Badeverbot im Fahrländer See aufgrund von Blaualgen
Landeshauptstadt Potsdam
Das Baden im Fahrländer See in Potsdam ist ab sofort verboten. Grund dafür ist ein starker Befall des Wassers durch Blaualgen (Cyanobakterien), die bei Menschen Hautreizungen, Übelkeit und Erbrechen verursachen können. Bei einer Inaugenscheinnahme des Sees am Dienstag durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde und des Gesundheitsamtes wurde eine Belastung durch Blaualgen und vereinzelt Kieselalgen festgestellt. „Aufgrund der Gesundheitsgefahr beim Schwimmen und Baden im Fahrländer See ist es erforderlich, das Baden dort ab sofort zu verbieten. Wir müssen davon ausgehen, dass es bei anhaltend sonniger und warmer Witterung in den kommenden Wochen auf weiteren Seen im Potsdamer Stadtgebiet Einschränkungen aufgrund von Blaualgenbildung geben wird“, sagte Lars Schmäh, Bereichsleiter Umwelt und Natur.
Das Badeverbot im Fahrländer See gilt bis auf Weiteres. Massenansammlungen von Blaualgen verderben den Badespaß und können zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Das Wasser wird optisch unansehnlich und kann einen üblen Geruch nach faulen Eiern und Ammoniak aufweisen. Dabei bilden Cyanobakterien aus dem Stickstoff der Luft Ammoniak. Gesundheitlich problematischer sind aber allergische Haut- und Schleimhautreizungen, wenn man mit Blaualgen in Berührung kommt. Wird eine mit Cyanobakterien durchsetzte Wasserschicht durchschwommen, verfangen sich Zellbestandteile in der Badebekleidung und können auch später noch ihre hautreizende Wirkung entfachen. „Wer durch Wasser mit Blaualgen geschwommen ist, sollte sich sofort nach dem Verlassen des Wassers mit Seife waschen und die Badekleidung wechseln, zumindest muss diese sehr gut ausgespült werden“, sagt Dr. Kristina Böhm, Leiterin des Potsdamer Gesundheitsamtes. Beim Schlucken von Wasser mit Blaualgen kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen.
Algenblüten treten in nährstoffreichen, langsam fließenden, stehenden oder rückgestauten Gewässern auf. Optimale Wachstumsbedingungen für Algen liegen darüber hinaus bei hoher Lichtintensität, einem Überangebot von Nährstoffen sowie anhaltend hohen Temperaturen vor. Aufgrund der dauerhaft hohen Temperaturen in diesem Sommer kommt es bereits jetzt, Mitte Juli, zu Algenblüten, die normalerweise erst Mitte bzw. Ende August bei entsprechenden Temperaturen auftreten.
„Der Fahrländer See stellt ein eutrophes Gewässer dar. Das heißt, er ist sehr nährstoffreich. Dies bedeutet, dass die Blaualgen derzeit im Fahrländer See optimale Bedingungen vorfinden“, sagt Stefan Schmidt, Arbeitsgruppenleiter Untere Wasserbehörde. Da sich die Blaualgen auch negativ auf die Gesundheit von Tieren auswirken können, werden alle Hundebesitzer angehalten, auch die Vierbeiner nicht im See baden zu lassen. „Das Badeverbot bleibt solange aufrechterhalten, wie sich die Algen beziehungsweise Cyanobakterien im Fahrländer See nennenswert nachweisen lassen“, so Stefan Schmidt.
Allgmeineverfügung Vollzug Brandenburgisches Wassergesetz - Badeverbot im Fahrländer See Allgmeineverfügung Vollzug Brandenburgisches Wassergesetz - Badeverbot im Fahrländer See (PDF; 21,76 KB)Potsdam, 18.07.2018Veröffentlicht von:
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