Navigation überspringen
Potsdam, 12.10.2021

Wissenschaftliche Aufarbeitung der Ehrenbürgerschaften geplant


Hauptausschuss befasst sich am 10. November mit nachträglicher Aberkennung einer Ehrenbürgerschaft

Die Landeshauptstadt Potsdam plant die in der Vergangenheit verliehenen Ehrenbürgerschaften als Teil der Stadtgeschichte und Erinnerungskultur aufarbeiten zu lassen. Dabei wird eine Kooperation mit einer universitären Einrichtung zur Aufarbeitung der Ehrenbürgerschaften angestrebt. Ziel ist eine wissenschaftliche Aufarbeitung, Einordnung und Kontextualisierung der verliehenen Ehrenbürgerschaften in die jeweilige Epoche und den jeweiligen Zeitgeist. Diese Erkenntnisse und den weiteren Umgang, auch für künftige Ehrenbürgerschaften, werden mit den Stadtverordneten besprochen und bewertet.

Bereits am 10. November werden sich die Stadtverordneten im Hauptausschuss mit einer weiteren nachträglichen Aberkennung einer Ehrenbürgerschaft befassen. Das hat die Verwaltung den Stadtverordneten in der vergangenen Woche per E-Mail angekündigt. Im Zuge der digitalisierten Darstellung der Potsdamer Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger auf der städtischen Homepage wurde bei Recherchen ermittelt, dass die zu dem Zeitpunkt eigenständige Stadt Babelsberg am 1. April 1938 dem Nationalsozialisten Joseph Goebbels die Ehrenbürgerschaft verliehen hat. Dieser Sachverhalt war bis zum Sommer 2021 nicht bekannt, so dass bislang auch keine Auseinandersetzung und Aberkennung erfolgen konnte.

Das Ehrenbürgerrecht der Landeshauptstadt Potsdam als hohe städtische Auszeichnung wird in einer Satzung geregelt. Darin heißt es, dass das höchstpersönliche Recht mit dem Tod der/des Geehrten erlischt. Der frühere Reichsminister Goebbels ist demnach kein Ehrenbürger der Stadt Potsdam, seine Ehrenbürgerschaft endete mit seinem Tod 1945. Nun soll ihm zudem nachträglich die damals verliehene Ehrenbürgerwürde aberkannt werden, wie dies auch bei anderen nationalsozialistischen Politikern und Kriegsverbrechern bereits 1990 erfolgt ist.

Die Liste der Personen, denen die Stadt Potsdam in den vergangenen knapp 200 Jahren das Ehrenbürgerrecht verliehen hat, umfasst mehr als 45 Personen. Nach aktuellem Kenntnisstand wurde dem Verwalter des königlichen Schauspielhauses, Johann Christoph Deesen, anlässlich seines 50-jährigen Dienstjubiläums am 1. September 1822 als erstem die Ehrenbürgerschaft der Stadt Potsdam verliehen. Auch Alexander von Humboldt (1849), Peter Joseph Lenné (1863), Prof. Dr. Hermann von Helmholtz (1891), Theodor Hoppe (1927) und Prof. Dr. h.c. Karl Foerster (1959) waren Ehrenbürger der Stadt Potsdam. Derzeit haben Prof. Helga Schütz (2018) und Prof. Dr. hc. Hasso Plattner (2017) die Ehrenbürgerschaft der Landeshauptstadt inne.

Potsdam, 12.10.2021

Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam

Info Potsdam Logo 2021-10-12 14:18:48 Vorherige Übersicht Nächste


301

Das könnte Sie auch interessieren:

Vereinfachungen bei der "Bädermehrkindkarte"


Vereinfachungen bei der "Bädermehrkindkarte"
25.04.24 - Die Bäderlandschaft Potsdam (BLP) erprobt seit dem 01. April 2024 eine „Bädermehrkindkarte“ in ...

Mit dem Bus zum 145. Baumblütenfest


Mit dem Bus zum 145. Baumblütenfest
23.04.24 - Zum 145. Baumblütenfest in Werder (Havel) vom 27. April 2024 bis 05. Mai 2024 bietet regiobus Potsdam Mittelmark ...

Neuer Zugang zum Volkspark Potsdam


Neuer Zugang zum Volkspark Potsdam
22.04.24 - Der erste von drei neuen Zugängen an den Stichstraßen westlich der Georg-Hermann-Allee wird am morgigen ...

Verkehrsprognose für die Woche


Verkehrsprognose für die Woche
21.04.24 - Leipziger Dreieck, Leipziger Straße, Brauhausberg  Für den 3. Bauabschnitt im Zuge des Umbaus ...

Strandbäder Templin und Babelsberg starten am 28. ...


Strandbäder Templin und Babelsberg starten am 28. ...
19.04.24 - Am Sonntag, den 28. April 2024, wird in den beiden Potsdamer Strandbädern angebadet. Mit Spiel, Spaß und ...
 
Facebook twitter