Navigation überspringen
Potsdam, 26.01.2012

Bayerischer Filmpreis geht nach Potsdam

Im Münchener Prinzregententheater wurde der 33. Bayerische Filmpreis 2011 verliehen. Den Pierrot für die beste Nachwuchsregie erhielt David Wnendt am vergangenen Freitag für „Kriegerin“ (D 2011). Der von der Mafilm GmbH in Kooperation mit dem ZDF „Kleines Fernsehspiel“ und der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ koproduzierte Spielfilm kam erst letzte Woche ins Kino. Mit der Trophäe verbunden ist ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.

In Wnendts Film geht es um Neonazis in der ostdeutschen Provinz und um Innensichten einer rechtsradikalen Gruppe. „Unbarmherzig genau und ohne einen Hauch von Klischee beschreibt er“, so die Jury in ihrer Begründung, „warum junge Menschen und gerade junge Frauen zu Rassisten werden. Seine Leistung besteht nicht nur im Erspüren und Beschreiben dieses unfassbaren Zustands. Er entwickelt auch eine souveräne filmische Handschrift. Die Einheit von Thematik und formalem Können sind ein großes Versprechen eines jungen Regisseurs, von dem wir für die Zukunft noch Einiges erwarten dürfen.“
Eine dieser jungen Nazifrauen in „Kriegerin“ ist Svenja. Sie wird von Jella Haase – sie verkörperte auch die Ariane in „Lollipop Monster“ - so überzeugend gespielt, dass ihr die Jury für beide Rollen den ebenfalls mit 10.000 Euro dotierten Preis für die beste Nachwuchsschauspielerin verlieh. „Auffällig unauffällig kommt Jella Haase daher“, so die Jury. „Gleich in zwei Filmen des Jahres (…) blicken wir in ihr undurchdringliches Gesicht und entdecken dort etwas Seltenes: die Monstrosität des Nichts und der Leere. – Und gleichzeitig wird hinter dieser Maske in jedem Augenblick etwas anderes spürbar, ein Universum an Empfindungen und Gefühlen, das dort, im Innern, tiefgekühlt und scheinbar ungenutzt vor sich hinschlummert. Die extreme Divergenz zwischen Äußerem und Innerem spürbar und erlebbar zu machen, das ist Jella Haases Kunst.“
„Kriegerin“ ist der Diplomfilm von David Wnendt (Regie), Paul Rischer (Ton), Jonas Schmager (Kamera) und Sophie Stäglich (Produktionsleitung).

Der mit je 100.000 Euro höchstdotierte Preis, der Produzentenpreis, ging an Peter Rommel für „Halt auf freier Strecke“ (D 2011) in der Regie von HFF-Alumnus Andreas Dresen - ex aequo an die Produzenten von „Hotel Lux“ (D 2011). Steffi Kühnert und Milan Peschel („Halt auf freier Strecke“) wurden als beste Darsteller ausgezeichnet.

Der Bayerische Filmpreis - Pierrot, den die Bayerische Staatsregierung seit 1979 jährlich vergibt, ist nach dem Deutschen Filmpreis die höchstdotierte Auszeichnung für Kinofilme in Deutschland.

Potsdam, 26.01.2012

Veröffentlicht von:
Hochschule für Film und Fernsehen

Info Potsdam Logo 2012-01-26 11:01:13 Vorherige Übersicht Nächste


2518

Das könnte Sie auch interessieren:

Die HFF wird zur Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF


Die HFF wird zur Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
27.05.14 - Filmausbildung, Filmforschung und Filmkunst auf universitärem Niveau, das wird erstmals auch in Deutschland ...

Gewinner Sehsüchte 2014 – Denn SIE wissen, was sie tun!


Gewinner Sehsüchte 2014 – Denn SIE wissen, was sie tun!
05.05.14 - Es war eine ergebnisreiche Festivalwoche: rund 7000 Besucher, sieben ausverkaufte Filmblöcke, 80 internationale ...

Sehsüchte 2014 auf Höhenflügen


Sehsüchte 2014 auf Höhenflügen
28.04.14 - Sehsüchte hebt ab – aber natürlich nur visuell! Passend zum Fokusthema "Transit" haben wir die HFF in ...

60 Jahre Hochschule für Film und Fernsehen ...


60 Jahre Hochschule für Film und Fernsehen ...
04.04.14 - 2014 feiert die HFF „Konrad Wolf“ ihr 60-jähriges Bestehen. Viel mehr als nur Gelegenheit zum ...

Die Sehsüchte-Jury 2014 #2 – vielseitig und kontrovers


Die Sehsüchte-Jury 2014 #2 – vielseitig und kontrovers
28.03.14 - Sie werden kommen, um zu sehen, zu fühlen, zu erleben. Sie werden diskutieren und sich uneins sein. Und ...
 
Facebook twitter