetrium soll nunmehr auch auf europäischer Ebene für die Brandenburger Forschungsexzellenz werben.
Veröffentlicht von:
Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Brandenburg
2010-05-19 2010-05-19 14:21:02 Vorherige Übersicht Nächste