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Potsdam, 08.02.2012

Öffentliche medienwissenschaftliche Gesprächsrunde der Uni Potsdam

Mit den ethischen Dimensionen des Performativen beschäftigt sich am 9. Februar ab 18:00 Uhr eine Gesprächsrunde an der Universität Potsdam. Bestritten wird sie von den beiden Wissenschaftlerinnen Barbara Gronau (Freie Universität Berlin) und Alice Lagaay (Universität Bremen). Initiator der Diskussion ist die unter Leitung von Dr. Jörg Sternagel stehende Hochschul-Projektgruppe „Theorie & Praxis des Performativen“ der Europäischen Medienwissenschaften. Der Bereich ist im Institut für Künste und Medien der Philosophischen Fakultät angesiedelt. An der Veranstaltung können interessierte Gäste teilnehmen. Sie findet im Haus 8 auf dem Campus Neues Palais statt.

Ausgangspunkt der Potsdamer Gesprächsrunde ist die im 19. Jahrhundert entstandene Erzählung Herman Melvilles "Bartleby". Bartleby, Schreiber in einer Kanzlei an der Wallstreet und zugleich Titelheld, stellt für Fachwissenschaftler eine Denkfigur der Passivität und des Ungehorsams dar. Indem er mit dem höflich hervorgebrachten Ausspruch „Ich möchte lieber nicht“ den Aufgaben und Pflichten gegenüber seinem Arbeitgeber entsagt, verunsichert er seine Umwelt, gibt Verantwortung ab und leistet Widerstand. Barbara Gronau und Alice Lagaay werden von diesem aktiven Nichtstun Bartlebys ausgehen. Über das literarische Werk hinaus wollen sie jedoch auch Fragen nach den Zusammenhängen von Sprechen und Handeln, Sprache und Stimme, Figur und Bild, Verantwortung und Widerstand diskutieren.

Der Begriff Performativität stammt aus der Sprechakttheorie und bezeichnet zunächst den Zusammenhang zwischen Sprechen und Handeln. Mit ihm beschäftigen sich jedoch nicht nur Sprachwissenschaftler, sondern unter verschiedenen Perspektiven auch Philosophen, Literatur- Medien- oder Kulturwissenschaftler.

Dr. Barbara Gronau arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin und als Gastprofessorin und Gastdozentin an der Universität der Künste. Sie promovierte 2006 mit einer Dissertation über die Schnittstellen von Theater und bildender Kunst am DFG-Sonderforschungsbereich "Kulturen des Performativen" an der Freien Universität Berlin. Seit 2002 ist die Wissenschaftlerin zudem als Dramaturgin und Kuratorin an deutschsprachigen Theatern in Berlin, Zürich und Wien tätig. Gegenwärtig arbeitet sie an ihrer Habilitation zur Ästhetik des Unterlassens.

Dr. Alice Lagaay ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Philosophie der Universität Bremen. Von 2001 bis 2010 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am DFG-Sonderforschungsbereich „Kulturen des Performativen“ an der Freien Universität Berlin und promovierte 2007 mit der Dissertation "Towards a Philosophy of Voice. Reflections on the Sound – and Silence – of Human Language". Seitdem forscht sie zu den Themen Schweigen, Stille, Seinlassen sowie zum Zusammenhang von Philosophie und Performance.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


Zeit: 9. Februar 2012, 18.00 Uhr
Ort: Campus Neues Palais, Am Neuen Palais 10, Haus 8, Raum 60/61

Potsdam, 08.02.2012

Veröffentlicht von:
Universität Potsdam

Info Potsdam Logo 2012-02-08 13:09:21 Vorherige Übersicht Nächste


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