Polizeimeldung: Erfolgreiche Fahrrad- und Autoverkehrskontrollen in Potsdam
Gemeinsame Pressemitteilung der Polizeiinspektion Potsdam und der Stadt Potsdam
Kurz vor den Sommerferien sensibilisierte die Polizeiinspektion Potsdam noch einmal Fahrrad- und Autofahrer und vermittelte Verständnis füreinander.
Gerade in der Landeshauptstadt mit ihren zahlreichen Fahrradfahrern kommt es immer wieder zu erheblichen Unfällen, bei denen mindestens ein Radfahrer beteiligt war. Allein im Vergleich zum 1. Halbjahr des Vorjahres stiegen die Verkehrsunfälle, bei denen sie Verursacher waren um mehr als 25% auf rund 90. Auch die Vorfahrts- und Abbiegeunfälle stiegen um rund 35% sowie 10%. Statistisch sind die Radfahrer für die Hälfte der Unfälle als Verursacher verantwortlich. Gleichwohl sind sie im Verhältnis zu den Autofahrern in der schwächeren Rolle. Insbesondere bei den Autofahrern selbst, spielen Vorfahrts- und Abbiegefehler eine wesentliche Rolle für unfallträchtige Konfliktsituationen mit Radfahrern, bspw. beim Abbiegen wenn der Schulterblick fehlt. Hier sieht sich die Polizei in Potsdam in der Pflicht dem Trend entgegenzutreten.
?Wir haben uns bewusst für den Tag vor den Ferien entschieden, weil wir wissen, dass in den 6 Wochen viele Kinder und Jugendliche ihre Wege mit dem Rad zurück legen werden?, sagt Polizeioberrat und stellvertretende Inspektionsleiter Ingolf Niesler. ?Aus diesem Grund wollten wir das Verständnis und Gefahrenbewusstsein füreinander noch einmal erhöhen und vor allem an die gegenseitige Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit appellieren.?
Entgegen der langläufigen Meinung die Polizei und die Stadt Potsdam würden Rad- und Autofahrer nur zur Kasse bitten, bildeten die Präventions- und Verkehrserziehungsgespräche in der Breiten Straße Ecke Dortustraße den Mittelpunkt der heutigen Arbeit. Trotzdem waren
einige Verkehrsteilnehmer nicht einsichtig, obwohl ihr Fehlverhalten auch für andere mehr als offensichtlich war. Doch der überwiegende Teil der Kontrollierten wurden nur mit einer mündlichen Verwarnung in den Dienstag geschickt. Allein die Präsenz der Polizei hielt viele Rad- und Autofahrer von Verkehrsübertritten ab, was die plötzlichen Bremsmanöver an den roten Ampeln belegten.
Vertreter der Stadt Potsdam haben die Kontrolle der Polizei nicht nur begleitet, sondern auch die Hinweise der Bürger bspw. zu baulichen Gegebenheiten aufgenommen und versuchen sie in die weitere Stadtplanung einzubeziehen.
Torsten von Einem, Radverkehrsbeauftragter der Landeshauptstadt Potsdam, sagt: ?Wir sind dabei, dass Radverkehrskonzept umzusetzen und dadurch noch mehr Sicherheit zu schaffen. Allerdings sind alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer dafür verantwortlich, aufeinander Rücksicht zu nehmen. Zum Abbiegevorgang an Kreuzungen gehört für Autofahrer zum Schutz von Fußgängern und Radfahrern immer der Schulterblick sowie die Rückschau in den Seitenspiegel.?
Mit Flyern und Hinweisheften in verschiedenen Sprachen versuchten die Beamten auch Touristen, Migranten oder Flüchtlinge in der Landeshauptstadt zu erreichen und ihnen die deutschen Verkehrsregeln näher zu bringen. Die Polizeiinspektion und die Stadt Potsdam betrachten das, neben ihrer Hauptaufgabe der Verkehrsüberwachung, auch als Bürgerservice und Integrationsbeitrag.
Per Twitter konnten Interessierte die Kontrolle live mitverfolgen.
Auch in Zukunft wird die Polizeiinspektion Potsdam unangekündigt weitere Kontrollen dieser Art in der Landeshauptstadt durchführen.
Nachstehend noch einige Fakten zu den heutigen Kontrollen:
Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Radfahrern im 1. Halbjahr:
2015 188 2016 198
Unfallursachen Vorfahrtsunfälle bei Radverkehrsunfällen (PKW und Rad):
2015 44 2016 60
Unfallursachen Abbiegeunfälle bei Radverkehrsunfällen (PKW und Rad):
2015 37 2016 41
Auszüge der Ergebnisse der Kontrollen von 07:30 ? 09:00 Uhr:
55 Kontrollen 16 Radfahrer entgegen vorgeschriebener Fahrtrichtung 6 Gurtverstoß 2 Behinderung Radverkehr bei rechts Abbiegen 2 Mobiltelefon 1 Rotlicht
Potsdam, 21.07.2016Veröffentlicht von:
Internetwache Brandenburg
