Potsdamer „Walk of Modern Art“ ist um ein Kunstwerk reicher
Skulptur „SeiTiGKeiTeN“ von Volker Bartsch ergänzt den Skulpturenpfad
Im Zuge der Erweiterung des 2013 initiierten Potsdamer Skulpturenpfads findet nun eine weitere Arbeit nahe dem Gelände der ehemaligen Heiliggeistkirche ihren Platz am Havelufer: Die 1988 entstandene Skulptur „SeiTiGKeiTeN“ von dem Brandenburger Bildhauer, Maler und Grafiker Volker Bartsch verbindet nunmehr die Standorte der Alten Fahrt mit jenen in der Schiffbauergasse. „Im 30. Jahr der Deutschen Einheit freuen wir uns, eine Skulptur für Potsdams öffentlichen Raum einweihen zu können, die dem Einheitsgedanken gewidmet ist und ganz plastisch Ost und West zusammenfügt“, sagt Potsdams Kulturbeigeordnete Noosha Aubel.
Volker Bartsch (*1953 in Goslar) begann 1973 sein Studium der Bildhauerei an der Universität der Künste in Berlin und wurde 1979 zum Meisterschüler ernannt. Seit 1977 setzte sich Bartsch in ersten Experimenten mit dem Material Bronze auseinander, 1978 folgte der Aufbau einer eigenen Bronzegießerei. Seine erste Beschäftigung mit der Skulptur im öffentlichen Raum brachte den Ammonitenbrunnen auf dem Elefantentorplatz in Berlin nach einer Idee der Architekten Pit Achatzi/Rolf Backmann hervor. Seit 1996 lebt und arbeitet Volker Bartsch im brandenburgischen Wildenbruch. Die Vorsitzende des Beirats für Kunst im öffentlichen Raum, Dr. Jutta Götzmann, dankt Volker Bartsch für seine langjährige Gremienarbeit in Potsdam, die dem Dialog von Kunst und Öffentlichkeit galt. Bis 2019 war Bartsch als Beiratsmitglied an der Erweiterung des Skulpturenpfads beteiligt. „Unser Dank geht an Volker Bartsch, der mit einer großzügigen Geste der Landeshauptstadt Potsdam die ‚SeiTiGKeiTeN‘ als Schenkung überlässt. Aufgrund der historischen sowie zeitaktuellen Bedeutung ist die Skulptur für die ehemalige Grenzstadt Potsdam und ihre Kunst im öffentlichen Raum ein bedeutender Gewinn,“ sagt Noosha Aubel.
Die vis à vis der Seniorenresidenz aufgestellte Skulptur schuf Volker Bartsch 1988 im Rahmen des Berliner Bildhauersymposiums E88 anlässlich des europäischen Kulturstadtjahres. Als einer von 15 teilnehmenden Künstler konzipierte Bartsch seine zweiteilige Skulptur „SeiTiGKeiTeN“ unter dem formalen, künstlerischen und politischen Gedanken der Zusammengehörigkeit von Ost und West. Er findet seine Entsprechung in der Wahl zweier unterschiedlicher Materialien – Reinersreuther Granit aus dem Fichtelgebirge sowie Bronze CuSn6 aus dem Ruhrgebiet. Trotz ihrer materiellen Gegensätzlichkeit sind beide Teile in der Skulptur untrennbar miteinander verbunden. Die Schnittfläche des naturbelassenen Granitblocks weist eine markante T-förmige Flammung auf. Das Profil des Steins spiegelt sich im bronzenen Gegenstück. Die Skulptur verblieb auf dem Vorplatz der St. Matthäus Kirche in Berlin in unmittelbarer Nähe zum Kulturforum. 2012 wurde der Bronzeteil des Kunstwerkes vom Kulturforum entwendet und ist nun acht Jahre später, zum 30. Jahrestag der Wiedervereinigung Deutschlands, in einer modifizierten Form vom Künstler wieder- bzw. neugeschaffen worden.
In Anbetracht der aktuellen Pandemie-Situation konnte die für heute, 2. November 2020, geplante Präsentation der Skulptur in Anwesenheit von Gästen leider nicht stattfinden.
Potsdam, 02.11.2020Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam
