Bewässerung der Staudenschätze auf der Freundschaftsinsel
Änderungen bei der Bewässerung und Beregnung für das Gartendenkmal geplant
Seit gestern sind sowohl der denkmalgeschützte Garten als auch die Liegewiese der Freundschaftsinsel unter Einhaltung geltender Abstandsregelungen wieder nutzbar. Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, besuchte heute das Team der Gärtnerinnen und Gärtner der Freundschaftsinsel und unterstützte bei der Bewässerung der Staudenschätze im Staudengarten.
„Seit dem 20. März war eine der schönsten und wichtigsten innerstädtischen Grünanlagen für die Potsdamerinnen und Potsdamer nicht nutzbar. Die fleißigen Gärtnerinnen und Gärtner hatten die ganze Zeit über dennoch alle Hände voll zu tun, denn die Pflege der Gehölze, Stauden und Beetpflanzen musste ohne Pause weitergehen. Jetzt können die Besucherinnen und Besucher das bedeutende Gartendenkmal wieder in vollem Umfang genießen“, so der Beigeordnete.
Die Freundschaftsinsel ist sowohl bei den Potsdamerinnen und Potsdamern als auch bei den Besucherinnen und Besuchern der Stadt sehr beliebt. Ihr Wert als Gartendenkmal lebt besonders von ihrem Ursprung als erster Staudenschau- und Sichtungsgarten Deutschlands nach Karl Foerster und in den umfangreichen Beständen wertvoller und alter Staudensorten. Daraus resultiert ein besonders hoher Pflegeaufwand, den das städtische Gärtnerteam tagtäglich bewältigt. Durch den historischen Charakter des Gartens ist der weitaus größte Teil davon traditionelle Handarbeit. „Für dieses besondere Engagement möchte ich mich bei unseren Gärtnerinnen und Gärtnern bedanken – stellt doch diese Anlage auch in Krisenzeiten für viele Menschen in Potsdam einen wichtigen Erholungsort dar“, so Rubelt weiter.
In den vergangenen Jahren ist nicht nur der Nutzungsdruck stark gestiegen, was sich in vielen Schadstellen durch Vandalismus und im zunehmenden Müll niederschlägt. Auch die extremen Wetterverhältnisse erschweren den Erhalt des Gartendenkmals erheblich. Stürme und Starkregen sorgen immer häufiger für Schäden an den alten Bäumen oder spülen die Parkwege aus. Schlimmer aber sind die anhaltende Trockenheit und Hitze, wie sie in den beiden letzten Sommern vorherrschten. Solche Phasen sind mit den vorhandenen Mitteln der Bewässerung kaum noch zu bewältigen. Weil die Insel eigentlich eine große Sandbank inmitten der Havel ist, trocknen die Böden hier sehr schnell aus.
Anders als in normalen Grünanlagen können die Pflanzungen auf der Freundschaftsinsel nicht an die veränderten Gegebenheiten angepasst werden. Die Gestaltung beruht auf historischen Pflanzplänen und die Gartenbilder basieren in weiten Teilen auf alten Staudensorten, die nicht beliebig ersetzt werden können. Dies macht letztlich den Charme und das Einzigartige der Insel aus.
Das Gießwasser für den Staudengarten kommt direkt aus der Havel. Das ist nicht nur praktisch, sondern das warme nährstoffreiche Havelwasser wird von den Pflanzen viel besser vertragen als Leitungs- oder Grundwasser. Von zahlreichen Zapfstellen aus wird es über Regner auf den Flächen verteilt. Die meisten Pflanzungen müssen allerdings per Hand versorgt werden, weil sie zur Blüte nicht beregnet werden dürfen, wie z. B. Schwertlilien oder Rittersporn, oder auch aus Rücksicht auf die Besucher. Als im vergangenen Jahr die Wasserentnahme aus der Havel eingeschränkt werden musste, spitzte sich die Lage zu.
„Hier wollen wir nun Entlastung schaffen. Eine automatische Beregnung der großen Rasenflächen ist in Planung. Ebenso eine künstliche Bewässerung von Böschungen und Randbereichen, um den Aufwand für das Gärtnerteam beherrschbar zu halten. Die zusätzliche Bewässerung soll aber noch mehr bewirken. An heißen Tagen kühlt das frische Grün die Luft und bindet den Staub. Für das Stadtklima sind bewässerte Grünflächen extrem wichtig. Deshalb gibt es auch für andere innerstädtische Anlagen Überlegungen zu künftigen Bewässerung“ so Rubelt.
Potsdam, 08.05.2020
Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam
