Tack: Kampf gegen Drogenkonsum bei Jugendlichen weiter verstärken
Im Vorfeld des morgigen Internationalen Anti-Drogentages fordert Gesundheitsministerin Anita Tack, den Kampf gegen Drogenkonsum speziell bei Jugendlichen weiter zu verstärken: „Bereits bei ersten Problemen und Verhaltensauffälligkeiten ist Handeln notwendig. Wir müssen die Jugendlichen in ihren Lebenswelten erreichen.“ Dabei verweist Tack auf den jetzt erschienenen Brandenburger Suchtreport, der aktuelle Daten zum Konsumverhalten von Tabak, Alkohol und illegalen Drogen sowie dessen gesundheitliche Folgen enthält. „Die aktuellen Ergebnisse zeigen ermutigende Erfolge beispielsweise im stetigen Rückgang von Alkohol- und Tabakkonsum unter Schülerinnen und Schülern. Auch das sogenannte Rauschtrinken konnte zurückgedrängt werden. Trotzdem muss die Präventionsarbeit fortgesetzt und erweitert werden“, sagte Tack.
Der Gebrauch illegaler Drogen ist im Land Brandenburg in den letzten 20 Jahren insgesamt angestiegen. Jedoch blieb die Anfang der 90er Jahre befürchtete Drogenwelle aus. Haschisch ist die mit Abstand am häufigsten konsumierte illegale Droge. Mehr als jeder fünfte Zehntklässler gab in der Befragung 2012/2013 an, Haschisch schon einmal probiert zu haben. Dagegen ist ein täglicher oder wöchentlicher Haschischkonsum selten (2 Prozent der befragten Mädchen und 4,5 Prozent der Jungen). Die Befragung zeigte ebenfalls, dass sich viele Jugendliche Sorgen wegen ihres Substanzkonsums machen. „Das ist ein guter Anknüpfungspunkt für wirksame Intervention und signalisiert, dass junge Konsumenten Unterstützung annehmen würden“, so Tack.
2013 starben in Brandenburg fünf Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums. 2012 gab es 2 Drogentote. Bundesweit starben 2013 laut Bundeskriminalamt 1.002 Menschen in Folgen ihres Drogenkonsums. 2012 waren es 944. Damit stieg die Zahl der Drogentoten in Deutschland erstmals seit 2009 wieder an.
Der aktuelle Suchtreport befasst sich außerdem mit dem Alkohol- und Tabakkonsum sowie deren gesundheitliche Folgen bei Erwachsenen. Nach wie vor sind Tabak und Alkohol die Drogen Nummer 1.
Das Land Brandenburg verfügt über ein gut ausgebautes Suchthilfesystem. So gibt es neben 28 ambulanten Beratungs- und Behandlungsstellen für Suchtkranke (BBS) ca. 560 Entzugs- und Entwöhnungsplätze. Handlungsbedarf besteht in der Verzahnung von Präventionsaktivitäten unterschiedlicher Träger und bei Beratungsmöglichkeiten für chronisch mehrfachgeschädigte Abhängigkeitskranke. Das Land unterstützt die Arbeit der BBS jährlich mit ca. 750.000 Euro.
Mit den fünf überregionalen Suchtpräventionsfachstellen und der Brandenburgischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. fördert das Gesundheitsministerium Koordinatoren, die für eine Vernetzung sorgen. Die jährliche Förderhöhe für diesen Bereich beträgt ca. 445.000 Euro. Darüber hinaus stehen für die Umsetzung des brandenburgischen Glücksspielgesetzes ca. 495.000 Euro zur Verfügung.
Wichtigste Datenquellen des Brandenburger Suchtmonitorings sind die Schülerbefragungen „Brandenburger Jugendliche und Substanzkonsum“ (BJS) und der Gesundheitssurvey des Robert-Koch-Instituts „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA). Weitere Daten stammen aus amtlichen Statistiken und der krankenhausbasierten Verletzungsdatenbank.
Potsdam, 25.06.2014Veröffentlicht von:
MUGV
