2. Drewitzer Klausurtagung zur Entwicklung der Gartenstadt eröffnet
„25 Jahre Drewitz – jung, dynamisch und besonders, ein Vierteljahrhundert und ganz viel Bewegung“ – unter diesem Motto stand die heutige zweite Drewitzer Klausurtagung mit Vertreterinnen von Vereinen und Initiativen im Stadtteil. Im Gegensatz zum altehrwürdigen Dorf Drewitz, das schon 785 Jahre Geschichte erlebt hat und auch als Namenspatron dient, befindet sich der letzte, zu DDR-Zeiten begonnene Stadtteil aktuell in großer Veränderung. Der Umbau zur Gartenstadt ist augenblicklich in vollem Gange. Bis 2025 soll er abgeschlossen sein.
Oberbürgermeister Jann Jakobs eröffnete die heutige Klausurtagung: „Die Gartenstadt ist eines der wichtigsten städtebaulichen Entwicklungsvorhaben in Potsdam. Wir investieren in allen Bereichen und ich finde, ein erstes Ergebnis sieht man bereits deutlich. Besonders wichtig in dem ganzen Prozess war die Beteiligung und nicht nur die Information der Bewohnerschaft.“ Die erste offizielle Potsdamer Bürgervertretung wurde in Drewitz gewählt. Seit 2011 bringen sich deren Vertreter aktiv in den Planungsprozess ein, arbeiten in den verschiedenen Arbeitsgruppen zum Gartenstadtprojekt mit und tragen somit zu einer akzeptierten ganzheitlichen Quartiersentwicklung bei.
Auf der Klausurtagung informierten Akteure aus der Stadt und aus Drewitz über die wichtigsten Themen und aktuellen Entwicklungen in der Gartenstadt. Dabei werden Themen wie 7 Jahre Bürgerbeteiligung in der Gartenstadt genauso diskutiert wie die Unterbringung von Flüchtlingen in Drewitz. Auch die Parkraumbewirtschaftung und der Stand zum geplanten Café im Konrad-Wolf-Park wurden thematisiert. Eines der wesentlichen Projektteile der Gartenstadt war der Umbau der Grundschule „Am Priesterweg“ zu einer Stadtschule im Jahr 2013. Nach der langen Umbauzeit verbunden mit dem Umzug der gesamten Schüler- und Lehrerschaft an den Schlaatz, wird es im angestammten und doch ganz neuen Schulhaus viel bessere - modernere Lern- und Arbeitsbedingungen geben. Die mehrfach ausgezeichnete Umweltschule wird dann hoffentlich auch stadt- und europaweit bekannt werden. Etwas später wurde das Begegnungszentrum in der Stadtteilschule „oskar“ eröffnet. Dort findet die Netzwerkarbeit statt. Die vorhandenen Kooperationen mussten umgewandelt und wichtige neue geschlossen werden. So findet das Haus seinen Platz im Stadtteil und soll künftig weiter zum Potsdamer Vorzeigebürgerhaus avancieren.
Hintergrundinformationen
• seit den neunziger Jahren wurden in Drewitz, als nicht fertig gebauter Stadtteil, mit Städtebaufördermitteln umfangreiche Wohnumfeldverbesserungsmaßnahmen durchgeführt, z.B. die ROLLE und mehrere Spielplätze gebaut
• im Jahr 2009 beteiligte sich die ProPotsdam an einem Wettbewerb des Bundesbauministeriums zur „Energetischen Sanierung von Großwohnsiedlungen auf der Grundlage von integrierten Stadtteilentwicklungskonzepten“ mit einem Konzept für den durch Plattenbauten der späten achtziger Jahre geprägten Stadtteil Drewitz
• der eingereichte Beitrag „Gartenstadt Drewitz – energetisch stark, energisch grün“ wurde mit einer Silbermedaille durch das Ministerium ausgezeichnet
• maßgebliche Voraussetzung für die Akzeptanz der Planungen war eine breite Bürgerbeteiligung über Planungswerkstätten, nicht nur eine einfache Bürgerinformation. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2011 in der LHP die erste, durch die Drewitzer Stadtteilbevölkerung basisdemokratisch gewählte, Bürgervertretung bestätigt
• innerhalb von zwei Jahren wurde, über ein mehrstufiges Werkstattverfahren, der Wettbewerbsbeitrag mit breiter Bürgerbeteiligung zu einem akzeptierten und durch die SVV beschlossenen, städtebaulichen Masterplan weiterentwickelt. Die wichtigsten Festlegungen sehen unter anderem vor, mit dem Erhalt der Strukturen des vorhandenen Städtebaus, punktuell Wohnungsneubau zu ermöglichen
• die Modernisierung und Instandsetzung des Wohnungsbestandes soll etappenweise, möglichst sozialverträglich, ohne Verdrängung der jetzigen Bewohnerschaft erfolgen
• das wichtigste im Gartenstadtprojekt ist die Umgestaltung des öffentlichen Raumes, der Umbau der ehemaligen mehrspurigen Durchgangsstraße Konrad-Wolf-Allee zum Stadtteilpark erfolgte mit EU-Geldern, die Übergabe fand 2014 statt
• der Umbau des Guido-Seeber-, Hertha-Thiele- sowie Willi-Schiller-Weges erfolgen gegenwärtig und ergänzen den Park zum sogenannten Grünen Kreuz
• als weitere, sehr wichtige städtische Maßnahme wurde die einstige Priesterweggrundschule zur Stadtteilschule mit dem Begegnungszentrum oskar. für die gesamte Drewitzer Bewohnerschaft umgebaut, beide Einrichtungen haben 2013 ihren Betrieb aufgenommen und erfreuen sich wachsender Beliebtheit
Potsdam, 22.02.2016Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
