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Potsdam, 21.06.2015

Auflagen aus dem Zielabweichungsverfahren Krampnitz erfüllt

Die Landeshauptstadt Potsdam hat die Auflagen aus dem Zielabweichungsbescheid der gemeinsamen Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg vom 29. April 2013  zum Entwicklungsgebiet Krampnitz erfüllt. Der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt, Matthias Klipp, hat am Freitag gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Entwicklungsträger Potsdam, Bert Nicke, den Bericht der Verkehrs- und Immissionsuntersuchung vorgestellt. Die Untersuchung wurde durch den Entwicklungsträger in Auftrag gegeben und unter Einbeziehung des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) und des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft (MLUL) erarbeitet.

„Im Fazit kann festhalten werden, dass sich durch eine gezielte Entwicklung eines neuen kompakten, zusammenhängenden Stadtteils wie dem Entwicklungsbereich Krampnitz deutlich positivere Effekte für die Landeshauptstadt Potsdam erzielen lassen als durch eine ungesteuerte, nicht gebündelte Entwicklung“, sagte Matthias Klipp. Die Untersuchung sagt aus: Würde die prognostizierte Einwohnerentwicklung von 3800 Potsdamerinnen und Potsdamern auf dem früheren Militärareal an vielen kleineren Standorten in der Landeshauptstadt realisiert werden, wären deutlich schlechtere Ergebnisse hinsichtlich der Lärm- und Luftbelastungen zu erwarten.

Der durch diese Entwicklungsmaßnahme erzeugte Verkehr wird den künftigen Verkehrsfluss in der Landeshauptstadt nicht nachhaltig beeinflussen. Somit sprechen die Ergebnisse der Verkehrs- und Immissionsuntersuchung eindeutig für die Durchführung der Entwicklungsmaßnahme Krampnitz. Der Entwicklungsträger arbeitet aktiv an der inneren Erschließung des Areals. „In Krampnitz wird ein attraktives und vernetztes Geh- und Radwegenetz mit Anbindung an einen Radschnellweg geschaffen. Zudem wird der öffentliche Personennahverkehr mit Bus- und Tramverbindungen weiter ausgebaut. Laut einer Studie der ViP stellt sich die Verlängerung der Tram vom Campus Jungfernsee bis Krampnitz auch wirtschaftlich positiv dar; Voraussetzung ist allerdings eine Förderung durch den Bund. Im Zusammenhang mit der Tram-Planung werden attraktive Umsteigemöglichkeiten für Bus- und Bahnbenutzer geschaffen. Pendler bekommen mit der Errichtung von Park-and-ride-Plätzen die Möglichkeit vom Individualverkehr auf den ÖPNV umzusteigen. Car-sharing- und Elektromobilitätsmodelle sind fester Bestandteil unserer Planung“, so Bert Nicke, Geschäftsführer der Entwicklungsträger Potsdam GmbH. „Innerhalb des Gebiets werden verkehrsberuhigte Bereiche und Tempo 30-Zonen sowie intelligente Lösungen für den ruhenden Verkehr eingesetzt. Dies führt zu einer hohen Lebens- und Wohnqualität.“

Die Untersuchung zu Immissions- und Verkehrsauswirkungen des neuen Wohngebietes wurden durch die LK Argus GmbH Berlin in Zusammenarbeit mit der Lärmkontor GmbH Hamburg und der Argus Stadt- und Verkehrsplanung Hamburg durchgeführt. Dabei wurden zwei „Best Case“- und zwei „Worst Case“-Szenarien betrachtet und miteinander verglichen. Die Szenarien unterscheiden sich dabei im angenommen Anteil des künftigen Kfz-Verkehrs.

Die Fachleute kommen zu dem Ergebnis, dass der durch die Entwicklung des Standortes Krampnitz verursachte zusätzliche Kfz-Verkehr in keinem der betrachteten Fälle zu einer wesentlichen Verschlechterung der Verkehrslärmsituation an den untersuchten Straßen führen wird. Auch für die Luftschadstoffe Feinstaub (PM10 und PM 2,5) und Stickstoffdioxid (NO2) ist durch den prognostizierten zusätzlichen Kfz-Verkehr in allen untersuchten Szenarien keine wesentliche Zunahme der Luftschadstoffimmission und damit keine weiteren Grenzwertüberschreitung zu erwarten. Die Verkehrsauswirkungsanalyse zeigt, dass die relevanten Knotenpunkte der nördlichen B 2 überwiegend ausreichend leistungsfähig sind. Kritisch sind lediglich die Knotenpunkte, die schon heute im Hinblick auf den Verkehrsablauf als problematisch gelten. Es zeigen sich hier aber keine wesentlichen Verschlechterungen.

Nach Erfüllung der Auflagen aus dem Zielabweichungsverfahren und dem im Wesentlichen inhaltsgleichen Beschluss der Stadtverordneten (Drucksache 13/SVV/0253) zur Satzung des „Entwicklungsbereiches Krampnitz“ kann die Bauleitplanung zum Entwicklungsbereich Krampnitz, insbesondere der Bebauungsplan Nr. 141-1  „Entwicklungsbereich Krampnitz – Klinkerhöfe Süd“ nun plangemäß fortgeführt werden. Das Ministerium des Innern des Landes Brandenburg hatte bereits im Juni 2014 die Genehmigung für die Entwicklung des ehemaligen Kasernenareals Krampnitz erteilt.

Geplant ist die Entwicklung des 150 Hektar großen Areals zu einem Wohn- und Geschäftsviertel mit 1700 Wohnungen in historischen, denkmalgeschützten Häusern sowie zahlreichen Neubaubereichen. Das private Investitionsvolumen der Entwicklungsmaßnahme beträgt nach heutigem Erkenntnisstand ca. 680 Millionen Euro. Für die Realisierung der Pläne ist ein Zeitrahmen von etwa zehn Jahre vorgesehen. Mit der Entwicklung des früheren Militärareals hat die Landeshauptstadt die Entwicklungsträger Potsdam GmbH, eine Tochtergesellschaft der städtischen Wohnungsgesellschaft Pro Potsdam, beauftragt.

Potsdam, 21.06.2015

Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam

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