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Potsdam, 04.11.2019

Festveranstaltungen zur Erinnerung an die friedliche Revolution


Entwürfe für ein Denkmal an den 4. November 1989 auf dem Luisenplatz vorgestellt

Die Landeshauptstadt Potsdam hat am Montagabend in zwei Veranstaltungen an die Friedliche Revolution 1989 erinnert. „Vor 30 Jahren strömten Tausende Potsdamerinnen und Potsdamer auf diesen Platz, um für Freiheit und Demokratie zu demonstrieren und vor allem Presse- und Versammlungsfreiheit einzufordern. Der 4. November 1989 war ein ganz besonderer Moment für den Potsdamer Revolutionsherbst“, sagte Oberbürgermeister Mike Schubert in seiner Rede. Zahlreiche Potsdamerinnen und Potsdamer sind am Montag der Einladung gefolgt und haben sich an die Kundgebung in Potsdam mit etwa 20.000 Menschen auf dem damaligen Platz der Nationen erinnert.

„Die Friedliche Revolution zeigt uns bis heute und mehr denn je: Demokratie braucht mutige Demokraten. Als Gesellschaft besitzen wir nur so viel Freiheit und Gerechtigkeit, wie wir uns täglich erkämpfen. Freilich ist aus der damaligen einzigartigen Aufbruchsstimmung heute viel Nachdenklichkeit geworden. Was bleibt von 1989 heute, fragen sich viele“, so Schubert. Er erinnerte an die Zeit im November 1989: „Dicht gedrängt, Seite an Seite, mit dem festen Willen, der arroganten Staatsmacht entgegenzutreten, standen die Potsdamerinnen und Potsdamer hier, um klar zu machen: Wir wollen Veränderungen! Wir wollen ein neues Wahlgesetz und Neuwahlen, wir wollen Pressefreiheit und Meinungsfreiheit und Versammlungsfreiheit. Wir nehmen nicht mehr den Verfall unserer Stadt hin, wir stellen uns gegen Misswirtschaft, Amtsmissbrauch und Privilegien der Staatsfunktionäre. Diese klaren Forderungen formulierten die Organisatoren der Demonstration: Annette Flade, Olaf Grabner, Reinhard Meinel, Hans-Joachim Schalinski. Und die Forderungen standen auf den vielen, zum Teil sehr phantasievollen Transparenten der Demonstrierenden.“

Annette Flade gehörte am Montagabend auf dem Luisenplatz ebenso zu den Rednerinnen, wie und Heike Roth vom Forum zur kritischen Auseinandersetzung mit DDR-Geschichte im Land Brandenburg. Roth stellte auf der Veranstaltung erstmals künstlerische Entwürfe für ein Denkmal zur Friedlichen Revolution vor, das auf dem Luisenplatz entstehen soll. Das Projekt, initiiert von Heike Roth und Gabriele Schnell, wird von der Landeshauptstadt Potsdam finanziert. Es soll zur aktiven Auseinandersetzung mit der Bürgerschaftsbewegung von ‘89 und dem heutigen Demokratieverständnis anregen. Aus den präsentierten Entwürfen wird in einem Verfahren, das sowohl Bürgerbeteiligung als auch die Empfehlung einer Jury vorsieht, der Siegerentwurf ausgewählt. Die Realisierung des Denkmals für die Friedliche Revolution ist im kommenden Jahr geplant.

„Ich freue mich besonders, dass wir heute erstmals Entwürfe für einen Gedenkort an die Demonstration vom 4. November 1989 auf dem Luisenplatz sehen konnten. Dieses Denkmal soll die Ereignisse nicht zementieren und festschreiben. Nein, es geht um die aktive Auseinandersetzung mit der Friedlichen Revolution und den demokratischen Grundwerten in unserer Stadt. Ein Denkort, der an den 4. November 1989 erinnert und aus der Erinnerung Wege aufzeigt für einen heutigen toleranten, würdevollen und respektvollen Umgang in unserer Stadt“, so Schubert.

Im Anschluss an die Feierstunde auf dem Luisenplatz fand auf Einladung der Landeshauptstadt eine zweite Veranstaltung im Potsdam Museum statt. Nach einigen originalen Bildern und Filmen der Demonstration vom 4. November 1989 und einer kurzen Einordnung der damaligen Ereignisse durch den Historiker Dr. Peter Ulrich Weiß vom Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) diskutieren die Zeitzeugen Saskia Hüneke, Carsten Linke, Christian Rüss und Sibylle Schönemann über die Frage: „Was bleibt heute von 30 Jahren Friedlicher Revolution?“ Moderiert wurde das Podium von Juliane Adam.

 

Potsdam, 04.11.2019

Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam

Info Potsdam Logo 2019-11-04 16:42:37 Vorherige Übersicht Nächste


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