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Potsdam, 09.09.2016

Hinter den Kulissen: 600 Jahre Lange Brücke – Von der einfachen Holzbrücke zur Spannbetonbrücke

An dieser Brücke kommt niemand vorbei und dies seit 600 Jahren. Im Rahmen der Reihe „Hinter den Kulissen“ wurde der heutige Tag der Langen Brücke gewidmet. Interessierte konnten einen Blick auf die Geschichte und in das Innere der Brücke nehmen.

Seit der offiziellen Erlaubnis von Kurfürst Friedrich I. von Hohenzollern  zum Bau einer Brücke („… eine brügke gen dem Teltow“) im Jahr 1416 hat dieses für Potsdam wichtige Bauwerk sein Aussehen stetig gewandelt. Nach Holzbrücken, Gusseisenkonstruktionen und Steinbogenbrücken sehen wir heute Spannbetonbrücken, die nach einer Teilzerstörung im 2. Weltkrieg unter Beachtung der neuen verkehrlichen Erfordernisse errichtet wurden. Die heutige Lange Brücke über die Havel mit ihren vier Bauwerken wurde 1961 als eine der ersten Spannbetonbrücken der DDR errichtet.

Die Brücken haben ein sehr kompliziertes und einzigartiges statisches System. Dieses besondere Tragsystem, die verwendeten Materialien und die Technologie bringen seit der Erstherstellung ganz besondere Herausforderungen mit sich, die für den Nutzer nicht unbedingt erkennbar sind.

Auf der Basis von umfangreichen Untersuchungen, Messungen und Nachrechnungen erfolgte von 1995 bis 1997 eine grundhafte Instandsetzung. Der vorhandene Baugrund in Verbindung mit dem empfindlichen statischen System der Lagerung erfordert  eine ständige Überwachung der sogenannten Zug-Druck-Lager. Mit dem Bau der parallel verlaufenden TRAM-Brücke wurde 2007 zusätzlich ein Monitoring eingerichtet, um mit diesen messtechnischen Anlagen das Verhalten der Brücken aufzuzeichnen und bei Auffälligkeiten sofort reagieren zu können.

Ein Ergebnis ist, dass unter Berücksichtigung der heutigen Verkehrsmengen und deren zunehmenden Lasten eine Weiternutzung ohne Einschränkungen nicht möglich sein wird. Daher wird zurzeit die Beschränkung der Brücken für Fahrzeuge über 30 Tonnen vorbereitet. Eine Umleitungsstrecke wird für diese Fahrzeuge ausgearbeitet. Darüber hinaus  wird der vorgeschriebene Prüfzyklus künftig von drei auf ein Jahr verkürzt. Hierbei werden vor allem die Unterseiten der Brücken auf Risse geprüft. Dies ist erforderlich, weil der damals eingebaute Spannstahl korrosionsgefährdet ist.

Um die bestehenden Bauwerke vor Feuchtigkeit zu schützen, sind kurzfristig Erhaltungsmaßnahmen an den Fahrbahnbelägen und der darunterliegenden Dichtung notwendig. Diese werden zurzeit vorbereitet. Begonnen wird an den besonders schadhaften Belägen der Brücken über die Havel - stadteinwärts über die Alte Fahrt sowie stadtauswärts über die Neue Fahrt. Erste Arbeiten sollen bereits 2016 realisiert werden. Neben dem ständig durchgeführten Monitoring wird es auch sogenannte Belastungstests geben, um das tatsächliche Tragverhalten der Brücke zu ermitteln und zu bewerten.

Die  zentrale Bedeutung der Langen Brücke für den Verkehr in Potsdam, ihre  Lage im städtischen Raum und die Ergebnisse der statischen Nachrechnung machen mittel- bis langfristig die Vorbereitung eines Ersatzneubaues erforderlich.

Potsdam, 09.09.2016

Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam

Info Potsdam Logo 2016-09-09 22:41:31 Vorherige Übersicht Nächste


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