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Potsdam, 29.10.2014

IHK Potsdam: Baubranche im Herbsthoch

„Die politischen Krisen dämpfen die Erwartungen aber noch nicht das Geschäft! Die Geschäftslage bei den Westbrandenburger Unternehmen ist weiterhin sehr gut und hat maßgeblich zu dem hohen Wert des Geschäftsklimaindex von 122,6 Punkten beigetragen.“ So lautet das Fazit von Dr. Mario Tobias, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam, zur aktuellen Herbst-Konjunkturumfrage der Kammer. „Als besonders kritische Größen für die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen werden die Arbeitskosten und der Fachkräftemangel genannt.“ Der Geschäftsklimaindex (GKI), so Tobias, sei in der aktuellen Umfrage wieder leicht gestiegen und liegt sogar über den Werten aus den konjunkturell starken Jahren 2007 und 2011. „Diese Tatsache ist vor allem der positiven Einschätzung der aktuellen Geschäftslage geschuldet. Der Blick in die Zukunft ist hingegen von Vorsicht geprägt.“ Die weiteren Folgen der Russland-Ukraine Krise und die damit verbundenen wirtschaftlichen Sanktionen sowie das angespannte politische Verhältnis bremsen die Erwartungen, schätzte der Hauptgeschäftsführer ein.

Aktuelle Lage

In der Herbst-Konjunkturumfrage 2014 bewerten branchenübergreifend 48 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als gut. Nur rund acht Prozent der befragten Unternehmen sind mit der aktuellen Situation nicht zufrieden. Der Blick auf die Branchen ergibt ein zweigeteiltes Bild: So bewerten 63 Prozent der Bauunternehmen und 52 Prozent der Industrieunternehmen die Lage als gut. Die Lagebeurteilungen der Handelsunternehmen fallen ähnlich gut aus, sind aber im Vergleich zum Baugewerbe und zur Industrie moderater. Fast 45 Prozent bewerten die Lage als gut, und 13 Prozent berichten von einer schlechten Geschäftslage. Bei den Dienstleistungsunternehmen hat sich die Situation seit einem Jahr kaum verändert. Gut 44 Prozent bewerten die Lage als gut, nur 9 Prozent sehen sie negativ.

Erwartungen

Die Erwartungen der Unternehmen an die Geschäftsentwicklung der nächsten zwölf Monate haben sich seit dem Herbst 2013 deutlich verbessert, sind aber im Vergleich zu Jahresbeginn leicht zurückgegangen. Fast 58 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus, knapp ein Viertel der befragten Unternehmen erwarten eine eher günstigere Geschäftslage. Gut gestimmt blickt das Baugewerbe in die Zukunft: 14 Prozent erwarten eine Verbesserung und 82 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Bei den Dienstleistungsunternehmen herrscht ein stärkerer Optimismus. 28 Prozent rechnen mit besseren Geschäften in der Zukunft. Trotz der guten Lagebeurteilungen blicken die Industrieunternehmen skeptisch in die Zukunft: 19 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung der Situation. Immerhin erwarten 17 Prozent eine bessere und 64 Prozent eine gleichbleibende Entwicklung der Geschäfte. Bei den Handelsunternehmen ergibt sich ein sehr differenziertes Bild. So ist der Großhandel mit 41 Prozent deutlich optimistischer gestimmt als der Einzelhandel mit 28 Prozent, der vor allem Befürchtungen aufgrund des Mindestlohnes und der zunehmenden Konkurrenz durch den Onlinehandel hegt.

Export

Die Exportneigung der Westbrandenburger Industrieunternehmen ist im Gegensatz zum Vorjahr nur leicht auf 62 Prozent zurückgegangen. Auffällig positiv entwickelte sich das Auslandsgeschäft der exportierenden Unternehmen. 27 Prozent berichten von einer Zunahme und knapp 51 Prozent von einer konstanten Exportentwicklung. Die positive Erwartungshaltung zum Jahresbeginn hat sich bestätigt. Die Exporterwartungen sind etwas pessimistischer und decken sich mit der zurückhaltenden Erwartungshaltung. Gut 12 Prozent der Unternehmen rechnen mit zunehmenden Exporten und fast 74 Prozent gehen von einer konstanten Entwicklung aus. Immerhin 14 Prozent erwarten abnehmende Exporte in den nächsten Monaten.

Investitionen

Trotz der gedämpften Erwartungen der Unternehmen planen über 79 Prozent Investitionen. Hauptmotiv bleibt nach wie vor der Ersatzbedarf (72 Prozent). Als weitere wichtige Gründe werden mit ähnlicher Häufigkeit Kapazitätsausweitung (37 Prozent), Produktinnovation (35 Prozent) und Rationalisierung (33 Prozent) genannt. Bei den investierenden Unternehmen gehen 36 Prozent von steigenden und knapp die Hälfte (49 Prozent) von einer gleichbleibenden Investitionshöhe aus – was in etwa dem Niveau vom Herbst 2013 entspricht.

Die Industrieunternehmen sind am investitionsfreudigsten. So planen 88 Prozent Investitionen in den nächsten 12 Monaten. Dicht dahinter folgen die Bauunternehmen, von denen 84 Prozent investieren wollen, und von diesen gut 95 Prozent gleichbleibende oder höhere Investitionsausgaben planen. Auch bei den Dienstleistungsunternehmen ist die Investitionsneigung mit 78 Prozent sehr hoch. Von diesen planen 79 Prozent höhere bzw. gleichbleibende Investitionen. Lediglich die Handelsunternehmen sind in ihren Plänen zurückhaltend. Insgesamt planen zwei Drittel Investitionen, wobei die Neigung beim Großhandel (79 Prozent) gegenüber dem Einzelhandel (53 Prozent) deutlich ausgeprägter ist.

Personalplanung

Die positive Stimmung macht sich auch in den Personalplänen der Unternehmen bemerkbar: Fast ein Drittel (32 Prozent) wollen einstellen – seit dem Frühjahr 2011 waren die Westbrandenburger Firmen nicht mehr so optimistisch. 54 Prozent planen keine Entlassungen, während die Zahl der Unternehmen, die Personal abbauen wollen, mit gut 14 Prozent relativ konstant bleibt.

Alle Branchen eint eine expansivere Personalplanung. Die Personalpläne der Industrieunternehmen sind am optimistischsten: 42 Prozent wollen ihre Belegschaft erweitern. Die Beschäftigungspläne der Dienstleistungsunternehmen sind ebenfalls positiv: 28 Prozent von ihnen plant, die Mitarbeiterzahl zu erhöhen und weitere 58 Prozent den Status quo beizubehalten. Im Einzelhandel gehen gut 22 Prozent von Einstellungen und 59 Prozent von einer konstanten Belegschaft aus. Ein Drittel der Großhandelsunternehmen plant einen Personalaufbau. Positiv fällt auch das Baugewerbe auf; 19 Prozent der Unternehmen planen Einstellungen.

 

Der Geschäftsklimaindex ist das geometrische Mittel der Salden aus positiven und negativen Einschätzungen der aktuellen und der erwarteten Geschäftslage (neutral = 100)

Potsdam, 29.10.2014

Veröffentlicht von:
IHK Potsdam

Info Potsdam Logo 2014-10-29 11:42:00 Vorherige Übersicht Nächste


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