Brandenburger Winzer bauen aus: Kelterei öffnet in Werder
Brandenburgs bekannteste Winzerfamilie baut aus. Bettina Lindicke, Geschäftsführerin der Kelterei Havelland OWS GmbH, eröffnete gestern ihre neue Produktionsstätte im Werderaner Ortsteil Plessow: Erstmals wird es möglich, die Weinherstellung für zwei hier ansässige Weinbaubetriebe vor Ort zu realisieren. Deren Rebflächen sind dem Weinbaugebiet Saale-Unstrut zugeordnet. Mit der Neuinvestition ist es möglich, Qualitätswein des bestimmten Anbaugebiets Saale-Unstrut herzustellen. Der bisher weite Transportweg nach Freyburg/Unstrut (Sachsen-Anhalt) entfällt. Eine direkte Einflussnahme auf alle Faktoren der Weinbereitung durch die Erzeuger wird möglich. So gewährleistet die neue Kellertechnik eine moderne Weinbereitung und den sortenreinen Ausbau der Weine. All dies wird die Qualität der Werderaner Weine einen weiteren Schritt nach vorn bringen. Die Weiterentwicklung von Werder zum Weinort kommt voran, da nun alle Weine mit dieser Ortsangabe nicht nur hier an-, sondern auch ausgebaut werden.
In den Räumlichkeiten des neu ausgebauten Kellers gären bereits die Trauben des Jahrgangs 2012. Die Kellerei wird die Keltertrauben vom Werderaner Wachtelberg (Dr. Manfred Lindicke, Rebfläche sechs Hektar) und vom Phöbener Weinberg (Jens und Katja Poel, 0,37 Hektar) ausbauen. Wichtige Weißweinsorten der beiden Weinberge sind Müller-Thurgau, Saphira, Sauvignon Blanc, Weißburgunder. Als Rotwein werden Dornfelder und Regent angebaut. Die Kapazität des Kellers liegt bei 80.000 Litern. So können jährlich zirka 75.000 Flaschen Wein erzeugt werden. Damit hat der Keller die Kapazität, die Trauben vom Werderaner Wachtelberg, vom Phöbener Weinberg sowie weiterer Weinberge wie die des kürzlich aufgerebten Werderaner Galgenbergs zu verarbeiten. Mit dem Bau des Kellers wurde die Arbeitsstelle des Kellermeisters neu geschaffen und der Erhalt einer weiteren Stelle gesichert.
Die Förderung der Investition erfolgte entsprechend der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für die Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ILE) und LEADER mit Mitteln der Europäischen Union und des Landes Brandenburg.
Potsdam, 30.10.2012
Veröffentlicht von:
Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Brandenburg
