Navigation überspringen
Potsdam, 22.10.2014

Nationales Hochwasserschutzprogramm ist für Brandenburg enorm wichtig

„Ohne eine auskömmliche Finanzierung und genug Zeit wird eine Verbesserung des Hochwasserschutzes nicht gelingen“, so Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack mit Blick auf die morgen beginnende Umweltministerkonferenz (UMK), auf der das Nationale Hochwasserschutzprogramm beraten und beschlossen werden soll. Die Höhe der von den Ländern kalkulierten Kosten beträgt laut Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) 5,4 Milliarden Euro. Die Umsetzung wird mit rund 20 Jahren veranschlagt. 

„Für Brandenburg ist das Nationale Hochwasserschutzprogramm enorm wichtig. Die kritische Auswertung der Hochwasserereignisse der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass eine verlässliche länderübergreifende Zusammenarbeit und die Unterstützung des Bundes für einen effektiven überregional wirksamen Hochwasserschutz unerlässlich ist“, so Tack. „Die Gewinnung weiterer hochwasserwirksamer Retentionsräume ist unser Ziel.“

In Anbetracht der Schäden des letztjährigen Junihochwassers an Elbe und Donau kamen die Bundesregierung und die Umweltminister der Länder erstmals überein, bis zum Herbst 2014 ein nationales Hochwasserschutzprogramm mit überregional wirksamen Maßnahmen zur Retentionsgewinnung in den Flusseinzugsgebieten aufzulegen. Der Fluss soll dabei in seiner Gesamtheit betrachtet werden. Oberliegerhandeln soll dem Unterliegerschutz zugute kommen.

„Der vorliegende Entwurf des Nationalen Hochwasserschutzprogramms folgt der Intention Brandenburgs, den Flüssen mehr Raum zu geben“, sagt Tack.

Brandenburg hat in die Diskussion um das nationale Hochwasserschutzprogramm acht überregional wirksame Projekte eingebracht. Damit will Brandenburg an Elbe und Oder weitere Polderflächen mit einem geschätzten Retentionsvolumen von rund 500 Millionen Kubikmeter schaffen und rund 5.900 Hektar Retentionsfläche wiedergewinnen. Hinzu kommt ein Projekt zur Beseitigung von Schwachstellen an der Elbe in Wittenberge.

In den Focus des länderübergreifenden Hochwasserschutzes rücken jetzt zunehmend auch die Nebengewässer der großen Hauptströme. Entlang der Schwarzen Elster sind beispielsweise an verschiedenen Flussabschnitten Deichrückverlegungen vorgesehen, sowohl im brandenburgischen Teil als auch in Sachsen-Anhalt. Beide Länder haben diese Vorhaben als gemeinsame Verbundmaßnahme in das nationale Hochwasserschutzprogramm eingebracht.

Auch die Tagebaurestseen im südlichen Brandenburg und im Grenzbereich Brandenburg/Sachsen kommen als potentielle Rückhalteräume für den Hochwasserschutz an der Schwarzen Elster mit Wirkung bis zur Elbe in Betracht. 

Die Havelpolder und deren gezielte Flutung haben im letztjährigen Hochwasser -  wie schon beim Hochwasser 2002 -  besondere Entlastung der Hochwasserspitzen gebracht. Im länderübergreifenden Verbund plant Brandenburg mit den benachbarten Bundesländern Berlin, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und dem Bund das Poldersystem in Verbindung mit dem Stauregime Havel/Spree zu optimieren. 

Die aktuell kalkulierten Gesamtkosten für die im nationalen Hochwasserschutzprogramm angemeldeten brandenburgischen Maßnahmen betragen rund 440 Millionen Euro. Für die Umsetzung dieser Maßnahmen ist ein Zeitraum bis mindestens 2027 veranschlagt. „Dies entspricht in etwa den bisher seit 1997 in den Bau und die Sanierung von Hochwasserschutzanlagen und wasserwirtschaftliche Anlagen investierten Mitteln von rund 435 Millionen Euro“, erläutert Tack.

Potsdam, 22.10.2014

Veröffentlicht von:
MUGV

Info Potsdam Logo 2014-10-22 10:52:30 Vorherige Übersicht Nächste


2615

Das könnte Sie auch interessieren:

Verkehrsprognose für die Woche

Verkehrsprognose für die Woche

vom 16. bis 22. Juni 2025 13.06.25 - Fete de la Musique Aufgrund der Fete de la Musique am 21.06.2025 werden folgende Straßen in Potsdam gesperrt: Lindenstraße zwischen Hegelallee und Gutenbergstraße; Dortustraße zwischen Hegelallee und ...
Was brauchen Kinder, Jugendliche und Familien in den Stadtteilen?

Was brauchen Kinder, Jugendliche und Familien in den Stadtteilen?

Erster Regionaldialog der Jugendhilfe 13.06.25 - Am 16. Juni 2025 lädt der Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Landeshauptstadt Potsdam alle lokalen Akteur*innen und Partner*innen der Jugendhilfe aus dem Schlaatz, Waldstadt I und II sowie Potsdam Süd zum ersten ...
Verkehrsprognose für die Woche

Verkehrsprognose für die Woche

vom 9. bis 15. Juni 2025 08.06.25 - Potsdamer Schlösserlauf Für den Potsdamer Schlösserlauf am 15.06.2025 sind temporäre Sperrungen in der Zeit von 9:00 Uhr - 15:00 Uhr entlang der Laufstrecke in der Potsdamer Innenstadt notwendig.   L40 ...
Badesaison 2025

Badesaison 2025

Was Badende beachten sollten 08.06.25 - Der öffentlich-rechtliche Gesundheitsdienst der Landeshauptstadt Potsdam macht darauf aufmerksam, dass bei anhaltend warmen Temperaturen und warmer Witterung bei den nährstoffhaltigen Havelgewässern in Potsdam ein ...
Fernwärmeunterbrechung am Luisenplatz am 11. Juni 2025

Fernwärmeunterbrechung am Luisenplatz am 11. Juni 2025

Stadtwerke Potsdam GmbH 05.06.25 - Aufgrund geplanter Baumaßnahmen im Fernwärmenetz muss am Mittwoch, 11. Juni 2025 die Fernwärmeversorgung im Bereich Luisenplatz vorübergehend unterbrochen werden. Die Arbeiten beginnen nachts um 3:00 Uhr und ...

 
Facebook twitter