Landeshauptstadt Potsdam baut internen Sprachmittlerpool auf
Mit dem neuen Projekt „interner Sprachmittlerpool“ nutzt die Landeshauptstadt Potsdam Fremdsprachenkenntnisse ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereichsübergreifend, um schnell und serviceorientiert auf Schreiben oder Telefonate in anderen Sprachen reagieren zu können. Die Beauftragte für Migration und Integration der Landeshauptstadt Potsdam, Magdolna Grasnick, stellte heute das Projekt vor und berichtete von den Erfahrungen der Aufbau- und Testphase des Sprachmittlerpools.
„Ich freue mich, dass die Idee auf großes Interesse bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus allen Bereichen der Verwaltung gestoßen ist. Es sind bereits 45 Kolleginnen und Kollegen angemeldet, die ihre Kenntnisse in insgesamt 14 Sprachen für die Erledigung von kleinen Übersetzungsaufgaben zur Verfügung stellen“, sagt sie. Gleichzeitig betont sie: Bei den im Sprachmittlerpool aufgeführten Personen handelt es sich nicht um beeidigte Dolmetscherinnen und Dolmetscher, die Leistung der Sprachmittler kann also nicht gegebenenfalls erforderliche Beglaubigungen ersetzen. Es ist auch nicht vorgesehen, dass jemand aus dem Team Verwaltungsvorgänge bearbeitet. „Die Verwaltung kann jedoch auf eingehende E-Mails, Briefe, Telefonate, die nicht in deutscher Sprache formuliert sind, mit Hilfe der Sprachmittler schnell und freundlich reagieren. Ziel des Angebots ist die Verbesserung der Serviceangebote und der Willkommenskultur in der Landeshauptstadt Potsdam“, so Grasnick.
Mit den ersten Vorbereitungen für einen Sprachmittlerpool startete eine Arbeitsgruppe, zu der neben der Beauftragten für Migration und Integration auch Vertreterinnen und Vertreter des Bürgerservices, des Personalamtes, des Personalrates, der Bereiche Kommunikation, Statistik und Wahlen, der Wirtschaftsförderung und des ServiceCenters gehörten, im Jahr 2013. Im Frühjahr 2014 gab es eine Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach den Fremdsprachenkenntnissen und dem Interesse an der Mitarbeit im Sprachmittlerpool. Im April 2014 ging das Projekt in die Testphase – mit Mitgliedern aus ganz unterschiedlichen Bereichen der Stadtverwaltung, beispielsweise aus dem Bereich Umwelt und Natur, der Wirtschaftsförderung, dem Gesundheitsamt, dem Kommunalen Immobilienservice oder der Hauptbuchhaltung. „Bis zum Juni 2015 erfolgte die Vermittlung der Sprachmittlungsaufgaben durch das ServiceCenter. In dieser Zeit wurden 32 Anfragen in Polnisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Französisch, Arabisch und Englisch bearbeitet“, so Grasnick.
Ein Mitglied des Sprachmittlerpools ist Sabine Blum, Kollegin im Bereich Vermessung der Stadtverwaltung. „Ich habe mich gern im Sprachmittlerpool registrieren lassen. Ich spreche Englisch und Französisch und freue mich, wenn ich mit meinen Sprachkenntnissen den Bürgern und meinen Kollegen bei der Vereinfachung der Kommunikation behilflich sein kann“, sagt sie.
Seit dem 1. Juli 2015 ist die Übersicht über den Sprachmittlerpool im Intranet der Stadtverwaltung platziert. Kolleginnen und Kollegen, die eine Anfrage in eine Sprache erhalten, die sie nicht sprechen, können die Sprachmittelnden direkt beauftragen. Die Erfassung der erfolgten Leistung erfolgt online im Bereich Statistik und ermöglicht die Auswertung der Nutzung dieser Dienstleistung. Die 45 Kolleginnen und Kollegen im Sprachmittlerpool bieten Kenntnisse in Albanisch, Arabisch, Dari/Persisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch, Tschechisch, Ukrainisch und Ungarisch an.
Potsdam, 19.08.2015Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
