Umweltministerium legt Lagebericht 2015 vor: Kommunale Abwasserbeseitigung auf gutem Weg
Brandenburgs Umweltministerium hat jetzt den aktuellen Lagebericht zur kommunalen Abwasserbeseitigung vorgelegt. Es ist der 9. Bericht dieser Art, der seit 1999 alle zwei Jahre erscheint. Der 100 Seiten starke Bericht mit zahlreichen Abbildungen, Karten und Tabellen gibt Auskunft zum Stand der Abwasserbeseitigung in jeder Gemeinde Brandenburgs.
Zum Schutz des Bodens und der Gewässer ist das Abwasser so zu beseitigen, dass davon keine Gefahr für das Gemeinwohl ausgeht, insbesondere dürfen dadurch keine Gesundheitsgefährdungen entstehen. Zudem sind viele Gewässer als sensible Fließgewässer ausgewiesen und unterliegen einem besonderen Schutzstatus. Deshalb gibt es für die Abwasserbeseitigung strenge Vorgaben und Regeln, die von den Kommunen eingehalten werden müssen.
Zum Stichtag des aktuellen Berichts, Ende 2013, wurden in Brandenburg 244 kommunale Abwasserbehandlungsanlagen betrieben. Das öffentliche Kanalsystem hat eine Länge von rund 20.000 Kilometern, würde also aneinandergelegt fast den halben Erdumfang erreichen. Der Anschlussgrad der Haushalte an öffentliche Abwasseranlagen beträgt rund 88 Prozent, 1990 waren es rund 52 Prozent. Das von 9 Prozent der Bevölkerung anfallende Abwasser wird in abflusslosen Sammelgruben gesammelt und auf öffentlichen Kläranlagen entsorgt. 3 Prozent der Einwohner behandeln das Abwasser in vollbiologischen Kleinkläranlagen.
Durch Neubau, Sanierung und Optimierung von kommunalen Klärwerken konnten Einleitfrachten in Gewässer deutlich reduziert werden, wodurch die Wasserbeschaffenheit brandenburgischer Seen und Flüsse weiter verbessert werden konnte. EU und Land haben die Kommunen bei der Bewältigung der Aufgaben im Abwasserbereich in den letzten 25 Jahren mit mehr als 1.000 Millionen Euro unterstützt.
Der vorliegende turnusmäßige Bericht dokumentiert nicht nur die Erfolge der kommunalen Abwasserbeseitigung auf, sondern ist darüber hinaus eine wichtige Arbeits- und Planungsgrundlage für die Gemeinden, Zweckverbände, Stadtwerke und Behörden des Landes. Eine zuverlässige Datengrundlage ist die notwendige Basis für die weitere Verbesserung des Gewässer- und Bodenschutzes in Brandenburg.
Zukünftige Schwerpunkte im Bereich der Kommunalabwasserbeseitigung werden insbesondere zur Umsetzung der in der europäischen Wasserrahmenrichtlinie vorgegebenen Anforderungen die Sanierung von Klärwerken, der Neubau und die Ertüchtigung von Kanalnetzen sowie die Ermittlung und Ausnutzung noch vorhandener Optimierungspotenziale im Bereich des Betriebs ausgewählter Abwasseranlagen bilden.
Potsdam, 13.03.2016Veröffentlicht von:
MLUL
