Navigation überspringen
Potsdam, 12.11.2012

Sporthistorische Ausstellung der Universität Potsdam im HBPG

Die „Vergessenen Rekorde“ sind zurück: Dreieinhalb Jahre nach ihrer Premiere und nach neun Stationen ihrer Wanderschaft kehrt die Ausstellung nach Potsdam zurück. Im „neuen“ Gewand mit fünf audiovisuellen Stationen erzählt die Schau die vergessenen Lebensgeschichten jüdischer Spitzensportler vor und nach 1933. Vom 23. November 2012 bis zum 6. Januar 2013 gastiert die Ausstellung im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG).

Im Zentrum der Präsentation stehen neben drei Biografien jüdischer Ausnahmetalente zahlreiche jüdische Athleten, die vor 1933 den deutschen Sport mitprägten. Sie wurden 1933 von ihren Vereinen ausgeschlossen und traten oftmals jüdischen Sportvereinen bei, die ihrerseits ihr Fortbestehen nur den Olympischen Spielen 1936 in Berlin verdankten. Mit dem Novemberpogrom vor 74 Jahren endete die kurze Scheinblüte des jüdischen Sports in Deutschland. 

„Brandenburgs Landeshauptstadt Potsdam ist einer der besten Orte für die Ausstellung“, so ihr Initiator Prof. Dr. Hans Joachim Teichler. „Sie erinnert nicht nur an zwei unserer drei Protagonistinnen (Lilli Henoch und Martha Jacob), die in renommierten Berliner Vereinen aktiv waren, sondern auch an die heute in New York lebende 98-jährige Gretel Bergmann, die anlässlich der Olympischen Spiele in Berlin den Rauswurf aus der Kernmannschaft erleben musste.“

Zwei Monate vor dem Jahrestag der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland vor 80 Jahren wollen die „Vergessenen Rekorde“ die Schul- und Sportlandschaft Brandenburgs in ihrer sporthistorischen Erinnerungsarbeit unterstützen. „Die Ausstellung zeigt, wie es möglich war, sich über den Sport in einem Alltag voller politischer Einschränkungen einen Teil der persönlichen Freiheit zu bewahren“, erklärt Dr. Jutta Braun vom Zentrum deutsche Sportgeschichte Berlin-Brandenburg e.V. In ihrem Vortrag zur Ausstellungseröffnung am 22. November zeichnet die Sporthistorikerin Jutta Braun die Lebenswege der jüdischen Ausnahmesportlerinnen Gretel Bergmann und Helene Mayer nach, die von den Nationalsozialisten für propagandistische Zwecke missbraucht wurden. 

Bei weiteren Vortragsterminen widmen sich die Kuratoren Prof. Dr. Hans Joachim Teichler dem Hintergrund der Olympischen Spiele 1936 (5. Dezember) und Berno Bahro der Gleichschaltung der Potsdamer Sportvereine im Nationalsozialismus ab 1933 (19. Dezember).

Die in Kooperation mit dem Zentrum deutsche Sportgeschichte Berlin-Brandenburg e.V. (ZdS) erstellte Ausstellung präsentiert sechs audiovisuelle Stationen mit historischen Filmen und Bilddokumenten über die Schicksale der drei jüdischen Leichtathletinnen und weiterer jüdischer Spitzensportler. Ermöglicht wurde die Erweiterung der Wanderausstellung durch eine finanzielle Förderung der Bundeszentrale für politische Bildung (53.900 Euro) und der DFB-Kulturstiftung (5.000 Euro).

Potsdam, 12.11.2012

Veröffentlicht von:
Universität Potsdam

Info Potsdam Logo 2012-11-12 11:22:38 Vorherige Übersicht Nächste


1638

Das könnte Sie auch interessieren:

SVV mit großer Zustimmung für erneuerbare Großerzeuger


SVV mit großer Zustimmung für erneuerbare Großerzeuger
16.05.24 -   Die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung (SVV) gab bei ihrer Sitzung am 15. Mai 2024 der Energie und Wasser ...

Bianca Schmidt beendet ihre Karriere


Bianca Schmidt beendet ihre Karriere
16.05.24 - Unsere #20 Bianca Schmidt wird in diesem Sommer ihre aktive Fußballkarriere beenden. Das Heimspiel am kommenden ...

Weiterer Meilenstein für die Tram 96 nach Krampnitz


Weiterer Meilenstein für die Tram 96 nach Krampnitz
15.05.24 - Beim Projekt Tram 96 nach Krampnitz wurde ein weiterer Meilenstein erreicht. Seitens des Landesamtes für Bauen und ...

After Work Lounge in der Biosphäre Potsdam


After Work Lounge in der Biosphäre Potsdam
15.05.24 - “Oh, I wanna dance with somebody...“: Am 16. Mai 2024 verwandelt sich die Orangerie der Biosphäre ...

Internationaler Museumstag im Waisenhaus-Museum am 19. ...


Internationaler Museumstag im Waisenhaus-Museum am 19. ...
15.05.24 - Die Stiftung Großes Waisenhaus zu Potsdam lädt am 19. Mai 2024 ins barocke Stiftungsensemble in der ...
 
Facebook twitter