OB Schubert: „Angebot der Wüstenrot Stiftung ist hoffnungsvolles Signal ohne Vorgriff auf noch ausstehende Entscheidungen“
Landeshauptstadt Potsdam
Die Landeshauptstadt Potsdam ist erfreut über das Interesse der Wüstenrot-Stiftung an der Restaurierung des denkmalgeschützten Mosaiks von Fritz Eisel am Rechenzentrum. „Das ist ein weiteres hoffnungsvolles Signal des Aufbruchs am Standort Garnisonkirche und Rechenzentrum ohne Vorgriff auf noch ausstehende Diskussionen und Entscheidungen. Wir werden das intensive Gespräch mit der Wüstenrot-Stiftung über einen weiteren Fortgang fortsetzen“ sagt Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert.
Das Eisel-Mosaik „Der Mensch bezwingt den Kosmos“ am ehemaligen Datenverarbeitungszentrum in der Breiten Straße und Dortustraße zählt zu den bedeutenden Werken der Kunst am Bau der Ostmoderne und steht unter Denkmalschutz. Die Wüstenrot-Stiftung hat in vierjähriger Planungs- und Realisierungszeit mit dem Großmosaik „Die Beziehung des Menschen zu Natur und Technik“ von Josep Renau in Erfurt bereits ein ähnliches Werk dieser Epoche restauriert. Die Stiftung hat sich mit der Erforschung, Konservierung und Sichtbarmachung dieser Wandbilder von Künstlern aus der DDR zum Ziel gesetzt, den hohen künstlerischen Wert dieser Werke für die Nachwelt zu erhalten.
Die Landeshauptstadt Potsdam wird sich gemeinsam mit den Partnern in der Stiftung Garnisonkirche und im Rechenzentrum im Rahmen der ab August anstehenden Gespräche über die Zukunft des Standortes Plantage auch zur Frage des Mosaiks abstimmen. „Eine Vorentscheidung über den Umgang mit dem Angebot und der noch offenen Fragen des Ortes ist nicht getroffen. Wir wollen diese Entscheidung mit den Partnern vor Ort beraten und so auf dem Weg weitergehen, Brüche deutlich zu machen und Brücken zu bauen“, so der Oberbürgermeister.
Das Angebot der Wüstenrot-Stiftung ist dabei ein weiteres Zeichen in einer Reihe positiver Signale, seitdem die Stadt aktiv eine Diskussion über den gesamten Ort angeregt hat. „Es zeigt sich an der Mittelzusage des Bundes für eine Machbarkeitsstudie zum Kirchenschiff, am Interesse von Daniel Libeskind und jetzt am Interesse der Wüstenrot-Stiftung, dass die aktive Suche nach einer Lösung für den jahrzehntelangen Streit um Garnisionkirche und Rechenzentrum für mögliche Partner und Spender am Ende interessanter ist als ein Dauerkonflikt mit verhärteten Fronten“, so Schubert.
Der Oberbürgermeister setzt darauf, dass es im geplanten Prozess ein weiteres Aufeinanderzugehen von Befürwortern und Gegner des Wiederaufbaus der Garnisonkirche und des Erhalts des Rechenzentrums geben wird, an dessen Ende ein besonderes Ergebnis stehen könnte, das über Potsdam hinaus von Bedeutung sein kann: „Das kann ein Ort des produktiven Streits über Geschichte, Politik und Demokratie werden, an dem man sich informiert, bildet, über neue Ideen nachdenkt, dazu kreative Ausdrucksformen nutzt und an dem es Raum gibt, aus unterschiedlichen Standpunkten gemeinsame Wege zu entwickeln“, sagte Schubert. Zur inhaltlichen Ausrichtung für den Ort Garnisonkirche / Rechenzentrum beginnen nach der Sommerpause die Gespräche mit den Vertretern der Stiftung Garnisonkirche und der Nutzenden des Rechenzentrums.
Potsdam, 08.07.2020Veröffentlicht von:
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