Bekämpfungsaktion gegen Kiefernschädlinge war erfolgreich
Im Landkreis Elbe-Elster wurden auf rund 2.800 Hektar Waldfläche die Larven der Kiefernbuschhornblattwespe mit Insektiziden behandelt. Für den Erhalt der Waldbestände waren diese Maßnahmen unumgänglich. Aktuelle Untersuchungen haben gezeigt, dass die Larven auf den behandelten Flächen nicht mehr aktiv sind und die Bekämpfung somit erfolgreich war.
In Südbrandenburg, insbesondere im Landkreis Elbe Elster, hat sich in diesem Jahr die Kiefernbuschhornblattwespe rasant ausgebreitet. Bis zu 1.500 Larven waren pro Quadratmeter Waldfläche aktiv und haben erhebliche Fraßschäden an den Bäumen verursacht. Rund 5.000 Hektar Wald waren vom Kahlfraß bedroht. Die Kiefernbuschhornblattwespe neigt neben anderen Kieferngroßschädlingen wie Nonne und Kiefernspinner auch immer zu Massenvermehrungen. Gefährlich wird es für die Kiefern aber nur dann, wenn sich im gleichen Jahr eine zweite Generation entwickelt und erneut frisst, wie das in diesem Jahr der Fall ist.
Um den Wald zu schützen, war deshalb der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln notwendig. Behandelt wurden 2.800 Hektar Wald. Bei der Auswahl der Flächen waren naturschutz- und wasserschutzrechtliche Belange zu berücksichtigen sowie Abstände zu Waldrändern einzuhalten. Ausgewählt wurden nur Flächen auf denen an Hand der Untersuchungsergebnisse Kahlfraß prognostiziert wurde.
Viele Waldbesitzer sind wegen der erheblichen Nadelverluste und dem Aussehen der Kiefern sehr besorgt. Da die Knospen durch die Larven nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, können Kiefern im kommenden Frühjahr wieder austreiben. Mit steigendem Anteil verbliebener Altnadeln nehmen auch die Überlebenschancen der Kiefern zu.
Für Kiefern mit einer Restbenadelung von mehr als 10 Prozent kann von einer guten Erholung ausgegangen werden. Sehr großen Einfluss auf die Regeneration der Bäume wird die Witterung der nächsten zwei bis drei Jahre haben. Erst im Frühjahr 2017 ist auf Grundlage der Maitriebentwicklung erkennbar, welcher Baum eine Überlebenschance hat. Dürreperioden schädigen die Bäume zusätzlich und fördern gleichzeitig holz- und rindenbrütende Insekten. Die Folgeschäden durch Borkenkäfer und Co. erfordern deshalb auch eine konsequente Überwachung und Waldpflege der geschädigten Wälder. Die Befürchtung, dass das Holz, der von Kahlfraß betroffenen Bäume, schon im nächsten Winterhalbjahr unbrauchbar wird, ist nicht begründet. Betroffene Waldbesitzer sollten nicht vorschnell handeln und etwa die geschädigten Bäume einschlagen. Bei Fragen können sich Waldbesitzer an die Revierförster vor Ort wenden und sich beraten lassen.
Potsdam, 14.09.2016Veröffentlicht von:
Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg
