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Potsdam, 31.07.2013

Positive Zwischenbilanz des Bundesprogramms Bürgerarbeit

Vor gut einem Jahr startete die Stadtverwaltung Potsdam mit der Umsetzung des bundesweiten Modellprojektes Bürgerarbeit mit der Zielstellung Beschäftigung statt Arbeitslosigkeit zu finanzieren. Seit April 2012 wurden 49 Stellen befristet für zwei Jahre in 16 verschiedenen Bereichen der Verwaltung besetzt. Drei dieser Einsatzorte besuchte heute Vormittag die Beigeordnete für Soziales, Jugend, Gesundheit und Ordnung Elona Müller-Preinesberger und informierte sich in der Neustädter Havelbucht, im Potsdam Museum und im Bürgerservice im Stadthaus bei den Teilnehmenden sowie deren Einsatzverantwortlichen über ein Jahr Bürgerarbeit. "Sieht man in die Gesichter der Teilnehmenden, verfolgt ihre persönlichen Entwicklungen und das gewachsene Selbstbewusstsein, so hat sich der Aufwand gelohnt. Für Arbeitstätige mag es oft das Mittel zum Zweck sein, aber für Personen, die lange nicht am Arbeitsmarkt partizipierten, ist die Arbeit wesentlich mehr - sie bietet soziale Kontakte, sinnbringende Tätigkeiten, Erfolge und Bestätigung." sagte Elona Müller-Preinesberger.

Der Grundgedanke des Modellprojektes Bürgerarbeit ist, langzeitarbeitslose Bürgerinnen und Bürger, deren Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt gering sind, wieder für diesen zu qualifizieren und ihre aktive Teilhabe am gesellschaftlichen und erwerbsbezogenen Leben zu steigern. Hierbei werden Tätigkeiten ausgeführt, die der Öffentlichkeit zu Gute kommen und die keine Pflichtaufgaben der Landeshauptstadt und somit zusätzlich sind. Im Bereich Grünflächen sind momentan insgesamt 13 Männer und eine Frau im Rahmen der Bürgerarbeit im Einsatz. "Die Bürgerarbeiterinnen und Bürgerarbeiter erledigen Naturschutzarbeiten und verbessern die touristische Infrastruktur", sagte der Arbeitsgruppenleiter Grünflächenpflege Thoralf Götsch an der Neustädter Havelbucht, wo aktuell ein Einsatztrupp die Kanten an den Uferwegen freilegt. Zu den übrigen Aufgaben gehören etwa die Wildkrautbekämpfung im Stadtgebiet, das Hoch- und Entasten sowie die Entfernung von Sämlingen um Sichtachsen zu sichern, der Neubau und die Erneuerung von Benjeshecken, das Einsammeln von Laub, das von der Miniermotte befallen ist, die Grafittierfassung, die optische Verschönerungen von wassergebundenen Wegedecken, die Bekämpfung von nicht einheimischen Baum- und Straucharten und die Biotopentwicklung.

Im Potsdam Museum erklärte der stellvertretende Museumsleiter Hannes Wittenberg, wie eine Bürgerarbeiterin digital "Museumsgut" erfasst. Außerdem überträgt sie die Daten aus Karteien in eine Datenbank und kümmert sich um die Vor- und Nachbereitung von Sonderausstellungen sowie nicht kommerzieller Veranstaltungen.

Zu den ersten Bürgerarbeiterinnen in der Verwaltung der Landeshauptstadt Potsdam gehören zwei Frauen im Potsdamer Bürgerservice. Zu ihren Aufgaben, die Julia Vangermain erläuterte, zählen unter anderen die Digitalisierung und Archivierung von Führerscheinakten aus den Jahren vor 1989 sowie die Befragung von Besuchenden des Bürgerservice zur Wahrnehmung der Serviceleistungen.

Sowohl die Teilnehmenden als auch die Verantwortlichen bewerten das Projekt Bürgerarbeit in der Landeshauptstadt Potsdam grundsätzlich positiv. Die Vorgesetzten in den Einsatzstellen bestätigen einen beträchtlichen zusätzlichen Nutzen von der Bürgerarbeit auch dank vielseitiger beruflicher Erfahrungen, Interessen und einer hohen Motivation aller Teilnehmenden. 

Das begleitende Coaching während der Beschäftigungsphase wird von den Teilnehmenden sehr gut an- und wahrgenommen. Die Betreuung umfasst unter anderem Bewerbungstraining, Stellensuche, Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche und interne Fortbildungen (vorrangig MS-Office). Weil die Arbeitsverhältnisse wegen der öffentlichen Förderung befristet sind, ist das Interesse der Betroffenen an einer regulären unbefristeten Arbeitsstelle immer präsent. Für personalsuchende Arbeitgeber eine gute Gelegenheit fähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden und deren Potential für das Unternehmen zu nutzen. Bisher wurde ein Teilnehmender erfolgreich in den ersten Arbeitsmarkt integriert.

Gefördert wird das Vorhaben Bürgerarbeit aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, ausgereicht durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, aus Mitteln des Landes Brandenburg sowie der Landeshauptstadt Potsdam.

Potsdam, 31.07.2013

Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam

Info Potsdam Logo 2013-07-31 11:40:35 Vorherige Übersicht Nächste


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