Hans-Ulrich Schmidt und Tim Steckel leiten Klinikum übergangsweise
Oberbürgermeister beurlaubt Geschäftsführung | Kommission zur Aufarbeitung unter Leitung der früheren Gesundheitsministerin Anita Tack wird eingesetzt
Das Klinikum Ernst von Bergmann bekommt eine neue Übergangs-Geschäftsführung: Hans-Ulrich Schmidt und Tim Steckel übernehmen die Geschäftsführung ab Samstag, 25. April 2020, bis auf Weiteres. Oberbürgermeister Mike Schubert hat den 53-jährigen Schmidt und den 37-jährigen Steckel zu Übergangs-Geschäftsführern berufen und die bisherige Geschäftsführung beurlaubt. „Unser Ziel ist es, das Klinikum Ernst von Bergmann so schnell wie möglich wieder vollumfänglich als Gesundheitshaus einzurichten. Bis Anfang Mai soll ein konkreter Plan vorliegen, wann und wie die normale medizinische Arbeit im Klinikum, das als Schwerpunktversoger für 500.000 Menschen in der Region dient, wieder vollumfänglich fortgeführt werden kann. Dieses Konzept werden wir eng mit dem Gesundheitsministerium abstimmen“, sagt Oberbürgermeister Mike Schubert.
Die bisherige Geschäftsführung um Steffen Grebner und der medizinischen Geschäftsführerin Prof. Dr. Dorothea Fischer wird beurlaubt. „Dieser Schritt ist nötig, um mit großer Transparenz mögliche organisatorische Versäumnisse aufzuarbeiten und das Vertrauen in das städtische Klinikum wiederherzustellen. Es ist wichtig, dass wir einerseits nach vorne schauen, aber andererseits die vergangenen Wochen aufarbeiten“, sagte Oberbürgermeister Mike Schubert.
Dafür hat sich die frühere Gesundheitsministerin Anita Tack auf Bitte des Oberbürgermeisters bereit erklärt, eine Untersuchungskommission zusammenzustellen und gemeinsam mit einem Fachmann als Doppelspitze zu leiten. Dafür wird Anita Tack in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat des Klinikums Experten aus den Bereichen der Krankenhausführung, der Hygiene, der Infektiologie, der Organisation von Krankenhäusern, des Krankenhausbaus, des Medizinrechts, sowie Patientenvertreter zur Mitarbeit in die Kommission berufen. Auftrag der Kommission wird es aufzuklären, ob die in einem Bericht des Robert-Koch-Institutes vom 3. April 2020 benannten Mängel in der Vorbereitung auf ein Ausbruchsgeschehen, auf grundlegende organisatorische und hygienische Mängel im Klinikum Ernst von Bergmann zurückzuführen sind und ob es deshalb zu Fehleinschätzungen und Handlungen beim Ausbruchsgeschehen des Coronavirus im Klinikum Ernst von Bergmann gekommen ist.
Die neuen Übergangs-Geschäftsführer
Der neue Übergangsgeschäftsführer Hans-Ulrich Schmidt verfügt über langjährige Erfahrung im Gesundheitswesen. Nach Stationen als Klinikpflegedienstleitung in einer Universitätsklinik und Verwaltungsdirektor eines konfessionellen Krankenhauses übernahm er zum 1. März 2016 die Geschäftsführung der Lausitz Klinik Forst. Der gebürtige Hesse war – neben mehreren Funktionen in der Klinikgruppe Ernst von Bergmann – zusätzlich von 2014 bis 2019 unter anderem Kaufmännischer Direktor des Klinikums Westbrandenburg, welches ebenfalls zur Klinikgruppe Ernst von Bergmann gehört. Der gelernte Krankenpfleger und Gesundheitsökonom Hans-Ulrich Schmidt verfügt über 20 Jahre Erfahrung im Management und trug dabei die Verantwortung für Kliniken mit bis zu 1000 Betten.
Tim Steckel ist seit Januar 2017 Kaufmännischer Direktor des Klinikum Ernst von Bergmann. Der studierte Wirtschaftsingenieur gehört der Klinikgruppe seit 2008 an und hat derzeit auch die Geschäftsführung des Klinikum Westbrandenburg (seit Januar 2020) und die Geschäftsführung der Cateringgesellschaft am Klinikum Ernst von Bergmann (seit Juni 2014) inne. Tim Steckel verantwortet darüber hinaus seit 2014 die Geschäftsbereichsleitung Finanzen, Controlling und strategische EDV des Klinikum Ernst von Bergmann. Kurz nach seinem Start in der Klinikgruppe übernahm er die Kaufmännische Leitung der Poliklinik Ernst von Bergmann und leitete diese bis 2010. Zuvor war er am Universitätsklinikum Eppendorf, Hamburg, in verschiedenen Managementpositionen tätig.
Informationen zum CoronavirusPotsdam, 23.04.2020Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam
