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Potsdam, 10.07.2012

Heidelbeerernte - Saisoneröffnung ins Blaue hinein

Brandenburgs Gärtner wollen übermorgen (12. Juli) in Klaistow den Start in die Beeren-Ernte mit einem kleinen Festakt begehen: Auch in diesem Jahr setzt die Mehrheit der Gartenbaubetriebe bei dieser Frucht auf Direktvermarktung ab Hof und sogar direkt aus der Anlage. Angebote dazu gibt es von der Prignitz bis zur Lausitz.

Die in Deutschland angebauten Heidelbeeren stammen von den nordamerikanischen Wildformen ab und sind keine hochgezüchteten heimischen Waldheidelbeeren. Die Geschichte der Kulturheidelbeeren geht zurück auf die Bemühungen der amerikanischen Pflanzenzüchterin Elizabeth Coleman White und des Botanikers Frederick V. Conville, die Ende des 19. beziehungsweise Anfang des 20. Jahrhunderts mit einem Programm zur Auslese geeigneter Heidelbeersträucher starteten. In Deutschland begann die Heidelbeerzüchtung 1930 unter Federführung des Botanikers Wilhelm Heermann. Erste große Kulturheidelbeerfelder wurden 1950 in der Lüneburger Heide angelegt. 

Das Besondere an dieser kleinen runden Frucht ist ihr außerordentlicher Gesundheitswert. Die knackigen Beeren sind nicht nur gut haltbar, vielseitig verwendbar und sehr schmackhaft, sie verbergen auch sehr viele gesundheitsfördernde Eigenschaften und sind zudem noch kalorienarm und vitaminreich. Die Beeren sind cholesterinfrei, wirken blutfettsenkend, helfen aufgrund des geringen Natrium- und des hohen Kaliumgehalts beim Abspecken und sind reich an Antioxidantien, die das Krebsrisiko senken können. Außerdem wirken sie durch die Neutralisierung der so genannten freien Radikale dem Alterungsprozess positiv entgegen und machen resistenter gegen die Folgen von Stress. Kulturheidelbeeren haben durch die günstige Zusammensetzung der Inhaltsstoffe einen hohen gesundheitlichen Wert. Zucker liegt überwiegend in Form von Glucose (48 Prozent) und Fructose (49 Prozent) vor, Saccharose ist dagegen nur mit drei Prozent vertreten. Zitronensäure, Apfelsäure und Chinasäure liegen in einem Verhältnis von zirka 8:1:1 vor. Hinzu kommen eine Vielzahl von Mikronährstoffen und Vitaminen (A, B1, B2, B6, C, E). 

Es gibt also viele gute Gründe für den Genuss der Kulturheidelbeeren. Umso mehr erstaunt, dass bisher in Deutschland der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch lediglich 100 Gramm im Jahr beträgt. Verglichen mit dem Pro-Kopf-Verbrauch in den Vereinigten Staaten mit 370 bis 570 Gramm bestehen auf dem hiesigen Markt noch deutliche Wachstumschancen.

Die widrigen Witterungseinflüsse durch Hagel (regional drei bis fünf Zentimeter große Hagelkörner) haben am 18. Juni auch in den Heidelbeeren zu schweren Schäden geführt. So wird ein Ertragsverlust von 30 Prozent erwartet. Auch in den Erdbeeren im Steinobst sowie Kernobst sind regional Ausfälle zu verzeichnen. 

Potsdam, 10.07.2012

Veröffentlicht von:
Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Brandenburg

Info Potsdam Logo 2012-07-10 11:32:50 Vorherige Übersicht Nächste


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